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Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Titel: Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten
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den Fall Shafford. Dan Shafford, achtunddreißig Jahre alt, Beamter im Innenministerium, einwandfreie Personalakte, Rasse weiß, Größe sechs Fuß und ein Zoll, Gewicht einhundertsechsundsiebzig Pfund, verheiratet, zwei Kinder.«
    »Soll ich mitschreiben?« fragte ich. »Nicht nötig. Wenn Sie etwas vergessen, was Sie brauchen werden, rufen Sie wieder NA 8282 an. Ihr Deckname Hopkins öffnet Ihnen Tür und Tor unter dieser Nummer, und Sie erhalten jede gewünschte Auskunft.«
    »Okay. Und was ist mit diesem Shafford? Steht er im Verdacht, ein Spion zu sein?«
    »Nichts dergleichen. Dan Shafford war letzten Donnerstag abend mit ein paar Freunden zusammen. Lauter Ministerialbeamte. Die treffen sich jeden Donnerstag zu einem Drink und einem Schwatz unter Männern. So eine Art inoffizieller Klub. Kurz nach eins stieg Shafford in seinen Wagen, um nach Hause zu fahren. Um ein Uhr achtundzwanzig raste sein Wagen gegen eine Umfassungsmauer. Die Uhr am Armaturenbrett blieb stehen. Daher wissen wir die Zeit so genau. Hinter der Mauer liegt ein privates Sanatorium. Die Schwester vom Nachtdienst hörte den Krach und alarmierte die Stadtpolizei. Der Streifenführer hielt Shafford sofort für tot und bekam es vom herbeigerufenen Polizeiarzt bestätigt.«
    »Hatte Shafford getrunken?«
    »Nicht nennenswert: 0,68 Promille.«
    »Sein Wagen war in Ordnung?«
    »Der - Kraftfahrzeugsachverständige konnte nicht den kleinsten Fehler finden.«
    »Und warum fuhr er dann gegen die Mauer?«
    »Doc Biederstein — das ist der Polizeiarzt — stellte vier Rippenbrüche fest und ein paar unbedeutende Prellungen. Er verlangte eine Obduktion, da die vom Unfall herrührenden Verletzungen seiner Meinung nach nicht die Todesursache darstellen konnten.«
    »Aha. Wurde die Obduktion inzwischen vorgenommen?«
    »Ja, trotz des Wochenendes. Immerhin arbeitete Shafford in einem Ministerium, und da muß man mit allem rechnen. Der Befund war überraschend.«
    »Nämlich?«
    »Shafford starb an einer Dosis Zyankali, die ausgereicht hätte, drei Pferde zu töten.«
    »Zyankali? Wie soll denn das möglich sein? Das müßte er dann ja unterwegs selbst eingenommen haben. Das Zeug wirkt doch in allerkürzester Zeit.«
    »Das ist es ja. Wenn er damit hätte Selbstmord begehen wollen, ist nicht einzusehen, warum er das Zeug am Steuer seines Wagens hätte nehmen sollen. Er hätte sich nur auf eine Bank in einem Park zu setzen und das Zeug zu schlucken brauchen, und niemand hätte ihn retten können, selbst wenn man ihn sofort gefunden hätte. Zwei Minuten, mehr Zeit braucht Zyankali nicht, das wissen Sie doch.«
    »Sehr mysteriös«, murmelte ich. »Ich bin kein Mediziner und kein Chemiker. Kann man Zyankali neuerdings so auf bereiten, daß es mit Verzögerung wirkt?«
    »Im FBI-Labor hält man eine Möglichkeit nicht für ausgeschlossen, daß nämlich Zyankali in eine Kapsel gebracht werden könnte, die sich in der Magensäure erst nach einer gewissen Zeit auf löst.«
    »Und mit dieser Möglichkeit wäre dann der Verdacht auf einen raffiniert ausgeklügelten Mord gegeben«, sagte ich. »Konnte man denn keine Spuren dieser Verzögerungskapsel finden?«
    »Keine. Aber das will nichts besagen. Solche Kapseln kann man aus Stoffen herstellen, behauptet unser Labor, die sich restlos in der Magensäure auflösen und nicht nachzuweisen sind, sobald sie sich erst einmal aufgelöst haben.«
    »Ich verstehe. Und was soll meine Aufgabe sein?«
    »Ich leite zusammen mit Lieutenant Morton von der Stadtpolizei eine Mordkommission, die den Fall offiziell untersucht. Der Tod von Shafford trat innerhalb der Stadtgrenze ein, also ist die Stadtpolizei zuständig. Deshalb haben wir zusammen eine Mordkommission gebildet. Aber Washington ist doch in mancherlei Beziehung ein Dorf. Morton und seine Beamten sind hier natürlich bekannt. Wir G-men, die mit Morton Zusammenarbeiten, ebenfalls. Man hielt es an höchster Stelle für ratsam, auch noch jemand in der Hinterhand zu haben, der hier nicht bekannt ist. Deswegen wurden Decker und Sie angefordert.«
    »Phil Decker kann im Ministerium herumschnüffeln«, sagte ich. »Dafür hat man ihm ja den Job als Bürobote zugeschoben. Aber wie soll ich anfangen?« Clifford drückte mir einen dicken Umschlag in die Hand.
    »Sie gehen als Privatdetektiv. Da drin sind Ihre Lizenz, Ihr Waffenschein, Ihre Sozialversicherungskarte, Ihr Führerschein und ein paar andere Papiere, die sämtlich auf den Namen Bill Hopkins lauten. Geben Sie mir Ihren
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