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Jerry Cotton - 2910 - Im Fadenkreuz des Moerders

Jerry Cotton - 2910 - Im Fadenkreuz des Moerders

Titel: Jerry Cotton - 2910 - Im Fadenkreuz des Moerders
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für mich ist es wichtig, es selbst zu lesen, da nicht nur der Inhalt, sondern auch die Form viel über den Schreiber aussagt. Daher hat er es mir dann gegeben.«
    »Hat er oder hast du kurz darauf den Raum verlassen?«, wollte Phil wissen.
    »Nein, erst jetzt, als ihr mich batet, hierherzukommen«, antwortete der Profiler.
    Phil ließ nicht locker. »Okay, und hat Wilson irgendwas an seinem Smartphone gemacht, oder am Computer?«
    Tom schüttelte den Kopf. »Nicht dass ich wüsste. Allerdings hätte er heimlich unter dem Tisch eine SMS verschicken können oder als ich etwas geschrieben habe. Haltet ihr ihn für den Maulwurf?«
    »Wer hat dir von einem Maulwurf erzählt?«, fragte ich.
    »Mein lieber Jerry, ich habe die Akten studiert und ich kann eins und eins zusammenzählen.«
    »Touché«, sagte ich und lachte. »Hältst du es für möglich?«
    »Möglich ist alles«, antwortete der Profiler. Eine klarere Aussage ließ er sich nicht entlocken. Wie gehabt wiesen wir ihn an, mit niemandem über das Gespräch zu reden, und riefen dann Michael Nawrath zu uns.
    Er bestätigte die Geschichte von Miss Lopez. Sie habe ihn angerufen und für Tom Gatkins um den Ausdruck gebeten. Mehr wusste er nicht.
    Ben Browder hingegen grinste, als wir ihn nach der Mail fragten. »Das war eine Falle, oder?«
    »Wie kommst du darauf?«, wollte ich wissen.
    »Erst hatte ich gedacht, du wärst einfach nur schlampig gewesen und hättest die Mail versehentlich auf dem Desktop gelassen. Aber das passt nicht zu dir, erst recht nicht, wenn in dem Fall schon einmal Daten an Dritte weitergegeben worden sind. Dazu jetzt diese Befragung – ganz eindeutig, ihr habt die Mail absichtlich dort gelassen und sogar noch herumerzählt, dass sie dort ist. Wahrscheinlich wart ihr gar nicht weg, sondern habt uns beobachtet, und die Mail war nur ein Fake.«
    »Möglich ist alles«, wiederholte ich Tom Gatkins’ Worte. »Gibt es denn irgendwas, das du uns mitteilen möchtest?«
    »Nein, tut mir leid. Ich könnte euch sagen, wer alles reingekommen ist und sich an dem Computer zu schaffen gemacht hat, aber das wisst ihr ja sicher schon«, antwortete er.
    Phil nickte und kurz darauf verabschiedeten wir uns von Ben. Blieben noch Alicia Bentstone und Zach Wilson.
    Als Alicia zu uns ins Büro kam, sah sie verstört aus. Anscheinend war sie gerade bei Mr High gewesen.
    »Ich kann nicht glauben, dass Rod ein Verräter sein soll«, begann sie. »Mister High sagte, ich soll mit niemandem darüber sprechen, aber Sie beide wüssten Bescheid. Wie können Sie sich sicher sein, dass er es war?«
    »Nun, die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen«, versuchte ich sie zu beruhigen. »Ich würde jetzt gerne von Ihnen wissen, warum Sie sich die Mail von Richter Lundgren auf meinem Computer angesehen haben.«
    Sie sah erstaunt aus. »Agent Wilson hatte mich angerufen und gesagt, dass wir in Kürze eine Teambesprechung hätten und ich mich bis dahin mit allen neuen Ermittlungsergebnissen vertraut machen solle, inklusive der über Lundgren. Und da die Mail nicht bei den Unterlagen war, habe ich Agent Browder gefragt, wo ich sie finde, und er verwies mich auf den Computer.«
    »In Ordnung, das war es schon«, sagte Phil und instruierte auch sie, vorläufig mit niemandem über unsere Fragen zu sprechen.
    ***
    »Es scheint, als habe Wilson dafür gesorgt, dass jeder diese Mail liest, sodass, falls die Daten weitergegeben werden, wieder kein konkreter Verdacht entstehen kann«, resümierte Phil, als wir wieder allein waren.
    »Ja. Die Frage bleibt allerdings, wie er die Daten weitergibt«, sagte ich. »Er hat das Büro nicht verlassen.«
    »Tom sagte doch, es wäre möglich, dass er eine SMS geschrieben habe«, erinnerte mich Phil. »Obwohl das natürlich riskant wäre. Andererseits können wir auch nicht einfach sein Handy überprüfen, ohne dass es auffällt.«
    Ich nickte. »Ich schlage vor, wir gehen gleich zurück zur Task Force und teilen mit, dass wir Richter Lundgren nicht angetroffen haben. Vorher sollten wir allerdings in die Wege leiten, dass Wilson einem gründlichen Check unterzogen wird.«
    »Gut, dann auf zu Mister High«, stimmte Phil zu und ging zur Tür, blieb jedoch unterwegs plötzlich stehen und sah mich nachdenklich an. »Warte mal, da war doch was mit Wilsons Partner. Er hatte doch, kurz bevor Wilson hierherkam, einen Unfall …«
    »… den Wilson untersucht und für materialschadenbedingt erklärt hat«, griff ich den Gedankengang meines Partners auf. Er
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