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Julia Collection Band 28

Julia Collection Band 28

Titel: Julia Collection Band 28
Autoren: LYNDA SANDOVAL JUDY DUARTE KAREN ROSE SMITH
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erfüllte er ihr den Wunsch.
    „Meine Eltern haben mich zwar geliebt, aber sie hatten eine reichlich stürmische Beziehung. Die Ehe wurde geschieden, als ich noch zur Schule ging.“
    „Das ist sehr schade.“
    Das war es auch. Sullivan hatte sich stets eine intakte Familie gewünscht. Vielleicht hatte er deshalb sehr früh geheiratet. Er war für ein richtiges Familienleben bereit gewesen. Seine Frau hatte jedoch kein Kind haben wollen, und schließlich hatte sie ihn wegen eines anderen Mannes verlassen.
    Damit waren seine Träume zerstört und sein Herz verletzt worden. Die Ehe hatte ihm aber auch die Augen geöffnet. Er hatte die Lektion gelernt, dass er wohl nicht fürs Familienleben geeignet war.
    „Es war nicht weiter tragisch“, schwindelte er. „Manche Leute sollten eben nie heiraten.“
    „Was für Leute?“
    Diese Frage überrascht ihn. „Leute, die Versprechen machen, die sie nicht halten“, erwiderte er ganz allgemein.
    Die albtraumhafte Ehe seiner Eltern war für ein Kind nur schwer zu ertragen gewesen. Seine eigene Scheidung vor sechs Jahren war auch unschön verlaufen, doch er hatte es überstanden und sich erholt. Geholfen hatte ihm dabei auch, dass er fortan nur noch Beziehungen zu oberflächlichen Frauen eingegangen war, die keine tiefen Gefühle von ihm verlangten.
    „Es war seltsam mit meinen Eltern“, fuhr er fort, weil er nicht an seine eigene Scheidung denken wollte. „Die Familie meines Vaters besaß Geld und Ansehen. Sie konnte ihre Herkunft zehn Generationen zurückverfolgen. Das hat meiner Mom aber nie gereicht.“
    „Warum nicht?“
    Am liebsten hätte er nicht geantwortet, damit das Gespräch nicht zu tief ging und ihn an seine eigene gescheiterte Ehe erinnerte. Trotzdem erwiderte er: „Manche Frauen wollen mehr, als ihnen ein Mann bieten kann.“
    Lissa schwieg, und er fragte sich, ob sie überhaupt eine Ahnung hatte, was er meinte. Wahrscheinlich nicht, doch genauer wollte er das nicht ergründen. Es war schlimm genug, dass er gewisse Erinnerungen mit sich herumschleppte. Da wollte er nicht auch noch Dinge ausgraben, die man am besten völlig vergaß.
    Lissa wusste nicht so recht, was Sullivan meinte. Sie hätte ihn fragen können, aber unterließ es dann doch. Das kurze Gespräch bestätigte sie nur darin, dass sie nichts gemeinsam hatten. Rein gar nichts.
    Sie war adoptiert und kannte ihre leiblichen Eltern nicht, und er konnte seine Ahnen bis zig Generationen zurückverfolgen. Er war aufgeschlossen und weltgewandt, und sie war schlicht und langweilig wie ein Staubwedel. Nicht zu vergessen sein Sinn fürs Geschäftliche und sein Charme. Beim Geschäftlichen konnte sie vielleicht noch mithalten, aber in puncto Charme war sie ein Hühnchen. Oder besser noch, ein Ei.
    Barney begann zu knurren und an Sullivans Hosenbein zu zerren.
    „Barney!“ Lissa stellte das Weinglas auf den Tisch und hob den Welpen hoch. „Zum Kauen hast du dein Spielzeug!“
    Sullivan hatte sich nicht im Geringsten daran gestört, dass seine teure Hose Schaden leiden könnte. „Der Kleine ist niedlich. Sieht aus, als hätte er einen Collie im Stammbaum.“
    „Und einen Beagle und einen australischen Hirtenhund“, erwiderte sie lachend. „Sollte mich nicht wundern, wenn auch noch ein Dackel beteiligt war.“
    „Er ist wirklich ziemlich lang und hat kurze Beinchen“, bestätigte Sullivan amüsiert. „Woher haben Sie ihn?“
    „Aus dem Tierheim. Seine Zeit war abgelaufen. Ich habe ihm das Leben gerettet, die hätten ihn eingeschläfert, wenn er an diesem Tag keinen neuen Besitzer gefunden hätte.“
    Barney hatte Glück gehabt. Wie sie. Lissa musste daran denken, dass ihre Adoptiveltern sie anderen verwaisten Kindern vorgezogen hatten. Früher hatte sie sich immer überlegt, wie ihre leiblichen Eltern wohl waren. In ihren Gedanken waren die beiden ein junges Liebespaar gewesen, das wie Romeo und Julia gewaltsam getrennt worden war. Gelegentlich hatte sie sich auch ausgemalt, von königlichem Geblüt und als Kind geraubt worden zu sein.
    Später hatte sie diese kindlichen Fantasien verbannt und die Tatsache akzeptiert, dass ihre leiblichen Eltern sich nicht mit einem Baby abgeben wollten. Genauer gesagt, sie hatten sich nicht mit ihr abgeben wollen.
    Doch so bitter diese Erkenntnis auch war, sie befreite Lissa keineswegs davon, immer wieder an ihre leiblichen Eltern zu denken. Wer waren sie? Wo lebten sie? Und erinnerten sie sich überhaupt noch an ihre Tochter?
    Jared Cambry saß mit seiner Frau
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