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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition)
Autoren: Sage Blackwood
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heimlichtuerisch umeinander herum. Aber wenigstens waren sie nicht rot und wütend. Und der Urwald rückte drohend näher und war bereit, Jinx ebenso mühelos zu verschlingen wie seinen Stiefvater.
    »Es ist fast dunkel. Kommst du mit?« Wieder hielt Simon ihm die Hand hin.
    Und Jinx nahm sie.

Das Haus des Zauberers
    S o kam es, dass Jinx bei einem möglicherweise bösen Zauberer und seinen siebenundzwanzig Katzen einzog, in ein großes Haus aus Stein, das einsam auf einer Lichtung stand, beschützt von unsichtbaren Wachen, die Monster fernhielten, einige sehr merkwürdige Besucher jedoch einließen.
    Wie merkwürdig diese Besucher waren, das erlebte Jinx in der ersten Nacht, nachdem er und Simon ein höchst schmackhaftes Mahl aus Brot, Käse, sauren Gurken, Marmelade, Apfelsaft und Kürbiskuchen verspeist hatten.
    Sie saßen am Küchentisch auf dem Steinofen, der die halbe Küche ausfüllte und die Füße wunderbar wärmte. Zwiebeln, getrocknete Äpfel und Kürbisse hingen von den Dachbalken herab. Überall waren Katzen, sie lagen auf Fässern und Regalen, eine hatte sich um die Wasserpumpe gerollt.
    »Jetzt gibt’s erst mal keinen Kürbiskuchen mehr, Junge, sonst wird dir übel«, sagte Simon.
    »Was hast du mit mir vor?«, fragte Jinx. Er glaubte nicht, dass der Zauberer Menschen aß, wo er ja viel köstlichere Dinge im Haus hatte. Aber er dachte sich, dass Simon ihn bestimmt für irgendetwas benutzen wollte … vermutlich für etwas Böses.
    »In diesem Moment? Dich ins Bett schicken. Morgen hab ich dann Arbeit für dich«, sagte Simon.
    Aber ein Teil von Simon schien sich vor dem zu verstecken, was er gerade gesagt hatte, als wäre es nicht die ganze Wahrheit.
    »Willst du mich ausschicken, damit ich deine Feinde töte?«, fragte Jinx.
    »Nein, ich glaube, dieses grausame Schicksal werde ich meinen Feinden ersparen.«
    Jinx ärgerte sich über den Spott. »Wer mich bei sich aufnimmt, muss sterben.«
    »Ja, letztendlich geschieht das wohl«, sagte Simon. »Aber ich bezweifle, dass du den Prozess beschleunigst. Glaubst du wirklich, dass der Knochenmeister tot umfällt, wenn ich dich zu ihm schicke?«
    Der Knochenmeister war ein Furcht einflößender Feind. Jinx war erleichtert, als er hörte, dass er nichts mit ihm zu tun haben musste. Trotzdem … »Aber es liegt wirklich ein Fluch auf mir.«
    »Auf dir liegt kein Fluch. Schlag dir diesen Unsinn aus dem Kopf.«
    »Warum hast du keine Angst vor dem Knochenmeister?«, fragte Jinx.
    »Woher willst du wissen, dass ich keine Angst vor ihm habe?«
    »Das sehe ich«, sagte Jinx und wunderte sich, dass der Zauberer nach etwas so Offensichtlichem fragte. Die Gedanken aller Menschen glühten grün, sobald der Name des Knochenmeisters erwähnt wurde. Jedes Mal sah man denselben flaschenförmigen Schreckensklecks über ihnen schweben, als wäre die Angst vor dem Knochenmeister zu ihnen allen genau gleich gekommen – als genau derselbe Gedanke.
    »
Du
solltest Angst vor dem Knochenmeister haben«, sagte Simon. »Was auch passiert, geh nie in seine Nähe!«
    Es klopfte an der Haustür.
    Simon murmelte ein Schimpfwort und stand auf. Jinx folgte ihm zur Tür.
    Die Nacht war violett. Ein wirbelnder Schneesturm fegte vorbei, und zurück blieb eine Frau, die grinsend neben einem Butterfass stand.
    »Donna Glimmer. Willkommen«, sagte Simon.
    Jinx starrte die Hexe an, und sie starrte zurück. Ihre kleinen stechenden Augen schienen ihn auszulachen. Ihr Gesicht bestand zum großen Teil aus Nase. Ihre Haare waren ein wildes, graues Nest, das mit zwei langen Stricknadeln festgesteckt war. Sie schälte sich aus mehreren nassen Umhängen und stapelte sie in Jinx’ Armen.
    »Dieses kleine Streifenhörnchen sieht ja lecker aus, Simon! Wo hast du es her? Ist es deins?«
    Erst ein Zauberer und jetzt noch eine Hexe – das wurde ja immer schlimmer. Jinx spähte zur Tür. Draußen waren der Urwald, der Schnee und die Trolle. Drinnen zwei Magier.
    »Er heißt Jinx«, sagte Simon.
    »Wie reizend! Es ist eine scheußliche Nacht zum Reisen, Simon, selbst in einem Butterfass.«
    »Dann ist es wohl besser, du bleibst hier«, sagte Simon mit einem braunen Lufthauch aus Ärger, der sich in seiner Stimme allerdings nicht bemerkbar machte. »Setz dich und trink einen Schluck Apfelsaft. Jinx, komm und hilf mir, die freien Zimmer herzurichten.«
    Jinx folgte Simon auf den Dachboden, um Decken und Laken zu holen.
    »Geh niemals durch diese Tür, Jinx«, sagte Simon und zeigte zum anderen Ende des
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