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John Sinclair - 0974 - Monsterzeit (2 of 2)

John Sinclair - 0974 - Monsterzeit (2 of 2)

Titel: John Sinclair - 0974 - Monsterzeit (2 of 2)
Autoren: Jason Dark
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Möglichkeit durchgecheckt.«
    »Mir ist davon nichts bekannt.«
    »Um so besser.«
    »Und ich will auch, daß dies so bleibt, Mr. Sinclair.«
    »Darf ich Sie etwas kritisieren?«
    »Das tun Sie die ganze Zeit über schon.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Meiner Ansicht nach verwechseln Sie Äpfel mit Birnen, wie man immer sagt. Ihre Tochter wird nicht von der IRA gejagt. Die hat überhaupt kein Interesse an ihr …«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Lassen Sie mich ausreden, bitte! Sie hat kein Interesse an ihr, sondern es sind andere Kräfte, die sich für Greta interessieren, mit denen sie auch gut zurechtkommt.«
    »Welche meinen Sie denn?«
    »Diejenigen, die hier im Wald leben. In diesem gefährlichen Stück, wie auch immer. Geheimnisvolle und rätselhafte Mächte. Der Vergangenheit entstiegen, sich dabei nicht zeigend, sondern noch tief im Hintergrund verborgen bleibend. Das meine ich damit, und ich weiß nicht, ob ich da sehr falsch liege.«
    Kinny schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht nachvollziehen«, flüsterte er.
    »Ich oder wir schon. Es ist auch möglich, daß Sie Ihrer Tochter keinen Gefallen tun, wenn wir uns nicht bei ihr melden. Ich möchte Sie bitten, uns hinzubringen.«
    Er lachte nur bitter und senkte den Kopf.
    »Sie wohnt doch hier?«
    »Hören Sie auf, Sinclair!«
    »Dann werden mein Kollege und ich Ihre Tochter eben ohne Sie suchen, Mr. Kinny.«
    Er überlegte und räusperte sich.
    Dann schüttelte er den Kopf. »Sie sind penetrante Quälgeister, Sie beide …«
    »Das haben Polizisten so an sich.«
    »Ja, wahrscheinlich.«
    »Aber Ihre Antwort war keine Lösung.«
    Er nickte und atmete dabei tief ein. »Stimmt genau, es war keine Lösung. Aber Sie können beruhigt sein. Auch wenn es mir gegen den Strich geht und ich mich verdammt unwohl fühle, ich werde Sie zu meiner Tochter begleiten …«
    Das war ein Wort. Suko war ebenso erleichtert wie ich. Und ich glaubte jetzt daran, daß wir auf dem richtigen Weg waren, um das Rätsel des Waldes zu lösen.
    Wie hatte sich Greta noch genannt? Rosenrot.
    Ein seltener Name. Aber passend für einen geheimnisvollen und verhexten Märchenwald wie diesen …
     
    *
     
    Perry Cameron war gegangen wie ein Betrunkener, der nicht mehr auf seinen eigenen Füßen stehen konnte. Die verdammten Erlebnisse quälten ihn, hatten ihn auch körperlich arg mitgenommen, und so hatte die andere Person ihn stützen müssen. Eine Frau, die ausgerechnet Greta Kinny hieß.
    Diesen Namen behielt er. Ihretwegen war er gekommen. Er hatte sie in dieser Nacht killen wollen, und er war heimlich durch den Wald geschlichen, um sich dem Haus von der Rückseite her zu nähern. Er hatte es sich leichtmachen wollen. Im Schlaf überraschen. Ein Stich mit dem Messer. Vielleicht auch ein schallgedämpfter Schuß, und Gretas Leben wäre von einem Augenblick zum anderen vorbei gewesen.
    Zwischen dem Wunsch und der Realität aber klafften oft genug Lücken.
    Und in diese Lücken war er leider hineingetreten. Er war in die Falle eines mörderischen und verhexten Waldes geraten und konnte von Glück sagen, überlebt zu haben.
    Er wußte auch nicht, ob Greta ihn gerettet hatte. Zumindest war er von ihr gefunden worden, und die junge Frau mit den beiden Namen, die er ebenfalls kannte, führte ihn nun quer durch den verhexten Wald ihrem Haus entgegen, seinem eigentlichen Ziel. Nur hatte er sich das Erreichen anders vorgestellt.
    Sie waren da.
    Der Killer hatte nicht gemerkt, wie sie die Schwelle übertraten. Er hatte so etwas wie einen Blackout gehabt, und er wußte auch nicht, wohin oder in welches Zimmer man ihn geschafft hatte. Zumindest fand er sich in einem Bett liegend vor, und in dieser Lage hatte ihn auch wieder die Erinnerung überwältigt.
    Wach lag er im Bett. Im Moment hatte er Ruhe. Es gab keine Bäume mehr, die sich in schreckliche Gestalten mit offenen Mäulern und bluttriefenden Körpern verwandelt hatten. Er lag in einer normalen Umgebung und betrachtete den Umriß eines Fensters. Es lag an der dem Wald zugewandten Seite. Zwischen ihm und dem Rand befand sich ein genügend großer Zwischenraum, in den auch das Licht des Mondes fallen und ihn erhellen konnte.
    Ein Teil dieses Glanzes malte sich auch auf der Fensterscheibe ab. Deshalb war sie so deutlich zu sehen.
    Er lachte. Nicht laut, sondern mehr glucksend und kichernd. Es war die Reaktion auf seine eigene Situation, denn damit hätte er nie gerechnet.
    Er hatte alle Chancen, aber er konnte nicht. Er lag hier im Bett
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