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Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus

Titel: Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus
Autoren: Jerry Cotton
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Mercedes einsteigen, doch seine Reaktion kam zu spät.
    »Nicht so eilig, Chinamann«, sagte der Angreifer.
    Normalerweise vermied Chang körperliche Auseinandersetzungen, doch im Notfall war er durchaus dazu in der Lage, sich zur Wehr zu setzen. Er versetzte der Tür einen kräftigen Tritt. Sie hätte dem Angreifer gegen das Knie schlagen sollen, doch der ahnte die Absicht.
    »Du willst spielen? Von mir aus. Das hier ist eine Botschaft aus Atlantic City. Finger weg von den Spieltischen!«
    Er wich zur Seite aus und schlug mit einem Totschläger zu. Chang brachte noch seinen rechten Arm in eine Abwehrstellung, doch das flexible Metall des Totschlägers traf mit brutaler Härte auf seine Muskulatur. Chang spürte seine Knochen brechen und ein greller Schmerzensblitz raste den Arm hinauf. Aufstöhnend taumelte er zurück.
    »Tsu!«
    Doch sein flehendes Rufen blieb ohne Wirkung, denn die beiden Männer beschäftigten seinen Leibwächter zu sehr, als dass er seinem Boss zu Hilfe kommen konnte. Changs Angreifer setzte unbarmherzig nach, und dieses Mal traf die Eisenkugel an der Spitze des Totschlägers das rechte Schultergelenk. Ein weiteres Mal wurden Knochen zerstört und Chang konnte sich nicht mehr effektiv verteidigen.
    »Wenn wir einen deiner Schlitzaugen noch einmal in Atlantic City erwischen, kommen wir wieder. Dann bleibt es aber nicht bei einer Warnung«, sagte der Angreifer.
    Seine Worte durchdrangen kaum das schmerzerfüllte Wimmern Changs, der über der Motorhaube seines Mercedes hing. Halb ohnmächtig verstand er dennoch die eindringliche Warnung und nahm mit Erleichterung die lauten Rufe in seiner Heimatsprache auf. Endlich hatten seine Angestellten aus dem Club den Überfall bemerkt und kamen ihm zu Hilfe. Dann traf der letzte Schlag sein linkes Kniegelenk, und mit dem fürchterlichen Schmerz versank Fred Chang endgültig in eine gnädige Ohnmacht.
    ***
    Mein Partner konnte zwar viele interessante Dinge über den Schriftzug des Spielsteins aus Hendriks’ Rachen erzählen, aber das verriet uns dennoch nicht, warum Chang so auffällig reagiert hatte.
    »Die Aufschrift heißt übersetzt wohl so viel wie ewiges Glück und hat keine besondere Bedeutung für das Mah-Jongg-Spiel«, erzählte Phil.
    Ich lauschte seinen Ausführungen und behielt gleichzeitig den Toyota im Blick. Bei der zweiten willkürlichen Änderung unserer Fahrtrichtung wurde Phil stutzig.
    »Veranstaltest du deine private Schnitzeljagd oder werden wir verfolgt?«, fragte er.
    »Zweites. Seit dem Restaurant klebt ein Toyota RAV an unserem Auspuff«, erwiderte ich.
    Nach zwei weiteren Ausflügen über Nebenstraßen lenkte ich den Jaguar zurück auf den Broadway. Zunächst blieb der Toyota wie gewohnt immer zwei oder drei Fahrzeuge hinter uns. Doch dann scherte der Wagen urplötzlich aus und beschleunigte erheblich.
    »Vorsicht, Phil. Unsere Freunde im Toyota schließen zügig auf«, warnte ich.
    Mein Partner nahm die Augen vom Display und zog die SIG. Als die Verfolger neben dem Jaguar fuhren, hatte ich ebenfalls meine Pistole schussbereit in der Hand. Doch der Toyota jagte auf der Nebenspur an uns vorbei, ohne dass die Insassen sich weiter um uns kümmerten.
    »Merkwürdiges Verhalten«, sagte Phil.
    Das fand ich auch und beschloss daher, kurzerhand den Spieß umzudrehen.
    »Dem gehen wir jetzt auf den Grund«, sagte ich.
    Die Fahrt ging zügig in südliche Richtung, bis der Toyota in eine Nebenstraße im Finanzdistrikt einbog. Ein Streifenwagen blockierte die Weiterfahrt.
    »Was ist denn hier los?«, staunte Phil.
    Ein Officer redete energisch auf den Fahrer des Toyota ein, der offenbar unbedingt in die Gasse wollte. Der andere Cop tauchte neben dem Jaguar auf und setzte ebenfalls an, uns zu verscheuchen, als sein Blick auf die Dienstmarken fiel.
    »FBI, Special Agent Cotton. Was ist passiert, Officer?«
    Aus dem Augenwinkel verfolgte ich, wie der Toyota wendete und davonfuhr. Als der Wagen auf gleicher Höhe mit dem Jaguar war, schaute ich zum Beifahrer. Doch die Scheiben waren getönt, sodass ich das Gesicht nicht erkennen konnte. Es war sogar unmöglich zu erkennen, ob jemand zu uns hinüberschaute.
    »Es hat einen brutalen Überfall gegeben. Ein Geschäftsmann wurde angegriffen und selbst sein Leibwächter konnte es nicht verhindern. Beide Männer wurden schwer verletzt«, antwortete der Cop.
    »Wie heißt das Opfer?«, erkundigte ich mich.
    Meine Ahnung wurde gleich darauf bestätigt.
    »Fred Chang und sein Leibwächter, Han Tsu«,
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