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Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Titel: Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen
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es wissen?«
    »Gerne!«
    »Die quergeteilte weiß-rote Flagge ist das Signal H, die sogenannte Lotsenflagge. Sie bedeutet, daß der Lotse an Bord ist. Die gelbe Flagge ist das Signal Q und bedeutet, daß an Bord alles wohl ist und der Kapitän für das Schiff um freie Verkehrserlaubnis bittet. Kurz gesagt: Unser Stern will auslaufen!«
    Die Schiffssirene heulte zweimal kurz auf. Die beiden Schlepper, die bereits festgemacht hatten, gaben Antwort.
    Zwischen der »Star of Yucatan« und dem Pier, an dem sie bis jetzt gelegen hatte, bestand nur noch eine einzige Plankenverbindung. Auch diese Planke wurde jetzt eingezogen. Zwei Hafenmatrosen machten die Trossen des Schffes los.
    Die Trossen klatschten ins Wasser, wurden hochgehievt.
    Drei kurze Sirenentöne heulten über den Pier. Ein fast unmerklicher Ruck ging durch das Schiff. Die Leinen zwischen den Schleppern und dem Partydampfer strafften sich. Der Abstand zwischen Pier und Schiff wurde größer. Und gleichzeitig löste sich ein Boot der Hafenpolizei von der Kaimauer.
    »Puh!« sagte Phil, als habe er soeben Schwerarbeit geleistet. »Das wäre geschafft!«
    Ich schaute auf die Uhr: Zwölf Minuten nach acht.
    Zwei Minuten Verspätung beim Auslaufen, das war das einzige, was der »Star of Yucatan« zugestoßen war.
    »Jetzt haben wir drei Tage Ruhe mit diesem schönen Fall«, sagte Phil.
    In diesem Moment sah ich den Cop, der zu einem der beiden Streifenwagen gehörte, die auf jeden Fall zu unserer Unterstützung bereitstanden.
    Der Cop gab seinem Kollegen, der — ebenso wie wir — am Geländer der Kaimauer lehnte, ein hastiges Zeichen. Dann rief er ihm etwas zu.
    Der zweite Cop zuckte richtiggehend zusammen. Rief etwas zurück.
    Und der erste kam auf uns zugesprintet.
    »Sir«, rief er schon im Laufen. »Brauchen Sie uns noch?«
    Heftig atmend und aufgeregt stand er vor uns.
    »Was ist?« fragte ich kurz.
    »Wir haben Alarm! Gangsterüberfall in der 51. Straße West — Handgranaten! Alle verfügbaren Wagen…«
    »Fahren Sie hin!« sagte ich schnell. »Wir kommen mit!«
    Ich konnte ohne weiteres so entscheiden, denn unser Auftrag hatte gelautet, die »Star of Yucatan« bis zum Ablegen vom Pier zu bewachen. Seit 30 Sekunden waren wir nicht mehr zuständig.
    ***
    »Attention!« rief eine Stimme.
    Das Rotlicht der Ambulance blinkte hektisch.
    Zwei weißbekittelte Krankenträger kamen mit einer Trage. Wir erkannten sofort den Uniformrock eines Cops.
    »FBI«, sagte ich schnell zu dem dritten Weißbekittelten. »Was ist?«
    »Splitterverletzung durch Handgranate«, antwortete er. »Wir haben den rechten Arm abbinden müssen, aber sonst ist der Mann ganz gut davongekommen!«
    Sie schoben die Trage eilig in den Transportwagen. In wenigen Minuten würde der verletzte Cop auf dem Operationstisch liegen.
    »Handgranaten«, meinte Phil, »da muß es ja um einen hohen Einsatz gehen. Was kann das in dieser Gegend sein?«
    »Mal sehen«, sagte ich nur.
    Wir hasteten weiter.
    Kurz vor der Ecke bremste uns eine urgewaltige Stimme, die sich anhörte, als seien die berühmten Posaunen von Jericho in die Stimmbänder jenes Mannes eingebaut worden.
    Es war Captain Hywood von der City Police.
    »Gut, daß ihr kommt«, dröhnte die Stimme des riesigen Offiziers, mit dem wir eng befreundet sind. »Ich nehme an, daß es euer Bier ist. Acht Gangster. Boß ist ein gewisser Klimp, der…«
    »Mich laust der Affe«, bemerkte Phil verblüfft.
    Auch ich war überrascht. Tags vorher hatten wir Klimp mit einigen seiner Leute noch kontrolliert, weil sie so verdächtig nahe am Liegeplatz der »Star of Yucatan« und jener Stelle standen, an der Charly Fillipin erschossen worden war. Klimp hatte natürlich den Biedermann gespielt, und wir hatten ihm nichts nachweisen können.
    »Also doch!« sagte Phil, der ähnliche Überlegungen wie ich angestellt haben mußte.
    »Was ist?« forschte Captain Hywood. Ich erzählte ihm rasch, was los war. »Das ist ja nicht weit von hier«, meinte er. »Vermutlich waren sie gestern schon hier in der Gegend und sind auf dem Rückweg zufällig dort vorbeigekommen.«
    »Was könnte sie hier gereizt haben?« fragte ich.
    »Ein Koffer voller Dollars«, berichtete Hywood. »Hier ist eine nichtöffentliche Zweigstelle der Overseas and Exchange Bank.«
    »Nicht öffentlich?« fragte ich dazwischen.
    Hywood erklärte uns die Zusammenhänge und berichtete, daß der Sicherheitsbeamte der Bank die Polizeiabteilung Manhattan West in der 54. Straße alarmiert hatte, nachdem ihm
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