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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045
Autoren: Emma Darcy , Alexandra Sellers , Stephanie Howard
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Ehemann als um die Kinder kümmerte.
    Wehmütig betrachtete Leah Sharif al Kaders Töchter. Auch wenn er sie noch so sehr liebte, eines Tages würde er sie in die Obhut von Fremden geben, sie mit Männern verheiraten, die er ihnen aussuchte. Aber natürlich wurden sie darauf vorbereitet, sodass sie sich nicht verraten und verlassen fühlen würden, wenn sie sich schließlich von ihrem Vater trennen müssten.
    Es waren ausgesprochen hübsche Kinder, und ihre unschuldigen Blicke berührten Leah zutiefst. Sie bückte sich und lächelte die beiden beruhigend an. Dann begrüßte sie sie auf Arabisch, und sogleich antwortete das ältere der beiden Mädchen erleichtert und erfreut. Die kleine Jasmin schien jedoch völlig sprachlos zu sein. Sie streckte nur vorsichtig die Hand aus und berührte Leahs Haar.
    „Jasmin“, meinte ihr Vater missbilligend, „hast du vergessen, wie man sich benimmt?“
    Verwirrt blickte sie ihn mit den großen Augen an.
    Rasch beendete Leah die peinliche Situation und sagte: „Ich kann gut verstehen, dass es dir eigenartig vorkommt, jemanden zu sehen, der so ganz anders aussieht als die Menschen deiner Umgebung. Aber du wirst dich bestimmt schnell daran gewöhnen, Jasmin.“
    „Ich wollte doch nur wissen, ob dein Haar echt ist“, sagte die Kleine reumütig.
    Leah strich dem Kind sanft über die schwarzen Locken. „Ja, das ist es, genauso echt wie deins.“
    „Darf ich es noch einmal anfassen?“, fragte Jasmin eifrig.
    „Jasmin! Du hast Miss Leah immer noch nicht begrüßt.“
    Sie kam der Aufforderung ihres Vaters ein wenig respektlos nach, indem sie die Begrüßungsworte, die man von ihr erwartete, wie auswendig gelernt herunterrasselte. Dann fügte sie atemlos hinzu: „Woher hast du die blauen Augen?“
    „Jetzt reicht’s“, mischte sich der Scheich schroff ein. „Geht jetzt wieder mit Tayi. Ihr seht Miss Leah morgen.“
    Während sie den Garten verließen, drehten die Kinder sich immer wieder nach Leah um, die sich lächelnd erhob.
    Sharif al Kader seufzte verärgert. „Wahrscheinlich habe ich Jasmin zu sehr verwöhnt.“
    „Nein, Kinder sind von Natur aus neugierig, Exzellenz“, erwiderte Leah.
    „Miss Marlow …“
    Beim stahlharten Klang seiner Stimme drehte Leah sich zu ihm um. Von der Wärme und Herzlichkeit, die er seinen Kindern entgegengebracht hatte, war nichts mehr zu spüren. In seinen Augen leuchtete es spöttisch und auch resigniert auf.
    „Ich versuche, fair zu sein. Deshalb muss ich zugeben, dass Sie offenbar gut mit Kindern umgehen können. Sie besitzen Einfühlungsvermögen“, erklärte er.
    Leah blickte ihn verächtlich an. Ihrer Meinung nach war dieses widerwillig abgegebene Eingeständnis keine hinreichende Entschuldigung. Auf ihr beharrliches Schweigen reagierte er nur mit einem erzwungenen Lächeln.
    „Man hat mir berichtet, dass Prinzessin Samira Sie sehr mag, Miss Marlow.“
    „Ich sie auch“, erwiderte Leah und überlegte, wie Samira wohl mit diesem Mann zurechtkommen würde. Aus politischen Gründen mochte diese Verbindung ein guter Schachzug sein, aber Leah gefiel der Gedanke nicht, dass Sharif al Kader, dominant wie er war, Samiras überschäumende Lebensfreude unterdrücken oder sie ihr vielleicht sogar für immer nehmen würde.
    „Eigentlich missfällt es mir sehr, Sie einzustellen, aber es liegt mir viel daran, dass Prinzessin Samira glücklich wird. Deshalb bin ich bereit, Sie als ihre Gesellschafterin mitzunehmen. Darüber hinaus können Sie sich nützlich machen, indem Sie sich um meine Kinder kümmern und ihnen Englischunterricht erteilen.“
    Seine arrogante Art machte Leah wütend. Erwartete er vielleicht auch noch, dass sie sich für sein herablassendes Entgegenkommen bedankte? „Ich verstehe nicht ganz, Exzellenz“, stieß sie unverhohlen ärgerlich hervor, „meine Stellung hier …“
    „Die werden Sie auch in meinem Palast behalten, Miss Marlow. Wenn wir nach Zubani zurückkehren, werden Sie uns begleiten“, stellte er fest. Für ihn schien es eine beschlossene Tatsache zu sein. Leah wurde keinerlei Mitspracherecht eingeräumt.
    Obwohl sie Samira sehr mochte, sträubte Leah sich insgeheim dagegen, in der Nähe dieses Mannes zu leben. Außerdem wollte sie nichts über Samiras Ehe mit Sharif al Kader hören. Sie hatte nämlich inzwischen die Erfahrung gemacht, dass Araberinnen Details ihres Ehelebens untereinander austauschten. Allein der Gedanke, solche Intimitäten über diesen Mann erzählt zu bekommen, verursachte Leah
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