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JULIA FESTIVAL Band 76

JULIA FESTIVAL Band 76

Titel: JULIA FESTIVAL Band 76
Autoren: Susan Mallery
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schlitterten über den glatten Flur.
    „Wir wollen die Spiele nicht“, sagte Brad heftig. „Das wollten wir Ihnen nur sagen.“
    „Ja, Sie waren gemein zu unserer Schwester. Deinetwegen weint Cynthia.“ Bretts Stimme klang trotzig, als ob er wüsste, dass er so nicht mit einem Erwachsenen reden durfte, aber es trotzdem tat.
    Jenny legte die Arme um ihre Brüder. „Wir wissen nicht, was passiert ist, Mr. Steele, aber Cynthia ist sehr verletzt. Wir drei haben überlegt, dass es besser ist, wenn wir die Spiele zurückgeben.“ Sie sah ihrer hübschen älteren Schwester sehr ähnlich, als sie ihr Kinn vorschob. „Auf Wiedersehen, Mr. Steele.“
    Jonathan hätte nicht geglaubt, dass ihm so viel an der Meinung der drei Kinder läge. Doch jetzt trafen ihn ihre Worte wie Messerstiche. Was sollte er jetzt nur sagen? Wie sollte er sein Verhalten erklären, wenn er es selbst nicht richtig verstand?
    „Das tut mir leid“, sagte er zögernd. „Ich wollte nicht …“
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“
    Alle drehten sich zur offenen Eingangstür um. Cynthia stand dort und sah ihre Geschwister vorwurfsvoll an. „Ich kann nicht glauben, was ihr getan habt. Das ist nicht nur unverschämt und frech, es ist auch falsch. Ich will, dass ihr sofort nach Haus geht. Aber glaubt bloß nicht, dass die Sache damit erledigt ist. Wir sprechen später noch darüber.“
    Die Kinder fuhren wortlos auf ihren Inline-Skates aus dem Haus. Cynthia schloss die Tür hinter ihnen und sah Jonathan an.
    „Es tut mir leid, was da passiert ist“, sagte sie und gab sich Mühe, ihre Stimme nicht zittern zu lassen. „Ich hatte keine Ahnung, was sie im Schilde führten. Als ich dahinterkam, war es zu spät, um sie aufzuhalten. Ich habe mich gleich ins Auto gesetzt und bin ihnen nachgefahren, weil ich hoffte, ich könnte sie noch einholen. Aber Kinder auf Inline-Skates sind ganz schön schnell.“
    Jonathan konnte nicht mehr atmen. Er glaubte einfach nicht, dass sie vor ihm stand. Sein ganzer Schmerz, seine Einsamkeit und die Leere, die er fühlte, brachen über ihn herein. Er hatte nicht geahnt, was sie ihm bedeutete, bis er sie verloren hatte. Doch jetzt war sie wieder da … aber nicht für lange. Nicht für immer.
    Jonathan Steele, milliardenschwerer Geschäftsmann, stand einfach da und wusste nicht, was er wollte. Oder was wichtig war. Oder womit er Cynthia halten könnte, wenn alles, was sie brauchte, Liebe war und er nicht wusste, wie er sie ihr geben konnte.
    „Sie sind zu jung, um es zu verstehen“, sagte sie gerade. „Sie sind es nicht gewohnt, dass ich die Fassung verliere oder traurig bin. Das hat sie so aufgebracht, und da sind sie einfach aktiv geworden. Dabei bist nicht du schuld an dem Ganzen, sondern ich. Du hast mich nicht darum gebeten, mich in dich zu verlieben, und du hast auch nie behauptet, dass unsere Beziehung mehr als rein geschäftlicher Natur sein würde.“ Sie rang sich ein trauriges Lächeln ab. „Ich habe meine Grenzen überschritten, nicht du.“
    Wie üblich trug sie Jeans und Sweatshirt. Das Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und auf Make-up hatte sie verzichtet. Sie war keine elegante Erscheinung, und doch war sie für Jonathan die schönste Frau, die er je gesehen hatte.
    Sie lachte. „Ich habe tatsächlich geträumt. Von Hochzeit und Kindern.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Nenn mich einfach Cinderella. So wie beim ersten Mal, als wir uns trafen.“
    Er konnte sich an nichts mehr erinnern. Ihre Worte von eben gingen ihm durch den Kopf. Hatte sie ihm wirklich so sehr vertraut, dass sie an eine Heirat, ja sogar an Kinder von ihm gedacht hatte?
    Doch er war nicht gut genug für sie. Konnte sie seine dunklen Seiten nicht erkennen? Er hatte schließlich gesagt, dass Familien eine Erfindung des Teufels seien. Sie konnte nicht wissen, dass er inzwischen seine Meinung geändert hatte.
    „Wie geht es Colton?“, fragte sie.
    „Nicht so gut. Deshalb bin ich ja zu Hause. Ich habe mit der Kinderärztin gesprochen, und sie sagte, dass die vielen Veränderungen in seinem Leben schuld daran seien.“
    Cynthia sah bestürzt aus. „Was fehlt ihm? Ist er krank?“
    „Nein, aber er nimmt Mrs. Miller nicht an. Ich muss ihn füttern. Das macht mir zwar nichts aus, aber er gewöhnt sich einfach nicht an sie. Die Ärztin meint, ihm fehle es an Stabilität in seinem Leben.“
    Cynthia trat einen Schritt auf ihn zu. „Es würde mir nichts ausmachen zurückzukommen. Ich verspreche, dass ich
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