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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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Vater unter keinen Umständen merken lassen, wie es tatsächlich in ihr aussah. Alim, der attraktive und wilde Rennfahrer-Scheich, hatte seine Genesung, wenn nicht sogar sein Leben aufs Spiel gesetzt, um ihr zu entfliehen. Eine größere Demütigung war wohl kaum vorstellbar … „Bin ich denn so abscheulich, Vater?“, brach es aus ihr heraus. „Was stimmt bloß nicht mit mir?“
    „Ich verstehe, du musst deinen Gefühlen Luft machen.“ Eine äußerst unwürdige Anwandlung in seinen Augen, so wie er das Wort Gefühle betonte. „Ich darf dich aber daran erinnern, dass wir nicht zu Hause sind, Amber. Lautstarke Nervenzusammenbrüche schicken sich nicht für Prinzessinnen.“
    „Kaum zu glauben, dass der Dritte im Bunde das Risiko wagt“, fuhr sie bitter fort, ohne auf die Worte ihres Vaters zu achten. „Biete ihm lieber eine meiner Schwestern an, vielleicht sind die al-Kanar-Brüder allergisch gegen mich.“
    „Harun heiratet dich aus freien Stücken, Amber, daran besteht nun wirklich kein Zweifel“, wies der Scheich seine aufsässige Tochter zurecht.
    „Oh, wie nobel von Bruder Nummer drei, die Bürde auf sich zu nehmen“, höhnte sie.
    „Das reicht jetzt, Amber! Dein zukünftiger Mann hat einen Namen. Ich dulde nicht, dass du dich so aufführst und ihm Schande bringst. Er hat genug verloren!“
    Natürlich … sie wusste, was von ihr erwartet wurde. „Ich verspreche, mich von nun an zu benehmen“, meinte sie gehorsam. „Meine Reaktion war unangemessen. Ich habe nichts gegen Harun. Es tut mir leid, Vater.“
    „Das sollte es auch.“ Trotz ihrer Entschuldigung war der Scheich immer noch verärgert. „Harun war erst acht, als sein Vater bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Keine drei Monate später starb seine Mutter. Jetzt hat er auch noch seinen ältesten Bruder verloren, der wie ein Vater für ihn gewesen ist.“
    Er furchte düster die Stirn. „Kannst du dir vorstellen, wie schwer es gewesen sein muss, das plötzliche Machtvakuum auszufüllen, das der Tod des einen und der schwere Unfall des anderen Bruders hat entstehen lassen? Das Land stand kurz vor einem Putsch. Jetzt ist Harun ganz allein mit der Verantwortung und muss an Alims Stelle die Position des Regenten übernehmen. Und das alles im Zustand tiefster Trauer. Er hat seine gesamte Familie verloren, Amber. Ist es wirklich zu viel verlangt, dass du aufhörst, ihn zu verspotten, und dich wie eine erwachsene Frau benimmst? Dass du ihm beistehst in dieser schlimmen Zeit?“
    Jetzt schämte Amber sich ehrlich. Ihr Vater hatte recht, Harun war der eigentliche Leidtragende in dieser Geschichte. „Nein, das ist nicht zu viel verlangt. Verzeih mir bitte. Es ist nur … Er kommt mir immer so still, so zurückgezogen vor. Sagt nie ein Wort zu mir außer ‚Guten Morgen‘ und ‚Guten Tag‘. Er schaut mich kaum an und ist mir vollkommen fremd, verstehst du? Und ihn soll ich in einem Monat heiraten? Ist es nicht möglich, ihn erst einmal ein bisschen näher kennenzulernen und die Hochzeit zu verschieben? Sagen wir, um ein paar Monate?“
    „Leider nein, es muss jetzt sein.“ Der Scheich klang bekümmert. Diesmal war es nicht, um ihr Schuldgefühle einzuflößen. „Die Haie umkreisen Harun bereits. Du weißt ja, wie instabil die Golfregion seit zwei Jahren ist. Früher wurde das Land von der al-Shabbat-Familie regiert. Bis Murans Verrücktheit dazu führte, dass Aswan vom al-Kanar-Clan die Macht übernahm. Seitdem betrachten die Clanführer der al-Shabbats die al-Kanars als Eindringlinge. Wenn es je eine Chance für sie gab, zu putschen und das letzte lebende Mitglied der Herrscherfamilie zu töten, dann jetzt.“
    Amber schauderte. „Sie würden wirklich so weit gehen, Harun zu ermorden?“
    Ihr Vater nickte grimmig. „Nicht nur ihn, sondern auch Alim. Im Grunde ist es keine ungünstige Wendung, dass er das Land verlassen hat und niemand seinen genauen Aufenthaltsort kennt. Im Krankenhaus wäre es ein Leichtes gewesen, ihn umzubringen. Einen Arzt oder eine Schwester bestechen, die Injektion eines tödlichen Gifts in den Infusionsbeutel, schon hätten die al-Shabbats die Macht in Abbas al-Din erneut an sich gerissen. Eine Nation, die unter den al-Kanars zu ungeahntem Wohlstand aufgeblüht ist.“
    „Ich verstehe“, sagte Amber leise.
    „Für uns ist diese Allianz unschätzbar wichtig“, fuhr ihr Vater eindringlich fort. „Es gab genug andere Herrscherfamilien, die über die Verheiratung einer Tochter eine Allianz mit diesem
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