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Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Titel: Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen
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in derartigen Manövern, aber er mußte auch einen Sicherheitsabstand einkalkulieren.
    Phil sprang.
    Sein Aufprall unten war für mich unhörbar. So begeistert war ich aber gar nicht davon. Phil hatte ohnehin Gummisohlen unter den Schuhen wie Steve und ich auch. Aber selbst mit genagelten Stiefeln hätte man ihn nicht hören können.
    Die Motoren des Hubschraubers dröhnten durch die Nacht und brachen sich vielfach an den Aufbauten des Schiffes. Es war ein Höllenlärm. Von einer unbemerkten Ankunft dieser FBI-Reisegesellschaft konnte keine Rede sein.
    Steve schwang sich hinaus.
    Ich sah ihn in der Dunkelheit verschwinden. Hier hinten auf dem Dampfer brannte nur eine Lampe. Dafür waren das Vorderschiff und die Aufbauten fast taghell beleuchtet. Das war wenigstens ein Pluspunkt für uns. Wer von vorne kam, konnte in dieser Dunkelheit bestimmt keine Einzelheit erkennen.
    Ich zählte bis fünf, um Steve Gelegenheit zu geben, unter dem Hubschrauber wegzuspringen. Es ist bestimmt kein angenehmes Gefühl, mich ins Kreuz zu bekommen.
    »Wir bleiben in der Nähe«, tröstete mich der Pilot noch.
    Dann stand ich auch draußen.
    Der Wind der Rotorflügel traf mich. Plötzlich war es nicht mehr so laut. Es rauschte und fauchte nur noch.
    Dann sprang ich, sauste den Planken entgegen.
    Und während ich noch durch die Luft flog, in dieser kurzen Sekunde wußte ich, daß mindestens der erste Teil unseres Unternehmens gründlich mißlungen war.
    An der Ecke des Kabinenaufbaus tauchte plötzlich eine schlanke Gestalt auf. Sie hielt einen unverkennbaren Gegenstand in den Händen.
    Im gleichen Moment, als ich aufprallte, löste sich aus der Maschinenpistole der Gestalt der erste Feuerstoß.
    Laut heulten die Hubschraubermotoren auf.
    Die Maschine entschwand erst einmal himmelwärts.
    Ich konnte den Piloten verstehen, daß er sich nicht abschießen lassen wollte. Außerdem kannte er unsere Anweisung, sich nicht einzumischen.
    Ein zweiter Feuerstoß fetzte hinter ihm her.
    Und ein dritter sprühte wieder über das Deck.
    »Los, steht auf, ihr beiden!« sagte eine Stimme.
    Es war die Stimme eines Mädchens. Ihr beiden, hatte sie gesagt.
    Ich ließ mich zur Seite rollen.
    In diesem Moment krachte ein Schuß aus einem 38er. Das war Phil oder Steve. Doch der Schuß kam zu spät. Neben dem ersten Mädchen, das geschossen hatte, tauchten jetzt zwei weitere auf. Auch sie hatten Maschinenpistolen.
    Nun sah ich Steve, der wohl erkannt hatte, daß zwei 38er gegen drei Maschinenpistolen keine Chance hatten. Steve Dillaggio erhob sich. Und Phil folgte ihm.
    Mein Herz schlug bis zum Halse.
    »Los, kommt her, ihr zwei Helden!« sagte die weibliche Stimme.
    Mich hatten sie nicht gesehen.
    ***
    Der G-man Joe Brandenburg ging auf die Tür zu, die Ferry Dick genau beschrieben hatte.
    Der ehemalige Captain bei der City Police wußte hinter sich, unsichtbar für Leute hinter der Tür, sechs Mann des Bereitschaftsdienstes mit gezogenen Revolvern. Trotzdem unterschätzte er die Gefahr nicht.
    Aber er gab das Klingelzeichen, das Ferry Dick verraten hatte: Lang — kurz — kurz — lang.
    Augenblicklich wurde geöffnet.
    »Nummer, Sir?« fragte ein zwar elegant gekleideter, aber dennoch roh wirkender Türwächter.
    »Mayday«, antwortete Joe Brandenburg.
    Jetzt kam es darauf an, ob der Informant die Wahrheit gesagt hatte.
    »Thanks«, murmelte der Türsteher und gab den Eingang frei.
    »Warum steht denn der Cop hier nebenan?« fragte Brandenburg fast lautlos.
    »Cop?« fragte der Zerberus der geheimen Spielhölle. »Wo?«
    »Dort«, sagte Joe Brandenburg. »Er schaut gerade in die andere Richtung!«
    Der Gangster beugte sich vor und schaute um die Ecke, um sich den angeblich dort stehenden Cop anzuschauen.
    In diesem Moment schlug Joe Brandenburg zu. Es war ein Schlag, wie ihn jeder G-man lernt. Schnell, für den Betroffenen fast schmerzlos, aber ungemein wirksam. Brandenburg brauchte den stürzenden Türwächter nur noch aufzufangen.
    Sofort kamen die sechs G-men der Nachtbereitschaft aus ihrer Deckung. Zwei von ihnen legten den erst einmal schlummernden Türwächter einfach neben die Tür. Lange sollte er nicht dort liegen. Über Sprechfunk wurde die ebenfalls anwesende City Police informiert, daß ein Mann abzuholen sei Die Aktion war gewagt, aber Ferry Dick hatte alle notwendigen Informationen gegeben. Wenn sie stimmten, mußte es funktionieren.
    Brandenburg ging als erster in den Garderobenraum. Die Garderobenfrau wurde hier durch einen Mann ersetzt, dem
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