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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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vielsagenden Blick nach dem Türgriff aus.
    Julian stutzte, trat einen Schritt zurück und ließ es sich nicht nehmen, die Autotür selbst von außen zu schließen. Dann brauste das Taxi davon, und Susan wandte sich nicht einmal mehr nach ihm um.
    In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken, und kein einziger schien wirklich Sinn zu machen …
    Völlig außer Atem erreichte sie am nächsten Tag die Erste-Klasse-Lounge, in der Julian schon auf sie wartete.
    „Du bist spät dran“, begrüßte er sie trocken.
    „Tut mir leid“, gab sie ebenso tonlos zurück. „Ich bin es nicht gewohnt, mit so viel Gepäck zu reisen.“
    Er widmete sich wieder seinen Papieren. „Vermutlich bist du es überhaupt nicht gewohnt zu verreisen“, murmelte er kaum verständlich.
    Mühsam verkniff sie sich einen Kommentar darauf und setzte sich stattdessen stumm ihm gegenüber in einen Sessel. Dann steckte sie ihre Haare mit einer Spange zurück und holte ein paar Mal tief Luft. Auch wenn sie sich die größte Mühe gab, Julians Erwartungen würde sie ohnehin in keiner Weise gerecht werden können.
    „Du hättest dir noch deine Haare machen lassen sollen“, stellte er missbilligend fest, und Susan platzte allmählich der Kragen.
    „Wenn du eine totale Typveränderung angestrebt hast, hättest du dich früher darum kümmern sollen“, konterte sie kalt. „Im Übrigen ist mir nicht ganz klar, warum die Hassells so viel Augenmerk auf deine Sekretärin verschwenden sollten.“
    Konzentriert sah er auf die Unterlagen vor sich. „Ich habe doch schon hinreichend erklärt, welche Art von Eindruck wir dort machen müssen“, wich er aus.
    „Meinst du, eine unmoderne Frisur könnte dich den Deal kosten?“
    „Nichts darf diesem Geschäft in den Weg kommen. Absolut nichts!“
    „Dann klär mich doch bitte auf, worum es eigentlich geht“, bat sie etwas versöhnlicher. „Werden noch weitere Wochenendgäste dort sein?“
    „Alles andere später“, sagte er knapp, ohne dabei hochzusehen.
    Ergeben lehnte sie sich in ihrem Sessel zurück und betrachtete die anderen Fluggäste. Sie fühlte sich in diesen elitären Kreisen wie eine Außenseiterin. Um ehrlich zu sein, war dies sogar die erste Flugreise in ihrem gesamten Leben!
    Ratlos beobachtete sie Julian aus dem Augenwinkel. Er war ein verbohrter Mann, der sich keine emotionalen Anwandlungen zu gestatten schien. Susan fragte sich, was ihn wohl so hart und unnahbar gemacht hatte. Laut der Presse versuchten berühmte Frauen immer wieder, ihn privat aus der Reserve zu locken – erfolglos.
    Dabei sah er in diesem Augenblick gar nicht mehr so furchteinflößend aus. Seine schönen, reglosen Gesichtszüge wurden durch lange, weiche dunkle Wimpern gemildert, die seine intelligenten Augen umrahmten. Warum nur war er so zynisch geworden?
    Jeder Mensch hatte eine eigene Geschichte, eine persönliche Vergangenheit, die ihn prägte. Susan dachte an ihr eigenes Schicksal, den Tod ihrer Eltern vor zehn Jahren, die Verantwortung für ihre kleine Schwester Dani.
    Als Susan wenig später in den geräumigen Sitzen der ersten Klasse zur Begrüßung Erdbeeren und Champagner serviert bekam, drehte sie gedankenverloren das Glas in beiden Händen. Seit Jahren hatte sie keinen Schluck Champagner mehr getrunken, und der köstlich prickelnde Tropfen machte sie daher leicht schwindelig. Vielleicht war es aber auch nur die unwirkliche Situation, hier mit Julian Douglas beisammenzusitzen und in ein gemeinsames Wochenende zu fliegen …
    Plötzlich fiel ihr auf, wie eine fremde Frau sie neidisch anstarrte, und Susan beschlich der Gedanke, dass sie und Julian wie ein Liebespaar wirken mussten. Von der Seite sah sie ihren Chef an, der mit düsterer Miene aus dem Fenster blickte, und wandte eilig ihren Blick ab, um nicht vor lauter Ironie loszulachen.
    Als die Maschine sich in Bewegung setzte und auf die Startbahn zurollte, presste Susan sich in ihre Rückenlehne und spürte, wie ihre Nerven langsam verrückt spielten.
    Julian bemerkte mit hochgezogenen Augenbrauen, wie sie sich an ihre Armlehnen krallte. „Bist du nervös?“, erkundigte er sich gelangweilt.
    „Ein wenig“, gab sie zu. „Ich bin noch nie geflogen.“
    „Aber du hast doch einen Pass.“
    „Ich war einmal mit dem Zug in Paris.“ Sollte er doch von ihr denken, was er wollte!
    „Verstehe.“
    Einige Momente später hob das Flugzeug ab und stieg in den klaren blauen Himmel auf. Susans Magen verkrampfte sich, doch sobald sie ihre Flughöhe erreicht
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