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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06
Autoren: Penny Jordan
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wieder emotional instabile Typen ohne Rückgrat, die du manipulieren kannst. Vermutlich reizt dich das an ihnen mehr als alles andere. Du hast mir vorgeworfen, dass ich Angst habe, meine Gefühle einzubringen. Ich würde sagen, du hast Angst, dich und deine Sexualität einzubringen. Und jetzt entschuldige mich.“
    Ohne ihr Gelegenheit zu einer Antwort zu geben, stand er auf und verabschiedete sich höflich von ihren Eltern. „Ich muss noch arbeiten. Wir sehen uns morgen früh, Stephen, dann müsste ich die Zahlen haben, um die du mich gebeten hast.“
    Während er um den Tisch ging und Sarah Jane einen Kuss auf die Wange gab, fragte Sam sich, ob ihr Gesicht tatsächlich so rot war, wie sie aufgrund der Hitzewallung befürchtet hatte. Wie konnte er so etwas zu ihr sagen? Noch dazu vor ihren Eltern. Außerdem stimmte es nicht.
    Sie hatte ihre Jungfräulichkeit im zweiten Jahr auf dem College verloren, an ihren damaligen Freund, mit dem sie schon mehrere Monate zusammen gewesen war. Sicher, anders als Liam hatte sie keine ellenlange Liste sexueller Eroberungen vorzuweisen. Sex war ihr einfach nicht so wichtig wie emotionale Intimität oder die Liebe, die sie ihren Kindern geben würde. Aber war das so falsch?
    Sam fand das nicht und dachte auch nicht daran, sich eine Vergangenheit auszudenken, die sie nicht hatte. Oder ein Interesse an Sex zu heucheln, das sie nun einmal nicht empfand.
    „Weißt du, manchmal frage ich mich, ob du noch ein Teenager oder wirklich schon dreißig bist“, sagte Sams Vater und erhob sich.
    Samantha sah ihre Mutter an. „Das ist nicht fair, Mom. Liam hat damit angefangen, und ich …“
    „Dein Vater hat nicht ganz unrecht, Liebling“, unterbrach Sarah Jane sie sanft. „Du liebst es offenbar, Liam in Fahrt zu bringen.“
    „Ich ihn?“, fragte Sam empört und spürte erneut, wie ihr Gesicht glutrot wurde. Nicht etwa, weil sie bereute, was sie getan hatte. Nein, plötzlich war ihr bewusst geworden, wie doppeldeutig die Worte ihrer Mutter waren.
    Liam und sie? Beim Sex? Niemals!
    „Er hat es verdient“, entgegnete sie trotzig. „Er kann so verdammt arrogant sein. Als Gouverneur wird er sich einen freundlicheren Umgang mit anderen Menschen angewöhnen müssen.“
    „Sam, jetzt bist du unfair“, tadelte ihre Mutter sie. „Du hättest ihn in der letzten Woche im Kinderzentrum erleben sollen. Ich hätte schwören können, dass er Tränen in den Augen hatte, als er den kleinen Jungen auf den Arm nahm“, sagte sie zu ihrem Mann, der sich in der Tür noch einmal umgedreht hatte. „Erinnerst dich? Der autistische Junge, der zur Untersuchung dort war.“
    „Ja. Liam hat mir gesagt, wenn er gewählt wird, will er dafür sorgen, dass das Zentrum die bestmögliche Unterstützung bekommt.“
    Von all den wohltätigen Einrichtungen, für die ihre Mutter die Schirmherrschaft übernommen hatte, war das Therapiezentrum für behinderte Kinder Sam die liebste. So oft sie konnte, half sie dort aus oder warb um Spenden.
    „Ich wusste nicht, dass Liam es besucht hat“, sagte sie.
    „Er hat gefragt, ob er mich dorthin begleiten darf“, erklärte Sarah Jane. „Und ich muss sagen, ich war beeindruckt, wie gut er mit unseren Schützlingen umging. Für einen Mann ohne jüngere Geschwister und ohne eigene Kinder ist er erstaunlich einfühlsam.“
    „Wahrscheinlich übt er schon für den Wahlkampf. Als Kandidat muss er viele Babys küssen!“
    „Samantha!“, rief ihre Mutter schockiert.
    „Was denn?“ Ruckartig stand Sam auf. Sie wusste, dass sie überreagierte, aber im Moment war sie es, die den Zuspruch und das Verständnis ihrer Eltern brauchte. Cliffs grausame Bemerkung am Morgen hatte sie erschüttert und ihr bewusst gemacht, wie unzufrieden sie mit ihrem Leben war.
    „Dauernd haltet ihr zu Liam“, warf sie ihren verwirrten Eltern vor und rannte aus dem Zimmer.
    „Was ist denn mit unserer Tochter los?“, fragte Stephen entgeistert.
    „Ich mache mir Sorgen um Samantha“, gestand seine Frau. „Ich weiß, sie neigt zu starken Stimmungsschwankungen. Sie nimmt alles so ernst und kann sich fürchterlich aufregen, aber gerade das macht sie so besonders. Doch im letzten Jahr …“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin froh, dass sie Bobbie besucht. Sie spricht nie darüber, aber ich weiß, wie sehr sie ihre Schwester vermisst.“
    Sie lächelte. „Weißt du noch, wie Sam als kleines Mädchen immer die große Schwester für alle Kinder im Viertel gespielt hat? Und wie sie ihren Bruder Tom
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