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Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Titel: Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen
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durch die halbgeschlossenen Jalousien, wie das Girl die Fahrbahn überquerte. Die Art, wie Sheila Ardworth sich bewegte, ging ihm unter die Haut. Er war entschlossen gewesen, diese faszinierende Schönheit und ihr Geld für sich zu gewinnen. Jetzt wußte er, daß er sie töten mußte.
    Noch heute!
    Sheila Ardworth mußte ihr und sein Geheimnis mit ins Grab nehmen. Wenn die Stadt erfuhr, daß er sich wiederholt mit Patricia getroffen hatte, war er geliefert. Es war leicht gewesen, Sheila von seiner angeblichen Schuldlosigkeit zu überzeugen, aber die Polizei und das FBI würden ihm das nicht abkaufen.
    Penny Warden stürmte in sein Office. »Eine tolle Frau!« schwärmte sie. »Einfach hinreißend, finden Sie nicht auch?« Sie erschrak, als sie Prestons verzerrtes Gesicht sah. »Ist Ihnen nicht wohl, Chef?« fragte sie.
    »Mir ist speiübel«, erwiderte er und zwang sich zu einem Grinsen. »Wie soll man bloß an die irdische Gerechtigkeit glauben, wenn die einen millionenschwer zur Welt kommen, während unsereiner um jeden Dollar kämpfen muß?«
    »Macht Sie das so sauer?« fragte Penny Warden.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, nein«, winkte er ab. »Miß Ardworth will mir einen Fall übertragen, Penny, aber ich kann ihr nicht helfen. Schließlich bin ich kein Zauberer. Ist das nicht zum Verrücktwerden? Es wäre für mich die erste große Chance gewesen, mit der High-Society von Hawthorne ins Geschäft zu kommen.«
    »Das schaffen Sie eines Tages ganz bestimmt, Chef«, tröstete ihn Penny Warden. »Mit oder- ohne die Ardworths!«
    »An dieser Familie führt kein Weg vorbei, Penny. Nicht in unserer Stadt.«
    Das Telefon klingelte. Er hob ab. Louis Denningsen war am Apparat.
    »Zu blöd, Preston, ich habe mir vorhin den Fuß verknackst«, sagte er. »Kann nicht aus dem Haus. Wie wär’s, wenn Sie mich heute abend besuchten? Sagen wir gegen einundzwanzig Uhr. Ist Ihnen das recht?«
    »Ich werde pünktlich sein«, versprach Preston und legte auf. In seinen Augen entzündeten sich einige kalte Funken. Denningsen hatte ein hübsches Haus weit draußen vor dem Ort, ein Haus mit einem Rosengarten. Es lag gar nicht so weit von dem Platz entfernt, an dem er Sheila Ardworth zu treffen beabsichtigte.
    »Wer war das?« fragte Penny Warden.
    »Der alte Denningsen. Ich soll ihn heute abend besuchen«, meinte Preston. Er warf einen letzten Blick durch das Fenster. Sheila Ardworth kletterte in ihren schneeweißen Cadillac und fuhr davon.
    Aus, dachte er. Aus und vorbei! Heute abend sehe ich sie zum letztenmal. Danach wird sie tot sein. Mausetot!
    Er lauschte in sich hinein und wartete auf ein Frösteln des Grauens, aber er spürte im Augenblick nichts weiter als ein Gefühl der Leere und Enttäuschung.
    Wenn Sheila tot war, blieben nur noch zwei Ardworths übrig. Der Alte — und seine Tochter Celeste.
    Celeste! Sie lebte irgendwo in New York. Preston hatte sie nur ein- oder zweimal gesehen. Sie hatte einen Kunstfimmel und trieb sich mit ein paar Halbverrückten in Greenwich Village herum. Das schwarze Schaf der Familie. Die Ardworths hatten sie bislang gewähren lassen, aber wenn es nun auch Sheila erwischte, würden sie gewiß darauf bestehen, daß Celeste nach Hawthorne zurückkehrte. Schließlich mußte sich jemand um den Alten kümmern.
    Warum nicht Celeste? fragte sich Preston. Der Gedanke gab ihm Auftrieb. Himmel, Celeste war auch eine Ardworth, und schön waren sie alle.
    Und da war noch ein Punkt. Wenn auch Sheila starb, würde Celeste eines Tages ganz allein das Ardworth-Vermögen erben. Viel Zeit blieb dem Alten nicht mehr. Eines Tages würde er seine hellen mißtrauischen Raubvogelaugen schließen. Falls es zu lange dauerte, konnte man ein bißchen nachhelfen.
    »Hm«, machte Preston und massierte sich sein Kinn. »Ich habe noch einen Wunsch, Penny — aber ich bin nicht sicher, ob er Ihnen gefallen wird.«
    Das Girl blickte ihn erwartungsvoll an. Preston wußte, daß Penny in ihn verschossen war. Bislang hatte er das ignoriert. Seine kleinen Abenteuer suchte er sich im nahen New York. In Hawthorne empfahl es sich, eine reine Weste zu behalten und niemandem einen Grund zum Klatschen zu geben. Seine Klienten waren biedere Bürger. Spießer! Wenn sie einem anderen etwas verübelten, dann waren es vor allem die Dinge, die sie selber nicht haben konnten.
    »Sprechen Sie nur, Chef«, sagte Penny Warden eifrig. »Ich würde Ihnen gern helfen.«
    Preston lächelte sie an. Der Jammer mit ihr war, daß sie sich zu kräftig
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