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Jezebel

Jezebel

Titel: Jezebel
Autoren: Jason Dark
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genau gehört, von wem die Frage gekommen war, denn sie nickte in meine Richtung. »Ich werde abrechnen und…«
    »Warum?« unterbrach ich sie. »Eigentlich mußt du den Menschen dankbar sein, daß sie dich so behandelt haben…«
    »Dankbar?« schrie sie. »Was erlaubst du dir?«
    »Moment, ich will ausreden.« Diesmal hatte ich sie unterbrochen. »Sie haben dir doch indirekt den Weg zu Jezebel geebnet. Ohne deine Flucht und ohne daß sie dich aus Euston vertrieben hätten, wärst du kaum mit ihm zusammengekommen. Deshalb laß sie in Ruhe. Sie haben nichts mehr damit zu tun.«
    »Nein, das sehe ich anders. Ich werde meine Rache vollenden. Niemand kann mich daran hindern. Auch ihr nicht.«
    Das hatte sich verdammt entschlossen angehört. Neben mir regte sich Suko. Er schaute nach links, in meine Richtung. Ich wußte, weshalb er das tat. Er war darauf vorbereitet, Jezebel anzugreifen und sie zur Hölle zu schicken.
    Aber wir beide nahmen auch einen anderen Geruch wahr, der vom Eingang her in die Höhle hineinwehte. Benzingeruch. Der draußen wartende Beeler mußte den Kanister geleert haben.
    Somit spitzte sich die Lage zu, auch bei Jezebel. Sie zuckte auf ihrem steinernen Thron sitzend zusammen. Der Mund öffnete sich zu einem Schrei, plötzlich bewegten sich auch die beiden Käfer auf den Lehnen, und sie krabbelten nach vorn.
    Jezebel schrie. Sie steckte voller Haß. »Ich rieche es. Ich rieche das Benzin. Ihr – ihr…«
    »Jetzt«, schrie Suko.
    Wir liefen vor. Wir mußten sie packen. Suko wollte es mit der Dämonenpeitsche versuchen, aber da reagierten die Käfer wie Leibwächter, die nur darauf gewartet hatten, daß sich ihre Herrin in Gefahr begab.
    Sie sprangen auf uns zu. Einer wollte mich, der andere Suko. Und sie waren so groß, daß sie uns in echte Schwierigkeiten bringen konnten.
    Neben mir bewegte Suko seinen Arm und damit auch seine Peitsche.
    Die drei Riemen waren zielsicher geschlagen worden, und sie erwischten den springenden Riesenkäfer.
    Ich hörte es klatschen und auch knistern. Das mutierte Tier brach auseinander, aber der zweite Käfer hatte mich erwischt. Ich wollte ihm eine Silberkugel in den Körper schießen, doch dünne, aber harte Beine drückten mir die Arme so stark an die Seiten, daß ich meinen Vorsatz vergessen konnte.
    Das Tier hatte sein Gewicht. Es bewegte sich höher, da aber erschien Suko vor mir.
    Wieder schlug er mit der Peitsche zu. Er traf den Rücken des Käfers und vernichtete ihn auf der Stelle.
    Seine Beine zuckten, als er zusammenbrach und auseinanderplatzte. Ich war wieder frei.
    »Und jetzt Jezebel!« rief Suko, während er sich drehte und gegen den Thron leuchtete.
    Wir sahen ihn, aber wir sahen nicht sie, denn der steinerne Sitz war leer…
    ***
    »Verdammter Mist!« ich unterdrückte meine Wut nicht und fügte noch härtere Flüche hinzu.
    »Wir hätten daran denken müssen, John. Sie kann fliegen. Sie wird es ausgenutzt haben, als wir abgelenkt waren.« Er lief trotzdem auf den Thron zu, was allerdings nichts brachte, denn Jezebel war bereits in die Finsternis eingetaucht.
    Wir sahen sie nicht. Wir hörten sie nur.
    Das schnelle Bewegen der Flügel hinterließ ein summendes Geräusch, das bereits an uns vorbeiglitt, denn Jezebel befand sich auf dem Weg zum Eingang.
    Ich drehte mich um, weil ich sie verfolgen wollte. Das ließ ich bleiben, denn genau in dieser Sekunde hatte Harrison Beeler das ausgeschüttete Benzin angezündet.
    Das puffende Geräusch begleitete die Flammenwand, die sich im Nu vor uns aufbaute…
    ***
    Und genau in diese Wand aus zuckendem Feuer flog Jezebel hinein. Es gab für sie keinen anderen Weg. Zurück konnte oder wollte sie nicht, und da der Eingang längst nicht so hoch lag wie die Decke der Höhle, mußte sie runter. Vor der Flammenwand, die einen schwarzen Qualm absonderte, der bei uns Hustenanfälle verursachte und tränende Augen, zeichnete sie sich sehr deutlich ab.
    Ein fliegender Mensch, dessen dünne Flügel sich hektisch bewegten.
    Wir hatten uns beide zu Boden geworfen, denn hier unten war die Luft immer noch besser, und zu lange würde die Flammenwand auch nicht mehr hochsteigen.
    Jezebel wartete. Sie wußte, daß es den Tod bedeutete, wenn sie in das Feuer hineinflog.
    Aber sie hatte bereits einen Fehler begangen. Jezebel war zu dicht an die Flammenwand herangeflogen. Die Hitze prallte gegen sie, und sie erwischte ihre Flügel.
    Suko und ich knieten auf dem Boden, und der Qualm nahm uns viel von einer normalen Sicht,
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