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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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vertrauen, den Gebrauch von Drogen aber immer standhaft geleugnet hatte, interessierte damals niemanden. Jeder in der Branche war überaus bemüht, es sich mit Romain de Valois, dem Big Boss der Modeszene, nicht zu verderben.
    So dauerte es keine vier Wochen, bis ihr Gesicht durch ein neues, frisches ersetzt worden war. Ein weiteres dummes Lamm auf dem Weg zur Schlachtbank …
    Natürlich war ihr sein Name in den folgenden Jahren wieder und immer wieder begegnet. Romain de Valois ! Der Global Player, was Fashion & Lifestyle rund um den Globus betraf! Wo es nur ging, mied Audrey derartige Situationen, im Bemühen, die schwärzeste Zeit ihres Lebens endlich hinter sich zu lassen.
    Gerettet hatte sie damals ihr Instinkt, zurück nach Irland zu gehen, wo ihre Wurzeln lagen, und trotzig noch einmal ganz von vorn zu beginnen. Schritt für Schritt, mit grimmiger Entschlossenheit, eroberte sie sich ihr Selbstbewusstsein zurück, nahm den Mädchennamen ihrer Großmutter an und startete, ungeachtet einiger zynischen Kommentare, ihre zweite, durchaus erfolgreiche Modelkarriere.
    Inzwischen war es Audrey fast schon zur Manie geworden, Romain de Valois’ Existenz zu ignorieren – obwohl er Mauds Neffe war. Und da er die Fäden zumeist von europäischem Boden aus zog, hatten sich ihre Wege nie wieder gekreuzt. Bis jetzt …
    „Tut mir so leid, Audrey“, murmelte Katie reuig. „Wie konnte ich nur vergessen …“
    „Sei nicht albern“, beruhigte Audrey sie und ließ ein Lachen hören, das sogar in ihren eigenen Ohren ziemlich aufgesetzt und hysterisch klang. „Ich bin ja ebenso wenig darauf gekommen, dass ausgerechnet er der Neffe sein könnte, den Maud uns so geheimnisvoll angekündigt hat. Immerhin war sie dreimal verheiratet und verfügt laut eigener Aussage über Hunderte von ihnen. Außerdem wird Romain de Valois sich bestimmt nicht mehr an mich erinnern …“
    Kate lächelte schwach, doch Audrey blieb der verstohlen bewundernde Blick nicht verborgen, den ihre Freundin dem Objekt ihrer Begierde zuwarf. Doch gleich darauf schaute sie wieder Audrey an. „Hör zu, Honey , es ist ja nicht so, dass wir gezwungen wären, mit ihm zu reden oder …“
    Audrey hörte gar nicht mehr zu, so inständig musste sie gegen den Impuls ankämpfen, sich umzudrehen. Es war zwecklos. Wie von Fäden gezogen wandte sie den Kopf und sah sich erneut Auge in Auge dem Mann gegenüber, der ihr Leben vor acht Jahren mit wenigen unbedachten Worten zerstört hatte.
    Kein Zweifel, Romain de Valois starrte sie auf eine nahezu unverschämte Weise an, und Audrey hob mokant eine geschwungene Braue, ehe sie sich wieder ihrer Freundin zuwandte. Der waren die Blicke zwischen den beiden nicht entgangen.
    „Du hattest ihn schon vorher bemerkt, nicht wahr?“, fragte Kate. „Doch du hast ihn nicht gleich wiedererkannt. Und als es so weit war, bist du weggerannt …“
    Kates plötzliche Hellsichtigkeit irritierte und reizte Audrey. „Katie, hör auf damit! Dieser hohlköpfige, von sich selbst überzeugte Macho hat bereits ein Mal mein Leben zerstört! Aber er ist nichts weiter als ein aufgeblasener, wichtigtuerischer Playboy, der seinen Schreibtisch nur zu gern gegen den Steuerstand einer seiner Luxusjachten eintauscht, die mit ebenso ehrgeizigen wie hohlköpfigen Models überladen sind, deren Namen er nicht einmal kennt! Er kann nur froh sein, dass er mir in den letzten Jahren nicht über den Weg gelaufen ist, und ich muss mich ernsthaft am Riemen reißen, nicht einfach zu ihm hinüberzugehen und ihm meine Meinung …“
    Angesichts Kates entsetzter Miene hielt Audrey inne und drehte sich vorsichtig um.
    Romain de Valois stand mit vor der Brust verschränkten Armen vor ihr.
    „Warum aufhören, wenn man gerade so schön in Fahrt ist?“, fragte er zynisch.

2. KAPITEL
    Die unterdrückte Wut in seiner Stimme war nicht zu überhören. Doch gleichzeitig verspürte Romain das unsinnige Gefühl, sich verteidigen zu wollen.
    Gütiger Himmel! Hatte er etwa den Verstand verloren? Was wollte er überhaupt von Audrey Murphy, ehe er sich darüber im Klaren war, ob sie sich als Zugpferd für seine Kampagne eignete oder nicht?
    Jetzt stand er hinter ihr, betrachtete ihre bloßen Schultern und versagte es sich, die blassen Sommersprossen auf der milchweißen Haut zu zählen, die wirkte, als sei sie nie dem kleinsten Sonnenstrahl ausgesetzt gewesen.
    Eine echte Keltin.
    Der überraschende Gedanke ließ sie in seinen Augen plötzlich noch viel spezieller und
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