Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Titel: Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen
Autoren:
Vom Netzwerk:
voller Sexbomben aufzupassen. Ist das ’ne Tätigkeit für einen Spezial-Agenten des FBI?«
    Ich war ganz seiner Meinung, aber ich antwortete nicht. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, daß es ein paar Minuten vor zwölf war.
    Und um Mitternacht wurden wir von Steve Dillaggio und Joe Brandenburg abgelöst. Die beiden mußten bis um vier Uhr aushalten. Dann kamen zwei andere Kollegen bis acht Uhr morgens. Anschließend waren wir wieder an der Reihe — für ganze zehn Minuten.
    Um 8.10 Uhr sollte die Millionärsparty auf hoher See offiziell mit dem Ablegen der »Stär of Yucatan« beginnen.
    »Blödsinn«, murmelte Phil. Es war, als habe er meine Gedanken lesen können.
    »Was?« fragte ich.
    »Daß wir morgen früh für nur zehn Minuten hier erscheinen müssen!«
    »Vielleicht sind es gerade die entscheidenden Minuten!« überlegte ich laut.
    ***
    »Was ist, Boß?« fragte Frank Miller, der Vormann der Klimp-Gang.
    Die Gang war in dem verqualmten Hinterzimmer einer mickrigen Kneipe an der Bowery versammelt.
    Vor den mit verdrießlichen Gesichtern herumsitzenden Gangstern standen Biergläser und eine schon längst geleerte Whiskyflasche. Für eine neue reichte es nicht mehr. Die Klimp-Gang war ziemlich abgerissen.
    Das war auch der Grund dafür, daß Klimp sich mit seinen Komplicen schon stundenlang den Kopf zerbrochen hatte.
    Jetzt seufzte der Gangsterboß. Er spuckte wütend in eine Ecke des ohnehin schon schmuddeligen Lokals.
    »No«, sagte er entschieden, »wir steigen aus!«
    »Verdammt!« schnaubte Pete Sailor, ein mausgesichtiger Kerl. »Wenn das so ist, dann steige ich aus dem ganzen Laden hier aus!«
    »Du kannst es ja allein versuchen«, schlug Klimp vor.
    »Was?« dröhnte eine Stimme aus dem Hintergrund.
    Es war Jack Pinn, ein grobschlächtiger Kerl mit einem schmutzigen rotweiß gestreiften Seemannshemd.
    »Die Sache mit dem Dampfer«, sagte Klimp.
    »Wo fünf Millionen Dollar auf uns warten!« krähte Pete Sailor dazwischen.
    »Und die Tecks vom FBI!« knurrte Klimp wütend. »Ich kann doch verdammt nichts dafür, daß diese Bullen den Dampfer bewachen. Von mir aus war alles klar, das wißt ihr genau. Morgen früh hätte es losgehen können!«
    »Warum tun wir es dann nicht? Warum macht ihr auf einmal alle in die Hosen? Greenhorns seid ihr! Ganz verdammte Greenhorns! Früher, als…«
    »Shut up, Mausgesicht!« brummte Jack Pinn. »Was der Boß erzählt hat, ist richtig. Wenn wir das Ding drehen, ist es Selbstmord. Da mache ich nicht mit!«
    »Ich auch nicht!« grunzte der heisere Harry Bell.
    »Ohne mich«, verkündete leise Ralph White, der zusammen mit Bell und seinem Boß Zeuge des Zwischenfalls mit Charly Fillipin und der Stuck-Gang geworden war.
    »Verdammte Feiglinge!« zeterte das Mausgesicht. »Zwei Tecks vom FBI — die putzen wir doch einfach weg und…«
    »Zwei Minuten später haben wir außer dem ganzen FBI auch noch unsere Konkurrenz auf dem Pelz!« verkündete Klimp ahnungsvoll.
    Der Gangsterboß wußte jetzt, daß er die Mehrheit seiner Gang davon überzeugt hatte, daß der Coup nicht stattfinden konnte.
    »Well«, sagte er laut, »wir haben jetzt drei Wochen umsonst gearbeitet, weil wir uns auf das Ding mit diesem Dampfer verlassen haben. Heute sind wir dem FBI aufgefallen, weil die Bullen nicht so blöd sind, wie wir gedacht haben. Der Dampfer steht unter Beobachtung. Außerdem sind noch andere Mobster daran interessiert. Jeder, der nicht nur Stroh im Kopf hat, kann sich denken, daß das nicht gutgehen kann.«
    »Okay, Boß«, sagte Frank Miller, »Thema erledigt. Aber wir sind abgebrannt, weil wir für unsere letzten Bucks Handgranaten und solche Scherze gekauft haben. Was machen wir jetzt?«
    Klimp grinste.
    »Ist doch klar«, sagte er, als sei das für ihn nie eine Frage gewesen. »Wir wissen, daß der Dampfer morgen früh ausläuft.«
    »Schon wieder dieser Dampfer!« grunzte Jack Pinn. »Ich denke…«
    »Wir wissen außerdem, daß die Bullen den Dampfer wie einen Augapfel bewachen«, fuhr Klimp mit erhobener Stimme fort. »Wenn sie da so gut aufpassen, können sie es woanders nicht.«
    »Na und?« fragte das Mausgesicht lauernd.
    »Wir werden morgen früh das Ding drehen«, grinste Klimp. »Allerdings nicht auf dem Dampfer! Hört mal her…«
    ***
    »Damit du Bescheid weißt, Stuck«, sagte der Mann mit der Yul-Brynner-Glatze. »Du träumst zur Zeit. Ich bin nicht hier, sondern in irgendeinem Klub irgendwo in New York. Vielleicht auch in einem Theater. Oder in einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher