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Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Titel: Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders
Autoren: Dagmar Winter
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Situation ein, zurückzublicken, auf das eigene Leben zurückzuschauen und zu hinterfragen, ob es bisher so verlaufen ist, wie man es sich immer gewünscht hat. Ob man dann allerdings wirklich zurückblickt, das ist eine völlig andere Sache. Die zweite Frage ist: Will ich weiterhin so leben, oder möchte ich etwas verändern? Mit der zweiten Frage sind die meisten Menschen völlig überfordert. Sie rennen und rennen und wissen überhaupt nicht, wohin sie wollen. Sie sind auf der Suche, haben jedoch keine Ahnung, was sie suchen. Herauszufinden, wie jeder Einzelne leben möchte, ist eine Herausforderung der ganz besonderen Art. Wie geht das denn? Gibt es dafür irgendeine Anleitung? In dem Moment, wo man sich diese Frage stellt, im gleichen Moment tritt bei vielen Menschen Angst auf. Angst vor Veränderung. Und dann treten sehr viele wieder einen Schritt zurück. Einen Schritt zurück in die Gewohnheit.
     
    „ Robert, ich saß heute im Park. Vor mir ein kleiner See, viele Rhododendren und eine kleine Entenfamilie. Weißt du eigentlich, wie inspirierend das sein kann? Da werden in Konzernen Sitzungen einberufen, es wird Papier hin- und hergeschoben. Ein Audit jagt das nächste. Es werden Ideen gebraucht, und die besten werden häufig im Keim erstickt, weil die Zeit nicht reicht. Ich sage dir, eine Stunde auf einer Bank in einem Park, sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, das erledigt die Arbeit von mindestens zwei Tagen
    Brainstorming in einer Arbeitsgruppe im Büro.
    Ich frag mich, wo lebt ihr eigentlich? Fühlt ihr nicht, dass da etwas nicht stimmt? Ich glaube, ich finde immer mehr heraus, wie ich leben möchte. Ich will wirklich kreativ arbeiten. Kreativ denken, fühlen und leben. Und das geht nicht, wenn ich meinen eigenen Lebensrhythmus nicht leben darf. Kreativität kennt keine Uhrzeit. Robert, wach mal auf aus deinem sinnlosen Traum. Die Welt, in der du lebst, gibt es sowieso nicht mehr lange. Hast du dir jemals die Frage gestellt, warum die psychischen Krankheiten in deiner Firma so drastisch zugenommen haben? Hast du das wirklich auch nur einmal zu Ende gedacht? Für mich fühlt sich das nicht so an. Oberflächliches Gerede, Kranken-stände, wir müssen etwas für die Mitarbeiter tun. Betriebliche Gesundheitsförderung – ich glaub, ich steh im Wald. Guck doch jetzt endlich mal hin. Ihr gebt 5.000.000 € aus, um Arbeitsabläufe zu verbessern. Du hast mir vor einigen Monaten davon erzählt. Weil der eine oder andere Arbeitsplatz krank macht, sagtest du damals. Ich sehe das völlig anders. Mitarbeiter werden krank, weil sie geistig völlig unterfordert sind. Weil das Grundbedürfnis des Menschen, das Denken, größtenteils unterbunden wird. Stell dich mal 30 Jahre in eine Produktionshalle, dann weißt du, warum der Mensch Rückenschmerzen bekommt. Aber du müsstest es auch so wissen. Deine Arbeit ist auch nicht viel anders. Das monotone Tagesgeschäft in einer Fertigungs-halle unterscheidet sich kaum von einem Job im Büro als Sachbearbeiter. Listen über Listen. Wenn ihr könntet, würdet ihr den Menschen in eine Excel-Tabelle packen. Ihn nach Normen beurteilen. Mann, wo sind wir nur gelandet?“
     
    Sandy bricht wiederholt in Tränen aus. Sie fühlt den Schmerz so tief in ihrem Herzen, dass er sie fast zerreißt.
     
    „ Robert, ich will dich nicht angreifen. Doch es wird Zeit, dass dir jemand wirklich die Augen öffnet. Weißt du, was man mit 5.000.000 € für Mitarbeiter tun kann? Weißt du, wie viel Herzlichkeit dadurch in eine Firma gebracht werden könnte? Ich habe es, als du es mir erzählt hast, schnell beiseitegeschoben. Ich konnte und wollte nicht begreifen, dass du für so etwas Geld ausgibst. Ich hatte dich für loyaler und eben einfach für bewusster gehalten.
    Wenn dieses Projekt beendet ist, ist nach wie vor keine Lösung für all die Probleme gefunden, die die Menschen in deiner Firma wirklich bewegen, Robert.
    Dann geht doch die Arbeit erst los, dann ist das eigentliche Problem noch größer geworden.
    All die Monate, die du hier im Wachkoma liegst, all die Wochen, Tage, Minuten und Sekunden habe ich überlegt, ob ich dir einmal richtig die Meinung sage. Eigentlich hätte ich daran gar nicht rumgrübeln müssen. Es ließ sich ohnehin nicht vermeiden. Mit dem heutigen Tag habe ich mir jetzt mal Luft gemacht. Das war dringend notwendig. Jetzt fühle ich mich etwas erleichtert. Ich weiß nicht, ob dich von meinen Sätzen in deinem Zustand auch nur ein Bruchteil erreicht. Doch so
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