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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06
Autoren: Penny Jordan
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bemuttert hat? Wir beide waren uns immer sicher, dass Sam als Erste heiraten und Kinder bekommen würde.“
    „Was willst du damit sagen?“, fragte Stephen.
    „Ich bin nicht sicher“, gab sie zu. „Ich weiß nur, dass irgendetwas Samantha sehr belastet.“
    „Na ja, sie und Liam waren schon immer wie Hund und Katze.“
    „Nein, es ist nicht Liam“, widersprach Sarah Jane. „Der arme Kerl tat mir eben richtig leid.“ Sie schmunzelte. „Ich wette, wenn wir beide nicht dabei gewesen wären, hätte Sam von ihm einiges zu hören bekommen. Glaubst du, er wird heiraten, um seine Chancen bei der Gouverneurswahl zu erhöhen?“
    „Bestimmt nicht nur deswegen“, erklärte Stephen voller Überzeugung. „Er ist viel zu ehrlich – und zu stolz –, um aus taktischen Gründen eine Ehe einzugehen. Aber wie ich schon sagte, er ist siebenunddreißig. Auch wenn Sam es anders sieht, macht er auf mich nicht den Eindruck, als würde er zu seiner Selbstbestätigung eine endlose Reihe sexueller Eroberungen brauchen.“
    „Da könntest du recht haben“, pflichtete seine Frau ihm bei. „Vielleicht verbirgt sich hinter seiner kühlen und sachlichen Fassade ein sehr gefühlsbetonter und romantischer Mensch. Ich glaube, Liam sucht durchaus nach Liebe und einer festen Beziehung. Er hat nur noch nicht die Richtige gefunden, das ist alles.“
    Sie stand auf und küsste ihren Mann auf die Wange. „Ich sehe mal nach, wie es Sam geht.“
    Eine Woche später seufzte Samantha zufrieden, als der große Koffer unter ihrem Gewicht nachgab und die Schlösser zuschnappten.
    „Endlich“, murmelte sie.
    Ihr war klar, dass das Übergepäck sie einiges kosten würde. Und wenn schon. Bobbie hatte ihr am Telefon gesagt, dass in Ehester und Haslewich jede Menge Einladungen auf sie warteten.
    „Da ist zum Beispiel der Ball des Lords Lieutenant kurz vor deiner Abreise. Der wird dieses Mal besonders prächtig, weil es sein letzter Ball ist. Der Lord hat seinen Rücktritt angekündigt. Ich habe uns schon Karten besorgt. Dafür brauchst du ein richtiges Abendkleid. Leider stehen bei Luke drei wichtige Fälle zur Verhandlung an, und es kann sein, dass er kurzfristig wegmuss. Und so kurz vor der Geburt kann ich natürlich nicht überall hingehen. Aber sobald er oder sie da ist, werden wir beide einen ausgedehnten Einkaufsbummel unternehmen. Ich bin diese Umstandsmode richtig leid.“
    „Ich kann es kaum erwarten“, hatte Sam begeistert erwidert.
    „Wo wir gerade von Mode reden … Vergiss nicht, mir ein Paar Jeans mitzubringen. Und eine Latzhose für Francesca … und ein paar Hemden für Luke und James.“
    „Wie geht es James?“
    „Gut. Er freut sich schon darauf, dich wiederzusehen.“
    Samantha lachte. Auf Bobbies Hochzeit hatte sie ihn einfach nur nett gefunden und ihm insgeheim gewünscht, dass er mit einer ihrer zahlreichen Cousinen glücklich werden würde.
    Jetzt sah sie das natürlich ein wenig anders.
    Sie hatte reichlich Übergepäck, und das lag in erster Linie daran, dass sie einigen Bostoner Designer-Boutiquen einen kurzen, aber kostspieligen Besuch abgestattet hatte. Lächelnd stellte sie sich vor, wie ihre Neuerwerbungen wohl auf James wirken würden. Der Instinkt sagte ihr, dass er ein Mann war, dem es gefiel, wenn eine Frau sich auch wie eine Frau anzog.
    Als sie den Koffer betrachtete, verging ihr das Lächeln jedoch plötzlich. Er war jetzt zwar geschlossen, aber damit war er noch lange nicht unten.
    Es gab Gelegenheiten, da war es ganz praktisch, wenn man groß und kräftig war. Und diese hier war eine.
    Sie schleppte den Koffer zur Treppe und legte dort eine kurze Verschnaufpause ein. Ihr Gesicht war gerötet, und die Locken klebten ihr am Nacken und an den Wangen.
    „Das sind nicht nur meine Sachen“, sagte sie zu dem störrischen Gepäckstück, als könnte es sie verstehen. „Sondern auch die für meine Schwester und …“
    „Was, zum …“
    Als sie hinter sich auf der Treppe Liams Stimme hörte, zuckte Sam zusammen und drehte sich zu ihm um. Leider vergaß sie dabei, dass der Koffer am Rand der obersten Stufe stand und sie sich dagegen gelehnt hatte, um ihn zu stützen.
    Das Ergebnis war unausweichlich.
    Der Koffer kippte um, glitt immer schneller auf der Treppe nach unten, vorbei an Liam, und prallte auf dem Absatz gegen eine Truhe. Die Verschlüsse schnappten auf, und ein Teil des Inhalts lag augenblicklich verstreut auf dem Boden.
    „Da siehst du, was du angerichtet hast“, fuhr Sam Liam an. „Wenn du dich
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