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Julia Festival ext.Weihnachten Band 05

Julia Festival ext.Weihnachten Band 05

Titel: Julia Festival ext.Weihnachten Band 05
Autoren: GINA WILKINS CAROLE MORTIMER PENNY JORDAN MARIE FERRARELLA
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übernehme ich selbstverständlich“, erklärte Jon fest. „Schließlich handelt es sich um meine Nichten.“
    „Das ist sehr lieb von dir, Jon, aber du musst auch an deine Zukunft denken. Eines Tages wirst du eine Frau und eigene Kinder haben. Glaubst du, deine Frau wird begeistert sein, wenn du dann auch noch für deine Nichten aufkommen sollst?“
    „Eine Frau, die das nicht versteht, kommt niemals für mich infrage“, erwiderte Jon ruhig.
    Louisa umarmte ihren Bruder wortlos.
    „In dem Brief hier steht, dass Harold vorhat, wieder zu heiraten, und deshalb seine Zahlungen an dich reduzieren will“, sagte Jon stirnrunzelnd. „Wenn er doch nur mir gegenüber offener wäre! Dann wüsste ich bald, wie es ihm ständig gelingt, seine Vermögensverhältnisse derart zu verschleiern.“
    „Hat er irgendwann einmal erwähnt, dass er mir weniger Geld bezahlen will?“, fragte Louisa.
    „Nein“, antwortete Jon kopfschüttelnd. „Mit keiner Silbe. Trotz meiner Beteuerungen, dass mir an der Freundschaft mit ihm mehr liegt als an deinem Glück, ist er ziemlich zurückhaltend. Aber ich werde weiter an ihm dranbleiben. So schnell gebe ich nicht auf. Am Wochenende bin ich bei ihm zu Hause zum Essen eingeladen. Er hat mir die Einladung aus New York gefaxt. Dort hält er sich nämlich zurzeit geschäftlich auf.“
    „Was ist das für ein Essen?“, erkundigte sich Louisa.
    „Soweit ich weiß, hat seine neue Verlobte alles arrangiert. Es findet in Harolds neuem Haus in Knightsbridge statt.“
    „Das, was er vom Erlös unseres Hauses gekauft hat“, bemerkte Louisa zornig.
    „Genau“, sagte Jon.
    „Das arme Mädchen. Hoffentlich merkt sie noch vor der Hochzeit, was für ein mieser Kerl Harold ist“, meinte Louisa bitter. „Aber was soll ich nur tun? Von unseren Eltern möchte ich nichts mehr annehmen. Sie haben schon so viel für mich getan. Genau wie Rory.“
    Es entging Jon nicht, dass Louisa bei der Erwähnung ihres alten Familienfreundes Rory Stevens ein wenig rot geworden war. Er wusste schon lange, dass Rory seine Schwester liebte, aber nun schien es so, als erwidere sie seine Gefühle. Seit Louisas Scheidung hatte sich Rory ganz besonders um sie bemüht und ihr geholfen, wo er nur konnte.
    „Glaubst du wirklich, dass Harold dir vertraut?“, fragte Louisa zweifelnd. „Nimmt er dir ab, dass du sein Verhalten in Ordnung findest?“
    „Es scheint zumindest so“, antwortete Jon. „Allerdings bin ich schon etwas enttäuscht. Ich hatte gehofft, inzwischen Hinweise darauf gefunden zu haben, dass er seine wahren Vermögensverhältnisse sehr schlau verbirgt, um dir weniger Geld zahlen zu müssen.“
    „Aber wir wissen doch, dass es so sein muss“, warf Louisa ein.
    „Natürlich“, sagte Jon. „Aber wie sollen wir es beweisen?“
    Später, als er auf dem Weg zu seiner schönen, mit antiken Möbeln ausgestatteten Wohnung in Fulham war, die er neben einem Haus in Schottland und einem Appartement in einem belgischen Schloss nahe Brüssel bewohnte, dachte er immer noch über Louisas Probleme nach.
    Es ärgerte ihn maßlos, dass es Harold gelungen war, das Gesetz in dieser Art und Weise zu seinen Gunsten zu nutzen. Offensichtlich kannte er alle Tricks und Nischen, die für ihn von Vorteil waren, ganz genau. Jon fiel es auch immer schwerer, nach außen hin den Anschein von Freundschaft zu wahren, um den er sich wegen Louisa bemühte. Jedes Mal, wenn er mit Harold zusammen war, fragte er sich im Stillen, weshalb dem Mann so viel an ihrer Freundschaft lag. Vielleicht hoffte er, Louisa damit irgendwie zu kränken. Das würde ihm jedenfalls ähnlich sehen.
    Nein, diesmal sollte Harold nicht mit seinen Gemeinheiten durchkommen. Jon war fest entschlossen, ihm das Handwerk zu legen. Schließlich ging es um seine Schwester und vor allem um ihre Kinder. Er konnte es einfach nicht zulassen, dass ihnen schon wieder Unrecht zugefügt wurde. Von Anfang an hätte ihnen mehr Geld zugestanden, und Harold hätte ihnen selbstverständlich das Haus zur Verfügung stellen müssen. Aber so etwas wie Anstand war ihm anscheinend völlig fremd.
    Als Jon seine Autotür öffnete, fiel sein Blick zufällig auf eine zierliche, dunkelhaarige Frau, die auf dem Bürgersteig vorüberging. Ihre Locken wurden in dem kalten Dezemberwind zerzaust, und sie hüllte sich in einen Mantel, der für ihre schlanke Gestalt ein paar Nummern zu groß wirkte.
    Jon hielt den Atem an. Doch als sie den Kopf drehte und er ihr Gesicht erblickte, wandte er sich
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