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Julia Collection Band 28

Julia Collection Band 28

Titel: Julia Collection Band 28
Autoren: LYNDA SANDOVAL JUDY DUARTE KAREN ROSE SMITH
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mir noch einige Unterlagen ansehen. Außerdem ist das dein großer Moment.“
    „Was ist das für ein Termin, den du jetzt hast?“, fragte Eileen.
    „Mit einem Unternehmensberater.“
    „Mit einem Mann?“ Ihre Schwester setzte sich kerzengerade auf und stieß beinahe das Glas mit frisch gepresstem Orangensaft um.
    „Mach dir bloß keine Hoffnungen“, warnte Lissa. „Er heißt Sullivan Grayson. Meiner Meinung nach klingt das ziemlich alt und gesetzt. Außerdem hat Dad ihn bei einem Turnier im Country Club kennengelernt, und dort sind die meisten Golfspieler schon im Ruhestand.“
    „Und verheiratet“, ergänzte Eileen. „Na schön, dann taucht eben irgendwann ein anderer interessanter Mann auf.“
    „Ja, vielleicht“, meinte Lissa, obwohl sie nicht überzeugt war. Sie trug das Geschirr ins Haus, um dann endlich an die Arbeit gehen zu können. Das war ihre Welt, in der sie glänzen konnte.
    In der Küche stellte sie das Geschirr in die Spüle, während der Welpe an ihr hochsprang und winselte und kläffte, damit sie ihn beachtete. Sobald sie die Hände frei hatte, hob sie ihn hoch, und Barney kuschelte sich in ihre Arme und gab ihr feuchte Wangenküsse.
    „Ich habe dich auch lieb, mein Kleiner“, sagte Lissa und lächelte wehmütig. Wie es aussah, würde sie an Stelle eines Kindes bloß dieses liebevolle Fellbündel mit der kalten Nase haben. In Sachen Romantik und Liebe musste sie sich mit den Taschenbüchern im Nachtschränkchen begnügen.
    Eine halbe Stunde später saß Lissa im holzgetäfelten Büro, in dem sie die meiste Zeit verbrachte, als sie einen Wagen vorfahren hörte. Wahrscheinlich dieser Sullivan Grayson. Rasch sammelte sie die Unterlagen auf dem Schreibtisch ein und bereitete sich auf das Treffen mit dem Mann vor, der auf Wunsch ihres Vaters dem Weingut hinsichtlich des Marketing ein wenig auf die Sprünge helfen sollte.
    Mithilfe des bekannten Unternehmensberaters hofften sie, eine Marktstrategie zu entwickeln, die einer neuen Weinsorte zu einem guten Start und dem Familienbetrieb zu mehr Gewinn verhalf.
    „Herein!“, rief sie, als es an der Tür klopfte.
    Ein hochgewachsener Mann mit breiten Schultern trat ein, er schien auf einen Schlag den ganzen Raum auszufüllen. Lissa blieb beinahe der Mund offen stehen. Im Sonnenschein, der von hinten auf den Besucher fiel, bekam sein Haar einen dunkelroten Schimmer. Das Licht verlieh ihm eine kraftvolle und geheimnisvolle Ausstrahlung, die Lissas Fantasie anregte. Das gut geschnittene Gesicht und die kraftvolle Haltung erinnerten sie an einen schottischen Adeligen aus ihren Geschichten.
    Zu einer langen Kakihose trug er ein grünes Hemd, das am Kragen geöffnet war. Keine Krawatte. Für einen Moment stellte Lissa sich vor, wie der Mann im Kilt und mit einem Breitschwert in der Hand aussehen würde.
    „Hallo“, sagte er lächelnd. „Ich bin Sullivan Grayson.“
    Das konnte nicht stimmen! Schließlich erwartete sie einen älteren Herrn, der schon lange im Geschäft war und im Lauf der Jahre die vielen Erfolg erzielt hatte, die ihr Vater aufgezählt hatte. Das war bestimmt nicht dieser Mann mit den lebhaften Augen und dem hinreißenden Lächeln, bei dem sie sich wie eine unbeholfene Jugendliche fühlte.
    Lissa musste sich räuspern. „Hallo.“
    „Sie sind bestimmt Lissa Cartwright“, fuhr er lässig fort.
    Sie nickte, stand auf und reichte ihm über den Schreibtisch hinweg die Hand. „Freut mich, Sie kennenzulernen.“ Du liebe Zeit, wieso benahm sie sich dermaßen steif und formell?
    Bei Sullivans Händedruck lief ihr ein wohlig warmer Schauer über den Rücken. Sie bekam weiche Knie und hatte Mühe, nicht zu zeigen, wie überrascht sie war – und wie anziehend sie diesen Mann fand.
    Lieber Himmel, nimm dich zusammen, tadelte sie sich und unterdrückte die Bilder, die aus den historischen Romanen von ihrer Schwester stammten. Sie sollte abends im Bett ihre Zeit sinnvoller einsetzen, als dieses unrealistische Zeug zu lesen, auch wenn sie es sehr genoss.
    Langsam löste sie die Hand aus seiner, die sich viel kräftiger und härter anfühlte, als man das bei einem gepflegten Geschäftsmann erwartet hätte. „Bitte, setzen Sie sich.“
    Er ließ sich auf den Lederstuhl vor dem Schreitisch sinken und schenkte ihr wieder ein Lächeln, das sie um die innere Ruhe brachte. Wo blieb bloß ihr Vater? Er hätte gewusst, was jetzt zu sagen war.
    „Mein Vater wird bestimmt gleich hier sein“, erklärte sie und klammerte sich daran, dass es sich um
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