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Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Titel: Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen
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schminkte. Dabei hatte sie es gar nicht nötig. Mit ihrer Figur, ihrem kupferroten Haar und dem hübschen stupsnäsigen Gesicht brachte sie mehr als einen Mann dazu, sich nach ihr umzudrehen. Preston hatte schon oft erwogen, sich etwas mehr um seine attraktive Sekretärin zu kümmern. Jetzt war der richtige Zeitpunkt dafür gekommen.
    »Denningsen wird mal wieder einen Sack voll ausgefallener Wünsche haben«, meinte er. »Wenn ich das nicht schnellstens in einem Gedächtnisprotokoll festhalte, vergesse ich die Hälfte davon. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Sie heute abend aufsuche? Ich komme geradewegs von Denningsen zu Ihnen. Natürlich kann es spät werden. Zehn Uhr, elf Uhr. Sie kennen ihn ja. Er ist so schrecklich pingelig. Aber falls Sie etwas Vorhaben sollten oder früh in die Klappe wollen, können Sie es mir ruhig sagen.«
    »Nein, Chef«, erwiderte Penny Warden und errötete heftig. »Ich habe nichts vor! Selbstverständlich warte ich auf Sie…«
    Das Mädchen unterbrach sich, als ihr klar wurde, daß sie unangemessen viel Entgegenkommen zeigte. Der Chef durfte nicht wissen, wie sehr sie ihn verehrte!
    »Klingeln Sie meinetwegen noch nach Mitternacht«, fuhr sie mit gedämpfter Verbindlichkeit fort. »Ich werde bestimmt dasein.«
    »Das ist nett von Ihnen, Penny«, nickte er lächelnd. »Bekomme ich dann noch einen Tee?«
    »Alles, was Sie haben wollen«, hauchte Penny und errötete zum zweitenmal, als ihr klar wurde, daß sie sich einer recht zweideutigen Formulierung bedient hatte.
    Preston setzte sich und griff nach einem Schnellhefter.' Penny merkte, daß er allein sein wollte und eilte in ihr Vorzimmer.
    Preston stieß die Luft aus und lehnte sich zurück. Seine Gedanken purzelten nicht länger durcheinander. Er hatte sie wieder fest im Griff.
    Wenn er nach dem Mord zu Penny ging, würde es ihm nicht schwerfallen, ihr einzureden, er wäre zu einer bestimmten Zeit gekommen. Penny Warden war ihm hörig. Sein Wort war für sie das Evangelium. Ja, Penny würde sein Alibi sein. Er konnte sich kein besseres wünschen.
    ***
    Ich stutzte, als ich das Bild der Ermordeten sah.
    »Sieh dir das mal an«, sagte ich.
    Phil kam um den Schreibtisch herum und blickte mir über die Schulter.
    »Hübscher Käfer«, sagte er anerkennend. »Ist das Patricia Ardworth?«
    Ich nickte. »Sieh dir mal den Mund und die Augen an.«
    »Wirkt älter als siebzehn«, gab Phil zu.
    »Als sie starb, stand sie kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag«, sagte ich. »Aber das meine ich nicht. Wenn das Foto nicht trügt, ist sie keineswegs die Unschuld vom Lande, die sie angeblich war. Keine Männerbekanntschaften, heißt es im Protokoll.«
    »Dann wird es schon stimmen«, sagte Phil.
    »Das kommt ziemlich gedehnt über deine Lippen. Du hast selber gewisse Zweifel«, stellte ich fest.
    »Du weißt, wie gründlich in einem Mordfall ermittelt wird«, meinte Phil. »Wenn die Ermordete ein kleiner Männerschreck gewesen sein sollte, hätte sich das schnell in der biederen Kleinstadt herumgesprochen.«
    »Davon bin Lch nicht überzeugt. Patricias Vater beherrscht den Ort. Er ist dort der König. Wahrscheinlich wollte keiner seiner toten Tochter etwas Schlechtes nachsagen.«
    »Vielleicht hast dü recht«, räumte Phil ein.
    Ich erhob mich und suchte Mr. High in seinem Office auf. Ich berichtete ihm, was geschehen war.
    »Ich fahre nach Hawthorne«, schlug ich vor. »Und zwar sofort. Wenn es überhaupt irgendwo eine Spur gibt, die zu dem Mörder mit den blutigen Rosen führt, dann dort. Inzwischen haben sich die Gemüter beruhigt. Die Leute haben Abstand von dem Verbrechen gewonnen. Vielleicht finde ich ein paar Hinweise, die verwertbar sind.«
    »Ich wünsche Ihnen Glück, Jerry«, sagte Mr. High. »Sie werden es brauchen. Ich kenne den Fall. Der alte Ardworth hat keine Kosten gescheut, um den Mord aufzuklären. Er hat die begabtesten und teuersten Privatdetektive beschäftigt. Ich wette, die haben in Hawthorne das Unterste zuoberst gekehrt. Wirklich — Sie brauchen schon Glück, um eine neue Spur zu finden.«
    Ich verabschiedete mich und ging. Mein Jaguar stand im Hof der Fahrbereitschaft. Ich würde etwa eine Stunde brauchen, um das nördlich von New York gelegene Hawthorne zu erreichen. Dann blieben mir im günstigsten Falle weitere fünf Stunden, um dem Teufel mit den blutigen Rosen ins Handwerk zu pfuschen. Mr. High hatte recht. Ohne Glück waren meine Erfolgschancen gleich Null.
    Hawthorne entpuppte sich als typisdi amerikanische
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