Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Sinclair - 0974 - Monsterzeit (2 of 2)

John Sinclair - 0974 - Monsterzeit (2 of 2)

Titel: John Sinclair - 0974 - Monsterzeit (2 of 2)
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
eben etwas eingebildet«, sagte sie und kam vor bis zu seinem Bett.
    »Was soll ich mir denn eingebildet haben?«
    »All die Dinge.«
    »Nein, verdammt, die waren real!«
    »Ja, schon gut. Laß uns das Thema vergessen.«
    Cameron war liegen geblieben. Er hätte sich gern erhoben, aber es fehlte ihm dazu die Kraft. So schielte er zur Seite und schaute seine Retterin an, die noch immer ihr rotes Kleid mit dem weiten Ausschnitt trug, so daß viel von ihrer hellen Haut zu sehen war.
    Erst jetzt fiel ihm auf, daß Greta Kinny etwas in der rechten Hand hielt. Es war ein Tongefäß, das die Form eines hohen Glases aufwies. »Was ist das?« fragte er.
    »Es ist für dich«, erklärte sie. »Du solltest es trinken. Es wird dir guttun.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Es wird dich erfrischen. Und es ist bestimmt kein Alkohol«, fügte sie noch lächelnd hinzu. »Hier – bitte …« Sie reichte Perry das Gefäß, der noch zögerte. Dann mußte er eine Hand heben und richtete sich dabei auch etwas auf. Im nächsten Moment spürte er die eisige Kälte an seinen Fingern.
    Er trank noch nicht und hielt das Glas nur fest, um an ihm vorbei auf Greta zu schielen.
    »Es ist kein Gift«, erklärte sie, denn sie deutete den Blick richtig. »Wirklich, du kannst es trinken, Perry.«
    »Und was geschieht dann?«
    »Spürst du nicht die Kälte? Du wirst dich herrlich erfrischt fühlen, und danach kannst du hoffentlich gut schlafen.«
    Durch Camerons Hirn zuckten die Gedanken. Er ging davon aus, daß sie, hätte sie ihn töten wollen, schon alle Chance gehabt hatte, deshalb setzte er das Gefäß trotz seiner inneren Bedenken an seine Lippen, kippte es und trank in langsamen Schlucken.
    Rasch setzte er es wieder ab. »Was ist das?«
    »Limonade.«
    »Nein, die schmeckt anders.«
    »Meine besteht aus Kräutern. Sie ist der beste Durstlöscher, den ich kenne, und ihre Zutaten sorgen noch für eine wunderbare Erholung des Menschen.«
    Perry Cameron zeigte ein schiefes Grinsen. »Wenn das so ist und du das so sagst, werde ich dir mal glauben. Dann cheers.«
    »Ja, auf deine Gesundheit.«
    Er trank. Wenn du wüßtest, dachte er dabei. Wenn du wüßtest, wie gesund ich bald sein werde – und wie tot du dann bist. Aber er sagte nichts, und auch sein Gesicht blieb unbewegt. Er wollte auf keinen Fall, daß diese Person auch nur von einer Ahnung überfallen wurde. Das konnte er sich nicht leisten.
    Das leere Glas gab er wieder zurück. Greta nahm es mit einem Lächeln an. Sie blieb neben dem Bett stehen, und Cameron, ein Mann, der die Frauen liebte und nie ein Kostverächter gewesen war, dachte daran, daß er sich unter anderen Umständen Greta gegenüber anders verhalten hätte. Doch hier war er der Schwächere. Er mußte wieder zu Kräften kommen, danach würde alles wie von selbst laufen.
    »Ich habe dir deine Schuhe ausgezogen«, sagte Greta. »Wenn du deine Kleidung auch noch abstreifen willst, dann …«
    »Nein, nein, das ist schon gut. Du brauchst dich nicht zu bemühen. Unter anderen Umständen wäre das schon etwas für mich gewesen«, fügte er hinzu und lächelte breit.
    »Ja, dann lasse ich dich jetzt allein, damit du schlafen und die schlimmen Dinge vergessen kannst.«
    »Und was ist, wenn es hell geworden ist?«
    »Dann werde ich dich wecken, falls du nicht von selbst aufwachst. Wir können gemeinsam das Frühstück einnehmen, und danach sehen wir weiter. Ist das okay?«
    »Und wie.«
    »Dann wünsche ich dir noch eine gute Nacht.« Sie drehte sich um und ging langsam zur Tür, als wollte sie das Zimmer eigentlich nicht verlassen. Das spürte er, und deshalb schickte Perry ihr noch einen Ruf nach.
    »Greta?«
    »Bitte?«
    »Danke«, sagte er. »Danke dafür, daß du mich aus diesem verdammten Wald herausgeholt hast.«
    »Keine Ursache. Ich mache eben des öfteren auch in der Nacht oder am Abend meine Spaziergänge. Wer hier lebt, der ist eben stark mit der Natur verbunden.«
    »Toll, schlaf du auch gut.«
    Sie ging, und Perry Cameron spürte in seinem Innern das Toben und das Lachen. Was war er doch für ein Held! Welch ein genialer und teuflischer Schauspieler steckte in ihm. Sie hatte nichts bemerkt, gar nichts. Nicht im Traum rechnete sie damit, daß er eine Waffe bei sich trug, um ihr Leben auszulöschen.
    Ja, sie mußte es sein.
    Cameron lauschte ihren Schritten. Er konnte hören, wie sie durch Räume wanderte, wohl in jeden hineinschauend und dann auch eine Treppe hochstieg. Er konnte sich nicht daran erinnern, eine Treppe gesehen zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher