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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76
Autoren: Susan Mallery
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fast zärtliche Geste, und sie weckte in ihr den Wunsch, sich an ihn zu schmiegen.
    „Ich habe einen vorzüglichen Blitzableiter. Ihnen kann also nichts passieren.“
    Rebecca blinzelte. Da schwand sie hin, die Romantik. „Fein.“
    „Ich hole Ihnen ein Handtuch.“
    „Handtücher?“, wiederholte sie etwas dümmlich.
    Er war schon zum Schrank unterwegs. „Sie wollen doch sicher aus den nassen Sachen heraus. Ich rufe inzwischen eine Abschleppfirma an. Es kann allerdings eine Weile dauern, bis jemand kommt.“
    „Ich soll mich ausziehen?“
    „Vor allem sollen Sie nicht weiter auf meinen Boden tropfen.“
    Sie sah hinunter. Unter ihren Füßen hatte sich bereits eine kleine Pfütze gebildet. Ihre Nerven begannen zu flattern. Ausgerechnet sie, das Muster an Bravheit und Langeweile, würde einen Nachmittag nackt mit einem notorischen Frauenhelden verbringen. Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen oder lieber auf der Stelle die Flucht ergreifen sollte.
    „Rebecca?“
    Sie sah zögernd zu ihm auf. „Ja?“
    „Geht es Ihnen nicht gut?“
    Doch, dachte sie, aber ich mache nur Unsinn, wenn du da bist. Aber das konnte sie natürlich nicht laut sagen. „Ich bin ein bisschen müde“, erklärte sie, und als sie es sagte, merkte sie, dass es stimmte. Sie hatte gerade die längste und schlimmste Woche ihres Lebens hinter sich.
    Austin kam mit einem Handtuch und einem Bademantel zurück. An einem Ärmel baumelte noch ein Etikett. „Ein Geschenk“, erklärte er.
    Zweifellos von einer Frau. Männer schenkten sich keine Bademäntel.
    „Dort hinten ist das Badezimmer.“ Er wies auf eine offen stehende Tür im hinteren Bereich des Raums. „Am besten duschen Sie heiß, damit Ihnen wieder warm wird.“
    Ein Kuss von ihm würde sie viel besser wärmen.
    „Danke“, sagte sie. „Aber ich will Ihnen auf gar keinen Fall zur Last fallen.“
    „Das tun Sie nicht“, meinte er. „Nachher erzählen Sie mir dann vielleicht, warum Sie überhaupt gekommen sind.“
    Sie nickte, unfähig, den Blick von seinem Gesicht zu lösen. Wenn er doch noch einmal lächeln würde. Aber ihr fiel keine witzige Bemerkung ein, mit der sie ihn dazu hätte bringen können.
    Wie in Trance ging sie ins Bad. Sie konnte noch gar nicht glauben, dass sie tatsächlich in seinem – in Austins – Haus war. Das würde ihr bestimmt niemand glauben. Aber sie würde es sowieso niemandem erzählen, höchstens Elizabeth. Sie drückte mit einem Seufzer das Handtuch an ihre Brust. Vielleicht nicht einmal ihrer Freundin. Dieses Erlebnis war einfach zu kostbar, zu einzigartig.
    Unter der Badezimmertür blieb sie noch einmal stehen und drehte sich um. Austin stand neben seinem Bett. Er hatte schon sein Hemd ausgezogen und knöpfte gerade seine Jeans auf. Als er ihren Blick bemerkte, hielt er inne. Sie folgte der Spur seiner Brusthaare, bis sie spitz zulaufend im offen stehenden Hosenbund verschwanden. Er schien keine Unterwäsche zu tragen.
    Sie drehte sich in schierer Panik um und floh in die Sicherheit des Badezimmers.

2. KAPITEL
    Austin lächelte. Er streifte die nassen Jeans ab und zog ein neues Paar aus dem Schrank. Kaum war er mit dem Fuß in das erste Bein geschlüpft, als er einen spitzen Schrei hörte. Er ließ seine Hosen fallen, rannte zum Badezimmer und klopfte.
    „Rebecca? Ist etwas passiert?“ Ein leises Stöhnen antwortete ihm. „Rebecca? Machen Sie auf! Haben Sie sich wehgetan?“
    „Nein. Es ist nur …“
    Er hörte Schritte, dann öffnete die Tür sich einen kleinen Spalt. Die Haare hingen ihr ins Gesicht, und ihre Augen waren von Wimpertusche schwarz verschmiert.
    „Ich habe mich nur gerade im Spiegel gesehen.“
    Er entspannte sich. „Ach, deswegen.“
    „Ja, deswegen!“ Rebecca ließ den Blick von seinem Gesicht zu seiner Brust und weiter nach unten wandern. Sie blinzelte, dann wurden ihre Augen groß, und sie stieß einen erstickten Laut aus. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass er nichts anhatte. „Huch! Ich … Ach du meine Güte!“ Damit fiel die Tür mit einem Knall ins Schloss.
    Austin schüttelte den Kopf. Es war ja wohl nicht möglich, dass sie noch nie einen nackten Mann gesehen hatte. Er zog seine Jeans an und schlüpfte in ein Hemd, knöpfte es aber nicht zu.
    Barfuß ging er in die Küche und stellte die Kaffeemaschine an. Dann goss er großzügig Whiskey in zwei Tassen.
    Er sah aus dem Fenster. Das Gewitter schien an Gewalt noch zuzunehmen. Der Himmel war pechschwarz und wurde nur in kurzen Abständen durch die
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