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Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Titel: Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen
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Stuck.
    »Bleibt stehen!« sagte Stuck laut.
    Der Croupier warf ihm einen verwunderten Blick zu.
    »Leichtsinnig, Stuck«, flüsterte die Stimme neben dem Gangsterboß. »Glaubst du wirklich, daß die 32 noch einmal kommt?«
    »No«, sagte Stuck kurz.
    »Warum setzt du dann deine 1500 Dollar so leichtsinnig aufs Spiel?« fragte die flüsternde Stimme.
    Jetzt erst wandte sich der Gangsterboß zur Seite und schaute den Mann mit dem käsigen Gesicht lauernd an. »Weil ich kein Interesse am Spielen habe«, sagte der dann.
    »Ihr Spiel!« sagte der Croupier laut und forderte damit die Gäste des illegalen Klubs zu neuen Einsätzen auf.
    »Nimm die 1500 Bucks von der 32!« verlangte der Mann mit dem käsigen Gesicht.
    Zu seiner großen Verwunderung gehorchte Stuck sofort. Er beugte sich über den grünbezogenen Tisch, zog die Jetons von der 32 ab und legte sie auf das rote Feld.
    »Okay«, sagte der Käsige, und in seiner Stimme schwang immer noch ein verwunderter Unterton mit.
    »Ich will deinen Boß sprechen«, flüsterte Stuck jetzt.
    »Für Beschwerden bin ich zuständig!«
    »Keine Beschwerde«, flüsterte Stuck.
    »Nichts geht mehr!« rief der Croupier.
    Klickend prallte die Elfenbeinkugel gegen die Hindernisse im Roulettekessel.
    »Was denn? Du weißt, der Boß ist nicht…«
    »32 — rot -— pair — passe!« rief der Croupier.
    Der Käsige zuckte zusammen, und seine rechte Hand glitt unmerklich etwas höher. Nach allen Erfahrungen in diesem illegalen Spielklub mußte es jetzt zum Krach kommen, nachdem er Stuck zum Abzug der 1500 Dollar von der 32 veranlaßt und damit um runde 45 000 Dollar gebracht hatte.
    Doch Stuck grinste nur. »Ich will deinen Boß sprechen«, wiederholte er. »Sag’s ihm schnell. Du siehst, daß ich ’ne verdammte Glückssträhne habe. Wenn ich ihn nicht sprechen kann, spiele ich weiter auf vollen Nummern und…«
    »Was willst du von ihm?« fragte der Käsige.
    Der Croupier schob den Gewinn von 1500 Dollar auf Rot zu Stucks Einsatz. Wieder achtete Stuck nicht darauf, sondern ließ die jetzt insgesamt 3000 Dollar auf der einfachen Chance stehen.
    »›Star of Yucatan‹«, flüsterte Stuck leise.
    Der Käsige warf ihm einen schiefen Blick zu. »Hierbleiben!« Er verschwand durch einen roten Vorhang, zu dessen beiden Seiten je ein kleiderschrankbreiter Mann stand. Die Männer waren dafür bekannt, daß sie etwas dagege'n hatten, wenn nicht ausdrücklich aufgeforderte Gäste diesen roten Vorhang beiseite schoben. Bisher war Stuck noch nicht dazu eingeladen worden. Heute hatte er sich selbst eingeladen. Was dabei herauskam, wußte er selbst nicht, obwohl er den Boß des Unternehmens flüchtig kannte.
    »… rot — impair — manque!« hörte er die Ansage des Croupiers.
    Der Gangsterboß zog die nunmehr 6000 Dollar zu sich herüber. Er wollte das Geld in den Taschen verstauen.
    »Keine Lust mehr?« fragte eine leise Stimme.
    Der Mann, der jetzt neben ihm stand, hatte ein rötliches Gesicht. Stuck erinnerte sich, daß Leute, die mit einem größeren Gowinn in der Tasche den Spieltisch verlassen wollten, ohne der Bank noch eine Chance zu geben, nicht sehr beliebt waren.
    Er setzte 500 Dollar auf die 32, die kurz zuvor zweimal hintereinander gekommen war.
    Aber Stuck hatte keine Gelegenheit mehr, den Lauf der Kugel zu verfolgen. Der Käsige war zurück.
    »Komm!« sagte er.
    Die beiden Männer am Vorhang standen wie Steinfiguren.
    Hinter dem roten Samt war nichts. Das heißt: Es gab einen winzigen Raum, etwa in der Größe einer Fahrstuhlkabine.
    Stuck rechnete auch damit, daß sich dieser Raum irgendwie in Bewegung setzen würde. Doch es war ein Irrtum. Zuerst geschah nichts. Dann aber glitt die Rückwand des winzigen Raumes lautlos zur Seite. Dahinter war wieder ein winziger Raum. Dieser war tatsächlich eine Liftkabine.
    Der Käsige gab Stuck einen Wink.
    Der Gangsterboß trat in die Kabine, die sich fast im gleichen Moment in Bewegung setzte.
    »Das geht aber…«
    Stuck drehte sich um, weil er dem Käsigen gegenüber seine Verwunderung über die schnelle Abfahrt ausdrücken wollte. Doch er war allein in der Kabine. Ihm wurde es unbehaglich.
    Er sah weder einen Fahrtkommandogeber an der Wand, noch sah er irgend etwas, das auf das Vorhandensein einer Tür hätte schließen lassen.
    Wie in einem Sarg, dachte Stuck.
    Ohne Zweifel bewegte sich die Kabine.
    Nach ein paar Sekunden war älles vorbei.
    Stuck starrte auf die Wand, die sich dort befand, wo vorher die Tür zur Kabine gewesen war. Sie
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