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Julia Collection Band 66

Julia Collection Band 66

Titel: Julia Collection Band 66
Autoren: Sara Orwig
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nicht vielmehr nur Ersatzbefriedigungen gewesen, nachdem Cade sie verlassen hatte?
    Warf sie ihr Glück achtlos beiseite? Sie dachte an Nick und Matt, die als Eheleute glücklicher wirkten als jemals zuvor. Baby Jeff war ein goldiges Kerlchen, und sie vermisste ihn immer, nachdem sie ihn eingehütet hatte.
    Und wenn sie nun ihre Karriere aufgäbe?
    Nein, das war unvorstellbar. In den vergangenen neun Jahren war die Malerei die treibende Kraft in ihrem Leben gewesen, sie liebte ihren Beruf. Aber wie weit reichte diese Liebe wirklich? Diese Frage musste sie sich irgendwann ehrlich beantworten.
    Katherine verbrachte eine schlaflose Nacht, in der sie sich mit der Vorstellung, die Zukunft ohne Cade zu verbringen, vertraut zu machen suchte.
    Natürlich sah sie, dass sie eine Chance zum Glücklichsein verscherzte, indem sie ihn gehen ließ. Andererseits konnte sie ihren Beruf nicht aufgeben – jetzt, da sich der ganz große Erfolg abzeichnete.
    Am nächsten Morgen, einem Sonntag, ging sie in die Kirche, doch sie bekam kaum etwas von der Predigt mit. Die Arbeit an den Wandgemälden ging ihr nur noch schleppend von der Hand. Ständig lauschte sie auf das Telefon, doch Cade hatte sich erneut aus ihrem Leben verabschiedet, wie sie es nicht anders erwartet hatte.
    Mit jeder verstreichenden Stunde wurde ihr das Herz schwerer. Sie legte den Kopf in die Hände und rieb sich die schmerzenden Schläfen. Sollte sie alles stehen und liegen lassen und Cade heiraten? Sie starrte auf das Gemälde, an dem sie gerade arbeitete, und versuchte, sich das konkret vorzustellen.
    Sie würde zwar nicht auf ihre Kunst verzichten müssen, sondern nur auf den Beruf, aber für sie war es ein und dasselbe. Das war keine Lösung.
    Andererseits wollte sie Cade und sehnte sich nach ihm.
    Ohne ihn wäre ihr weiteres Leben so öde wie jetzt – keine schöne Aussicht.
    Katherine war so in ihre Grübelei vertieft, dass sie sogar zu essen vergaß. Ständig überlegte sie, ob sie Cade anrufen sollte oder nicht, wog das Für und Wider ab.
    Schließlich legte sie den Spachtel beiseite, stand einfach da und starrte ins Leere. Sie hätte nicht sagen können, wie viel Zeit sie so verbracht hatte, doch plötzlich war ihr alles klar. Sie wusste, dass sie Cade wollte, dass sie bereit war, ihre Karriere für ihn aufzugeben und dass sie auch in ein paar Tagen nicht anders darüber denken würde.
    Hastig stieg sie von ihrem Gerüst und griff zum Telefon, um Cade auf seinem Handy anzurufen.
    Sie wählte, dann vernahm sie seine tiefe Stimme. Ihr Herz begann heftig zu pochen, und ihr war, als wäre ihr eine schwere Last von der Seele genommen.

11. KAPITEL
    „Cade, hier Katherine.“
    „Es ist schön, deine Stimme zu hören“, sagte er. „Du fehlst mir, Darling.“
    Krampfhaft umklammerte sie den Hörer. „Ich würde dich am Wochenende gern in L. A. besuchen“, erklärte sie ohne Umschweife.
    „Ich fürchte, ich bin dieses Wochenende nicht in L. A.“, erwiderte er.
    Katherine schluckte enttäuscht. Sie vermutete, er wollte sie nicht sehen, denn ein Mann in seiner Position wäre durchaus in der Lage, seine Termine seinen Wünschen anzupassen.
    „Cade, ich muss mit dir reden.“
    „Gut, Katie, dann sprich jetzt mit mir.“
    „Am Telefon? Persönlich wäre es mir lieber.“
    „Finde ich auch.“
    Katherine stutzte. Seine Stimme war plötzlich sonderbar laut. Das konnte nur bedeuten …
    Sie fuhr herum, und da stand er und lächelte sie frech an.
    „Cade!“ Sie ließ den Hörer fallen und lief los.
    Cade kam ihr entgegen, fing sie auf, und sie fielen sich um den Hals und küssten sich voller Hingabe.
    „Ich habe mich so nach dir gesehnt“, bekannte Katherine schließlich unter Tränen.
    „Hey, nicht weinen.“ Zärtlich wischte er ihr die Tränen weg. Er nahm sie kurzerhand auf den Arm, trug sie zu einem Sessel, setzte sich und nahm sie auf den Schoß. „Es gibt doch gar keinen Grund zum Weinen.“
    „Ich liebe dich.“ Katherine streichelte sein Gesicht. „Ich möchte dich heiraten, Cade.“
    Seine Augen schienen sich schlagartig zu verdunkeln, und er atmete tief durch. Dann küsste er sie auf eine Weise, die ihr sagte, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    „Oh, Katie, du machst mich zum glücklichsten Mann der Welt.“ Cade legte zärtlich seine Hände an ihre Wangen. „Woher kommt der plötzliche Sinneswandel?“
    „Ich war so unglücklich ohne dich. Mir wurde klar, wie kindisch es ist, mit Nick und Matt wetteifern zu wollen“,
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