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Julia Sommerliebe 0020

Julia Sommerliebe 0020

Titel: Julia Sommerliebe 0020
Autoren: Fiona Hood-Stuart , MARGARET MCDONAGH , Nicola Marsh
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Pullover von Seb, den er ihr an einem Abend auf der Terrasse übergestreift und den Gina nie zurückgegeben hatte. Seufzend griff Gina nach dem Pullover, barg das Gesicht in dem weichen Gewebe und atmete Sebs Duft ein.
    „Ich höre kein Wasser laufen!“, hörte sie in diesem Moment ihre Großmutter ungeduldig rufen.
    Gina verdrängte die aufsteigenden Tränen, legte den Pullover zurück und stand auf. Nachdem sie die Jeans und das Sweatshirt abgestreift hatte – ihre sehr informelle Arbeitskleidung –, duschte sie schnell und begutachtete dann den Inhalt ihres Kleiderschranks. Als ihr Blick auf das rote Kleid fiel, verspürte sie einen Stich im Herzen. Sie würde das Kleid nie wieder tragen, ohne an den Abend mit Seb in Marciana Marina zu denken. An jenem Abend hatte er sie zum ersten Mal geküsst. Die sinnliche, selbstsichere Frau von damals war inzwischen wieder verschwunden. Und Seb war nicht da, um sie erneut zum Leben zu erwecken.
    Tief atmete Gina ein und streifte dann mit zitternden Fingern einen Rock aus fließendem Stoff über und wählte dazu ein geknöpftes Oberteil. Nonna Maria benahm sich an diesem Abend sehr merkwürdig. Gina konnte nur hoffen, dass sie sich nicht einen weiteren Vortrag über Seb anhören musste.
    „Also, was halten Sie von unserem Zentrum?“, wollte Thorn wissen, nachdem er seinen Besucher herumgeführt hatte.
    Seb, der auch bereits einige Mitarbeiter kennengelernt hatte, war vom Zentrum und der dahinterstehenden Philosophie begeistert. „Ich finde es toll, wirklich beeindruckend.“
    „Sie sind natürlich überqualifiziert. Aber wenn Sie sicher sind, dass Sie hier arbeiten müssen, würde ich mich freuen, einen erfahrenen Kollegen wie Sie in meinem Team zu begrüßen.“
    „Vielen Dank. Ich werde wohl nicht mehr operieren können … Wissen Sie, Gina hat mir gezeigt, dass ich mich noch immer nützlich machen kann“, vertraute er Thorn an, dem er auch von seinem Leben als Straßenkind erzählt hatte. „Ich werde mich in einigen Gebieten fortbilden und bin offen für Ihre Vorschläge. Vielleicht können Sie mir ein paar passende Kurse empfehlen? Gina hat mir übrigens schon viel von dem Zentrum erzählt, und genau wie sie halte ich Ihre Arbeit für äußerst wichtig.“
    Thorn nickte. „Und jetzt müssen Sie mit ihr reden.“
    „Ja.“ Beunruhigt dachte Seb an das vor ihm liegende Gespräch. „Die Entscheidung darüber, ob ich hier bleibe, liegt letztlich bei Gina.“
    „Ich wünsche Ihnen viel Glück“, sagte Thorn ernst und drückte ihm die Hand. „Als ein Freund von Gina – und hoffentlich auch bald als Ihr Freund – rate ich Ihnen, die Dinge in Ordnung zu bringen und diesmal alles richtig zu machen, Seb. Tun Sie Gina nicht noch einmal weh.“
    Seb wusste Thorns aufrichtige Besorgnis zu schätzen. Er verabschiedete sich herzlich und ging nach draußen. Dann stieg er in seinen Leihwagen und fuhr zu Marias und Ginas Cottage.
    Er wollte Gina zurückgewinnen – ihr beweisen, dass er ihrer würdig war und längst kein Promi-Chirurg mehr, der seine Seele verkaufte und vergaß, warum er Arzt geworden war. Es war nicht zu spät, seine berufliche Laufbahn zu ändern. Er hoffte nur, dass es auch für ihn und Gina noch nicht zu spät war.
    Wie mit Maria verabredet, schloss er mit einem Schlüssel, den sie ihm gegeben hatte, die Hintertür des kleinen, aber sehr gemütlichen Cottages auf. Es befand sich in einer ruhigen, sehr grünen Straße. Seb fand die Aussicht auf die bewaldeten Hügel wunderschön und konnte es kaum erwarten, alles mit Gina zu erkunden. In der Küche begrüßte ihn Monty, mit dem Seb sich schon bei seinem ersten Besuch an diesem Tag angefreundet hatte.
    Maria öffnete die Tür einen Spaltbreit und flüsterte: „Gina wird jeden Moment wieder herunterkommen.“ Ihre braunen Augen funkelten verschwörerisch. „Ich werde sie ins Wohnzimmer locken. Komm dann einfach dazu, wenn du so weit bist.“
    Seb nickte. Die Tür wurde geschlossen, kurz danach hörte er Ginas Schritte auf der Treppe. Sein Herz begann, hef tig zu schlagen. Nie zuvor hatte er solche Angst verspürt. Maria, Ricco, Thorn, Nic und Hannah waren auf seiner Seite, sogar Ruth und Holly hatte er überzeugt. Doch jetzt kam es allein auf ihn an. Konnte er Gina dazu bewegen, ihm zu verzeihen und ihm eine zweite Chance zu geben? Er musste es einfach schaffen. Denn ein Leben ohne Gina konnte er sich nicht vorstellen.
    Leise ging er aus der Küche und in den Flur. Seb stand der wichtigste Moment
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