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Julia Ärzte zum Verlieben Band 49

Julia Ärzte zum Verlieben Band 49

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 49
Autoren: Margaret Baker Caroline Anderson Melanie Milburne
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überlegte kurz, ob er wohl selbst Vater war. Vielleicht passte eine Tagesmutter oder eine Großmutter tagsüber auf die Kinder auf?
    Doch es wäre indiskret gewesen, ihn zu fragen.
    Vorsichtig trug er Rose, die inzwischen nicht mehr sein Haar, sondern seine Ohren malträtierte, zu einem Tisch vor der alten Taverne am Ende der Strandpromenade. Der traumhafte Blick über die Bucht verschlug Cathy den Atem.
    Sie hatten sich kaum gesetzt, als auch schon der Besitzer zu ihrem Tisch geeilt kam. Auf einem Tablett trug er zwei kleine Gläser. „Ich habe gesehen, wie Sie sich mit dem Buggy abgemüht haben“, sagte er auf Griechisch. „Sie brauchen einen Drink, Ghiatro .“
    Er wusste also, dass Yannis Arzt war. Vielleicht kam Yannis öfter nach der Arbeit her.
    „Efharisto, Michaelis.“ Yannis stellte Cathy als Dr. Catherine Meredith vor.
    Er hatte zwischen seinen Operationen also die Zeit gefunden, einen Blick in ihre Personalakte zu werfen.
    Eigentlich hatte sie erst am kommenden Tag anfangen sollen, doch da sie sich gern einen Überblick verschaffen wollte, war sie schon heute in die Klinik gekommen.
    Genüsslich roch Cathy an ihrem Glas. Ouzo.
    „Mögen Sie Ouzo?“, erkundigte Yannis sich besorgt.
    Cathy lächelte. „Man muss sich den Gegebenheiten anpassen. Eigentlich bevorzuge ich Wein, aber ich wollte Michaelis auf keinen Fall enttäuschen. Er scheint Sie gut zu kennen.“
    „Oh ja, wir kennen uns seit einer Ewigkeit. Ich habe auf der anderen Seite der Bucht ein Haus. Dies hier ist mein Zufluchtsort am Ende eines anstrengenden Tages.“
    „So etwas habe ich mir schon gedacht.“
    Mit der inzwischen schläfrigen Rose auf dem Schoß prostete Yannis Cathy zu: „Yamas!“
    „Yamas!“
    Roses Augen fielen zu. In wenigen Minuten würde sie fest eingeschlafen sein. Sollte sie Yannis von seiner Last befreien? Irgendetwas sagte Cathy, dass ihr Kollege ganz zufrieden damit war, das schlafende Kind in den Armen zu halten, und so schwieg sie.
    In einträchtigem Schweigen sahen die beiden auf das türkisfarbene Meer hinunter und beobachteten, wie die Sonne langsam am Horizont verschwand.
    Als das beeindruckende Schauspiel zu Ende war, wandte sich Cathy wieder an Yannis. Rose hatte sich an ihn gekuschelt und schlief friedlich.
    Yannis bemerkte, dass Cathy ihrer Tochter einen besorgten Blick zuwarf. Behutsam verlagerte er Roses Gewicht in eine noch bequemere Position und lächelte Cathy über den Tisch hinweg beruhigend an. Wie kam es, dass er sich so unglaublich wohlfühlte mit dieser Mutter und ihrem Baby? Für Yannis war dies eine ganz neue Erfahrung. Er spürte, wie die ständige Anspannung langsam von ihm abfiel.
    Genau so wäre sein Leben gewesen, wenn nicht … wenn er doch nur …
    Nein! Er durfte sich nicht immer wieder mit diesen Gedanken quälen. Vielmehr sollte er dieses kleine Glück des Augenblicks genießen.
    Entschlossen zwang er sich, an etwas anderes zu denken. „Rose schläft tief und fest, Cathy. Machen Sie sich keine Sorgen. Wie wäre es jetzt mit einem Glas Wein?“
    „Ich weiß nicht …“
    „Also, ich hätte jetzt gern etwas Wein.“
    Für gewöhnlich saß er abends in Gedanken versunken an einem der Tische hier, nippte an seinem Ouzo, während er den Sonnenuntergang betrachtete, und bestellte dann etwas zu essen. Dazu genehmigte er sich meist ein Glas Wein – allerdings nie mehr als eines, denn er wusste, dass er am nächsten Tag einen klaren Kopf brauchte.
    Doch heute war er zum ersten Mal seit langer Zeit in Partystimmung.
    Michaelis, der sie von seinem Platz am Eingang aus beobachtet hatte, kam sofort zu ihnen, als sie ihre Diskussion über die Weinfarbe – rot oder weiß? – beendet hatten.
    Kurz darauf brachte er ihnen ein Tablett mit einer Auswahl an Mezes und einer Flasche gekühltem Weißwein.
    „Wir Griechen essen immer eine Kleinigkeit zum Wein“, erklärte Yannis und wies auf die kleinen Schüsseln mit Meeresfrüchten, Oktopussalat, Calamari und Oliven. „Doch das wissen Sie sicher schon. Schließlich haben Sie griechische Wurzeln. Ich erinnere mich dunkel, Sie auf der Hochzeit von Tanya und Manolis gesehen zu haben. Sie sind also eine Cousine von Tanya?“
    „Ja, unsere Mütter sind Schwestern. Jedes Jahr in den Sommerferien habe ich mit meiner Mutter meine Tante und ihre Familie hier auf Xeres besucht, damit die griechische Sprache und Kultur Teil meines Lebens werden. Ich habe immer davon geträumt, eines Tages hier zu leben und zu arbeiten.“
    Yannis beugte sich
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