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Julia Sommerliebe 0020

Julia Sommerliebe 0020

Titel: Julia Sommerliebe 0020
Autoren: Fiona Hood-Stuart , MARGARET MCDONAGH , Nicola Marsh
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„Nein, Gina“, beteuerte er noch einmal. „Es hatte nichts mit dir zu tun, sondern nur mit mir.“
    „Das verstehe ich nicht“, entgegnete sie stockend, und am liebsten hätte er sie sofort an sich gezogen. Doch zuerst musste er ihr alles erklären.
    „Ich weiß, amore mio, und das ist meine Schuld. Ich habe mich geschämt. Du warst so leidenschaftlich und idealistisch, was deinen Beruf betrifft. Ich habe dich sehr dafür bewundert, dass du deinen Grundsätzen immer treu bleibst. Gleichzeitig hatte ich Angst davor, dass du die Wahrheit über mich erfährst. Weil du dann sehr enttäuscht wärst. Mein Leben und meine Arbeit waren seicht und oberflächlich … Ich hatte schreckliche Angst, du würdest mich nicht mehr wollen.“
    Während Gina ihn eine Weile lang schweigend ansah, wartete Seb einfach ab.
    „Du meinst es ernst“, flüsterte sie schließlich. Sie klang verwirrt, ungläubig und überwältigt zugleich.
    „Ja. Wirst du mir zuhören, wenn ich dir alles von Anfang an erkläre?“ Seb stockte der Atem. Denn was sie jetzt sagte, würde über alles entscheiden. „Bitte, Gina.“
    Als sie sich auf die Lippe biss, spürte er heißes Verlangen in sich aufsteigen. Mit allen Sinnen sehnte er sich danach, Gina zu küssen, sie in den Armen zu halten und zu lieben. Gerade wurde ihm klar, dass er das Warten keine Sekunde länger ertragen konnte. Da nickte Gina endlich. Sie wirkte jedoch weiterhin misstrauisch und blieb auf Abstand. Das konnte Seb ihr kaum zum Vorwurf machen.
    Ihm war bewusst, dass dies seine einzige Chance war, um alles zwischen ihnen in Ordnung zu bringen. Also begann er zu erzählen und ließ nichts aus: Er sagte ihr alles, über Antonella, die Menschen, die ihn ausgenutzt hatten, darüber, wie man ihn gedrängt hatte, sich beruflich umzuorientieren. Seb sprach über die Linardis, darüber, wie er Paolos kleine Tochter nach ihrem schweren Unfall auf Elba unentgeltlich operiert hatte – und wie sehr es ihn erfüllt hatte, ehrenamtlich zu arbeiten. Dann begann er, ihr seine Gefühle für sie zu erklären.
    „Gina, ich fühlte mich von der ersten Sekunde an zu dir hingezogen.“ Er sah sie eindringlich an und hoffte, sie würde ihn verstehen und ihm glauben. „Allerdings war ich zuerst sehr skeptisch. Nach meinen schlechten Erfahrungen befürchtete ich, du könntest eine Reporterin sein, die sich mein Vertrauen erschleichen wollte. Deswegen habe ich auch anfangs kaum etwas von mir erzählt.“
    Als Gina etwas einwerfen wollte, fuhr er schnell fort: „Sobald ich dich besser kennengelernt hatte, ist mir klar geworden, dass du absolut vertrauenswürdig bist. Zu diesem Zeitpunkt empfand ich schon sehr viel für dich und war fasziniert von deiner Natürlichkeit. Jemandem wie dir bin ich nie zuvor begegnet, Gina. Du hast mich wie einen ganz normalen Menschen behandelt. Und es gefiel mir sehr, dass du – unabhängig von Äußerlichkeiten – den Menschen gesehen hast, der ich wirklich bin. Ich hatte nie vor, dir gegenüber unaufrichtig zu sein. Ich wollte einfach Zeit haben, damit du mich besser kennenlernen konntest. Und die ganze Zeit habe ich nur gehofft, dir wären all die anderen Dinge später nicht mehr so wichtig.“
    „Seb …“
    Er hob die Hand. „Bitte habe etwas Geduld. Ich möchte dir zuerst alles sagen und dir auch erklären, was du für mich getan hast.“
    „Was ich für dich getan habe?“, wiederholte Gina verwirrt.
    „Ja. Und das ist so viel.“ Seb verspürte den Impuls, die Arme nach ihr auszustrecken. Vorsichtshalber setzte er sich aufs Sofa und stützte die Ellenbogen auf die Knie. „Du hast mir sehr viel über mich selbst beigebracht.“
    Gina nahm ihm gegenüber Platz. „Wie denn?“
    „Vor dir habe ich mit keinem Menschen über meine Vergangenheit gesprochen. Ich konnte dir Dinge anvertrauen, die nicht einmal mein Cousin Ricco kennt. Und durch die Gespräche mit dir ist mir bewusst geworden, wie sehr ich immer versucht habe zu beweisen, dass ich die Liebe und das Vertrauen der Linardis wirklich verdiente.“
    Er seufzte. „Ich hatte nie das Gefühl, gut genug zu sein. Als Chirurg war ich erfolgreich, ließ mich dann aber in eine Richtung locken, die ich nie hätte einschlagen sollen. Und dafür trage ich allein die Verantwortung“, gab er unumwunden zu. „Ich wurde immer bekannter, und die Menschen sahen in mir nur noch das, was ich für sie tun konnte, und natürlich mein Geld und meinen Ruhm. Du bist der erste Mensch, der hinter die Fassade blickt, Gina. Dir
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