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Julia Collection Band 66

Julia Collection Band 66

Titel: Julia Collection Band 66
Autoren: Sara Orwig
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leer. Cades Persönlichkeit erfüllte das Haus mit Energie und Lebensfreude. Sie wünschte, er wäre bei ihr.
    Sie dachte an seine Liebkosungen und seine glutvollen Küsse und merkte, dass ihr heiß wurde bei diesen Erinnerungen. Sie begehrte ihn.
    Immer wenn sie die Augen schloss, sah sie Cades dunkle Augen vor sich und hörte seine zärtlich geflüsterten Liebesschwüre. Sie hätte sie gern geglaubt, doch sie ermahnte sich, seine im Rausch der Leidenschaft dahingesagten Beteuerungen nicht zu ernst zu nehmen. Gewiss, er begehrte sie, aber würde er sie wirklich lieben können? Und wenn – wäre sie fähig, seine Liebe zu erwidern, ihn zu heiraten?
    Katherine strich sich über die Stirn. Sie war nicht mehr das zwanzigjährige Mädchen, in das er sich verliebt hatte. Inzwischen hatte sie andere Ziele im Leben. Aus der rebellischen Katie war die ernsthafte, ehrgeizige Katherine geworden, die ein erfolgreiches Unternehmen leitete.
    Sie schaute sich im Esszimmer um. Die Angestellten waren gegangen, sie hatte die Villa für sich allein. Die Räume wirkten kalt und leer, kein Wunder, dass Cade seine zahlreichen Häuser nicht allein bewohnen wollte.
    Es hatte keinen Zweck, es zu leugnen, sie liebte ihn. Das war die schlichte Wahrheit. Sie hatte ihn immer geliebt, würde ihn wahrscheinlich immer lieben. Es hatte nie einen anderen für sie gegeben. „Ich liebe dich“, flüsterte sie in den weiten, leeren Raum hinein. Sie betrachtete den Esstisch, über den eine Plane gebreitet war. Welche Frau würde hier einmal die Gastgeberin sein? Was für Kinder würde Cade haben?
    Katherine litt. Sie liebte ihn, doch das änderte nichts an der Sachlage. Sie würde ihren Beruf nicht für einen Ehemann und eine Familie aufgeben. Schon gar nicht jetzt, da ihre kühnsten Träume kurz vor der Erfüllung standen. Seit langem hatte sie geplant, in Houston eine Filiale zu eröffnen, dann eine in Kansas City. Doch da Cade in Houston wohnte, beschloss sie, mit Kansas City zu starten, um ein wenig Abstand zu gewinnen.
    In der nächsten halben Stunde gelang es ihr, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, doch dann kehrten ihre Gedanken erneut zu Cade zurück. Er wollte, dass sie mit ihm zusammenzog. Das würde die Trennung nur noch schwieriger machen, denn sie würde sich aufs Neue rettungslos in ihn verlieben. Aber widerstehen würde sie ihm auch nicht können, wenn sie weiter hier arbeitete.
    Sie biss sich auf die Unterlippe und betrachtete mit gerunzelter Stirn ihr Werk, wischte einige Linien aus und versuchte, die Gedanken an Cade zu verscheuchen und sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.
    „Cade“, flüsterte sie. Sie liebte ihn und ihren Beruf zugleich, und Kummer war die unausweichliche Folge.
    Das Telefon klingelte, und sie nahm hastig ab. Als sie Cades Stimme erkannte, setzte ihr Herz einen Schlag lang aus. Sie stieg vom Gerüst und setzte sich in einen Sessel, und sie plauderten über eine Stunde miteinander. Als Katherine den Hörer auflegte, war sie guter Laune und machte sich wieder an die Arbeit, wobei sie vor sich hin summte. Schwungvoll arbeitete sie bis spät in die Nacht.
    Als sie nachher allein in ihrem Bett lag, gestattete sie sich den Luxus, die letzte Nacht noch einmal vor ihrem geistigen Auge ablaufen zu lassen. Cade und sie hatten sich geliebt, miteinander gelacht und geredet. Sie sehnte sich schrecklich nach ihm.
    Würde er sie in ihrer Arbeit behindern? Vielleicht ein wenig. Würde er ihr noch einmal das Herz brechen? Sie hatte keine endgültige Antwort auf diese Frage, aber es war wahrscheinlich. Sie beide hatten unterschiedliche Ziele im Leben, und Cade würde sich vermutlich nicht ändern. Auch sie hatte keine Lust, ihre Einstellung zu ändern. Das ungeheure Honorar, das er ihr für die Wandgemälde zahlte, hatte sie nur noch in ihrem Entschluss bestärkt.
    Allerdings empfand sie einen Anflug von Wehmut, wenn sie an den Abschiedskuss dachte. Cade hatte ihr in die Augen gesehen, die Atmosphäre zwischen ihnen war angespannt gewesen. Dann war er gegangen, und sie hatte ihm nachgeschaut. Ihn abfahren zu sehen hatte ihr einen Stich versetzt.
    Wie würde es erst sein, wenn er sie für immer verließe? Oder wenn sie ihren Auftrag hier erfüllt hatte und sich von ihm verabschiedete?
    Am Samstagmorgen, als Katherine wieder an die Arbeit gegangen war, kam Mrs Wilkson mit einem Telefon zu ihr. „Ma’am, ein Anruf für Sie von der Chavin Corporation.“
    Katherine stieg von ihrem Podest, nahm den Anruf entgegen und trat an
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