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Julia Bestseller Band 145

Julia Bestseller Band 145

Titel: Julia Bestseller Band 145
Autoren: Sandra Marton
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wird es gut gehen.“
    Die Freundinnen stießen an. Sie lächelten – die Art Lächeln, die Frauen teilten, wenn sie einander liebten, aber in einem wirklich wichtigen Punkt unterschiedlicher Meinung waren. Schließlich räusperte sich Barb.
    „Also“, erklärte sie entschlossen, „da Montag dein großer Tag ist, könnten wir doch heute Abend noch feiern?“
    „Ich dachte, du triffst dich mit Hank?“
    „Genau genommen dachte ich, wir beide treffen Hank. Sein Boss hat dieses Haus in der East Side gekauft, und der schmeißt heute Abend eine große Party.“
    Madison klimperte mit den Wimpern. „Eine Party in der City mitten im Juni?“, sagte sie mit allerbestem Ostküstenakzent. „Wie unpassend.“
    „Komm schon, sag nicht Nein. Es wird lustig werden.“
    „Und vielleicht, nur vielleicht, treffe ich dort auf meinen Traumprinzen.“ Madison lachte, als ihre Freundin errötete. „Du bist so leicht zu durchschauen, Barb.“
    „Himmel, wir haben erst Freitag. Dein Date mit dem Reagenzglas findet erst am Montag statt.“
    „Sehr witzig.“
    „Komm schon, Maddie, tu mir den Gefallen.“
    Madison seufzte. „Es war ein langer Tag, und ich bin nicht richtig angezogen, um …“
    „Die Party ist nur ein paar Blocks von deinem Apartment entfernt. Wir können dort haltmachen, und du ziehst dich um. Bitte!“
    „Manchmal vergesse ich, wie du bist, wenn du dir etwas in den Kopf gesetzt hast.“
    Barb grinste. „Wie ein Hund mit einem Knochen, genau so. Pass auf, ein letzter Versuch, den Traumprinzen zu finden, kann nicht schaden.“
    „Es gibt keine Prinzen, nur Frösche.“
    „Du bist ein harter Brocken, Madison Whitney.“
    „Nein, ich kann einer alten Freundin nur nichts abschlagen.“
    „Das heißt, du kommst mit?“
    Madison nickte. Sie würde mitgehen, aber nur deshalb, weil es Barb so viel bedeutete. Spätestens am Montag würde sie all diesen Unsinn hinter sich lassen.
    Der Eingriff würde stattfinden.
    Und sie würde schwanger werden.
    Sie würde ein Baby bekommen, es allein großziehen und ihm all ihre Liebe schenken.

2. KAPITEL
    Als das Taxi vor dem eleganten Stadthaus auf der Sechzigsten Straße hielt, hatte Tariq es sich beinahe schon wieder anders überlegt.
    Warum in aller Welt war er hierhergekommen? Er suchte nach einer Ehefrau, und wie groß war wohl die Chance, sie ausgerechnet bei einer Sommerparty in Manhattan zu finden?
    Der Taxifahrer schaute ihn ungeduldig an. „Mister? Steigen Sie jetzt aus oder nicht?“
    Nein, dachte er, aber jetzt bin ich hier. Ich kann ja ganz kurz vorbeischauen.
    Als das Taxi davonfuhr und Tariq sich dem Hauseingang näherte, hörte er schon von Weitem überlaute Rockmusik.
    Sein Finger schwebte über der Klingel, doch er zögerte erneut.
    Es war noch nicht zu spät, seine Meinung zu ändern. Er konnte nach Hause fahren, seine Laufsachen anziehen und eine Runde durch den Central Park drehen. Dabei würde er vielleicht den Kopf freibekommen, sodass er nicht länger über Pflichten und Verantwortung nachdenken musste und …
    Die Tür wurde geöffnet.
    Mindestens hundertzwanzig Dezibel eines Gitarrensolos schlugen ihm entgegen. Eine Brünette mit Zigarette in der einen Hand und Feuerzeug in der anderen legte den Kopf zurück und lächelte ihn erfreut an.
    „Sieh mal einer an“, gurrte sie, „was für ein hübsches Paket, das ich da auf der Türschwelle entdecke!“
    Sie selbst war ebenfalls hübsch anzuschauen, ganz besonders in dem durchsichtigen Kleid, das sie trug und das in Tariqs Heimatland als Nachtwäsche gegolten hätte, die nur für die Augen des Ehemannes bestimmt war. In hiesigen Kreisen entsprach es jedoch der allerneuesten Mode.
    „Ist es nicht ein Glück für uns beide, dass ich mich genau in diesem Moment entschlossen habe, nach draußen zu gehen, um eine Zigarette zu rauchen?“, fragte sie kokett.
    Ihr Lächeln, ihre Stimme … es war die Eröffnungssequenz eines Spiels, das er schon hundertmal gespielt hatte. Die Frau war schön, doch von ihrer Sorte würde es da drinnen noch mindestens ein weiteres Dutzend geben. Schöne Frauen, die sich ihm aufgrund seines Aussehens an den Hals warfen – es bestand kein Grund, den Bescheidenen zu mimen. Sein Aussehen war in erster Linie ein Geschenk der Natur, das aber nichts mit ihm zu tun hatte.
    Und wenn diese Frauen herausfanden, wer er war, dass er einen Titel besaß und mehr Geld, als er selbst begreifen konnte …
    Nein, dachte er, dafür bin ich heute Abend wirklich nicht in der
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