Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Bestseller Band 145

Julia Bestseller Band 145

Titel: Julia Bestseller Band 145
Autoren: Sandra Marton
Vom Netzwerk:
Sand auf.
    Tariq hatte sein Studium in den USA absolviert; er lebte und arbeitete dort, doch von nun an würde sich sein Lebensstil den Traditionen von Dubaac anpassen, wo ein Mann sowohl über sein Heim als auch über seine Frau herrschte.
    Der Hengst stupste ihn mit der Nase an die Schulter. Tariq ergriff die Zügel und schwang sich in den Sattel.
    Problem gelöst. Er würde eine Woche in Dubaac bleiben. Vielleicht auch zwei, aber länger sicherlich nicht.
    Wie schwer konnte es schon sein, eine passende Ehefrau zu finden?

1. KAPITEL
    New York, zwei Monate später
    Es kam nicht oft vor, dass Seine Exzellenz Scheich Tariq al Sayf, Kronprinz von Dubaac, eine Fehleinschätzung beging.
    Niemals in geschäftlicher Hinsicht. Selbst seine Gegner, die behauptet hatten, er sei zu jung und es käme mit Sicherheit zu einer Katastrophe, als er vor vier Jahren die Leitung der New Yorker Filiale der Royal Bank of Dubaac übernommen hatte, mussten zugeben, dass die Bank unter seiner Führung florierte.
    Und auch in seinem Privatleben beging er kaum einen Fehler. Nun gut, es gab da die eine oder andere Exgeliebte, die in Tränen ausgebrochen war und ihn einen kaltherzigen Bastard nannte, nachdem er die Beziehung beendet hatte, doch das war nicht seine Schuld.
    Er war immer ehrlich, allenfalls ein bisschen zu schonungslos.
    Noch vor zwei Monaten hatte er unter der heißen Wüstensonne seines Heimatlandes gestanden und sich geschworen, innerhalb einer Woche eine Ehefrau zu finden. Im Höchstfall in zwei Wochen. So schwierig konnte dieses Unterfangen schließlich nicht sein.
    Nun starrte er aus dem großen Panoramafenster seines Büros, blickte über den Hudson River hinunter auf Lower Manhattan und runzelte die Stirn.
    Nein, es war tatsächlich nicht schwierig.
    Unmöglich brachte es eher auf den Punkt.
    „Idiot“, stieß er zwischen seinen fest zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Die zwei Wochen in Dubaac waren schnell zu drei und dann zu vier Wochen geworden. Sein Vater hatte ein elegantes Staatsdinner gegeben, zu dem jede hochrangige Familie des Landes eingeladen worden war, die eine Tochter im heiratsfähigen Alter besaß.
    Tariq hatte an jeder Einzelnen etwas auszusetzen.
    Daraufhin organisierte sein Vater ein weiteres Dinner – diesmal mit allen höheren Töchtern aus dem gesamten Staatenbund. Tariq zuckte noch immer zusammen, wenn er nur daran zurückdachte. All diese jungen Frauen, ordentlich aufgereiht, um ihm präsentiert zu werden, wobei sie ganz genau wussten, aus welchem Grund …
    Wie auf einem Pferdemarkt, dachte er an jenem Abend plötzlich, und sobald der Gedanke erst mal da war, gelang es ihm nicht mehr, die Frauen anders zu betrachten. Für ihn waren sie zahme, willige Stuten, die sich fügsam der Inspektion des Deckhengstes stellten.
    „Nun?“, hatte sein Vater am Ende des zweiten Dinners ungeduldig gefragt. „Welche magst du?“
    Keine.
    Sie waren zu groß. Zu klein. Zu dünn. Zu dick. Sie redeten zu viel. Sie redeten zu wenig. Sie waren introvertiert, sie waren extrovertiert … Vollkommen frustriert und wütend auf sich selbst war Tariq schließlich vor einem Monat nach New York zurückgekehrt.
    Vielleicht hatte er sich doch getäuscht, was amerikanische Frauen anging. Vielleicht würde er hier eine Kandidatin finden, die seinen Ansprüchen genügte.
    Jedenfalls würde es nicht schaden, seine Suche auszuweiten. Er konnte sich doch mal in New York umschauen und sehen, was er hier so vorfand.
    Die Antwort lautete: nichts.
    Tariq hatte unzählige Einladungen zu Segeltouren in der Bucht angenommen, zu Sommerpartys in Connecticut oder Wohltätigkeitsveranstaltungen in den Hamptons. Er war mit etlichen Frauen zum Dinner, ins Theater oder zu Konzerten im Central Park gegangen. Mein Gott, er hatte sich mit so vielen Frauen verabredet, dass er irgendwann Gefahr lief, ihre Namen zu verwechseln, und was hatte ihm das gebracht?
    „Nichts“, sagte er laut und grimmig.
    Er war von seinem Ziel, eine geeignete Ehefrau zu finden, noch ebenso weit entfernt wie vor zwei Monaten.
    Genau wie in seinem Heimatland waren die Frauen hier in Amerika zu viel von allem – inklusive zu bemüht, ihm zu gefallen. In den USA gab es keine gesenkten Blicke, dennoch war die kriecherische Haltung dieselbe.
    Ja, Euer Hoheit. Natürlich, Euer Hoheit. Oh, ich stimme völlig mit Ihnen überein, Euer Hoheit.
    Verdammt noch mal, trug er etwa ein Schild um den Hals mit der Aufschrift: Ich suche eine Ehefrau?
    Nicht dass er keine fügsame
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher