Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Titel: Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod
Autoren:
Vom Netzwerk:
begreifen kann, warum Ihre Regierung sich bei einer Liliputarmee zwei Militärattaches leistet. Wieviel Dollar fehlen in Ihrer Propaganda-Kasse?«
    Diaz zögerte.
    »Antworten Sie!« Bisher hatte der Mann einen fast freundlichen Ton angeschlagen, jetzt schnitt seine Stimme scharf wie ein Peitschenhieb.
    Der Südamerikaner zuckte zusammen. »Zweitausendvierhundert«, sagte er hastig.
    Er hörte das Rascheln von Papier. Dann fiel ein Briefumschlag vor seine Füße.
    »Heben Sie auf!« Gehorsam bückte Diaz sich. Der Umschlag war nicht verschlossen. Diaz sah Dollarnoten.
    »Dreitausend Dollar! Zweitausendvierhundert ‘werden Sie schleunigst in Ihre Kasse legen, damit Sie nicht bei einer zufälligen Kontrolle auffliegen. Die restlichen sechshundert können Sie als Betriebskapital betrachten.«
    Diaz stopfte den Umschlag in die Tasche. Seine Angst verflog. »Sie haben mir noch immer nicht gesagt, welche Arbeit Sie von mir verlangen.«
    »Vermutlich sind Ihnen bestimmte Zeitungsmeldungen nicht aufgefallen, die in letzter Zeit erschienen. Da wurde zum Beispiel berichtet, daß ein Ingenieur aus unbekannten Gründen in einem Zug ermordet wurde. In einem anderen Fall stürzte ein Chemiker aus einem fahrenden Schnellzug. Der Ingenieur einer großen Fabrik für Lenkwaffen starb bei einem Verkehrsunfall. Ich könnte Ihnen noch einige Fälle nennen. In den Zeitungen wurde übrigens verschwiegen, daß alle diese Männer mit geheimen Unterlagen, Zeichnungen und Dokumenten unterwegs waren und daß die Papiere verschwanden. Hat man in Ihren Diplomatenkreisen noch nicht registriert, daß die CIA-, FBI- und Pentagon-Jungens besonders nervös geworden sind?«
    »Ich interessiere mich nicht sehr für die Aktivität der Geheimdienste.«
    »Ich weiß, Mr. Diaz. Sie interessieren sich hauptsächlich für Mädchen, Spielkarten und Würfel. Übrigens vermutet das FBI, daß ein ausländischer Geheimdienst Urheber der Aktionen war, die ich Ihnen gerade aufgezählt habe. Das ist allerdings ein Irrtum. Das ganze Material halten echte Amerikaner in den Händen.«
    »Sie?« fragte Diaz.
    »Wie neugierig Sie sind, mein Junge! Wir suchen einen Abnehmer. Klar, daß wir ihn nur bei unseren Freunden von der anderen Hälfte der Erdkugel finden können. Gerade weil das FBI diese Leute verdächtigt, ist es für mich unmöglich, mit ihnen in Verbindung zu treten. Ein Amerikaner, der sich Ihrer Botschaft auch nur auf eine Meile nähert, wird schon fotografiert, registriert und überwacht. Aber Sie, Juan Diaz, Militärattache einer kleinen, mit den USA leidlich befreundeten Republik, können die Leute, an die ich verkaufen will, bei Dutzenden von Gelegenheiten unauffällig treffen. Jeden Tag finden in Washington Partys, Empfänge, Cocktail-Abende statt, bei denen Sie mit den Kollegen des großen Bruders Kontakt aufnehmen können. Genau das ist der Job, den Sie für mich übernehmen sollen.«
    »Für dreitausend Dollar?«
    Der andere lachte. »Für zehn Prozent des erzielten Preises.«
    »Welchen Preis wollen Sie erzielen?«
    »Fangen wir bei einer Million Dollar an. Der Partner wird ohnedies versuchen, herunterzuhandeln.«
    »Vor allen Dingen wird er nicht bereit sein, die Katze im Sack zu kaufen. Sie müssen Ihre Ware zeigen.«
    »Sie unterschätzen die Mitglieder jener Botschaft. Die Boys nehmen die Arbeit ernst und kümmern sich nicht um Girls und Spielkarten wie Sie, sondern studieren die Investitionsberichte der großen Firmen. Sie wissen, welche Bedeutung das verschwundene Material hat. Sie, Diaz, werden auf offene Ohren treffen. Selbstverständlich werden wir mit der anderen Seite irgendwann über eine Prüfung sprechen müssen, aber dann kann ich vernünftige Vorschläge unterbreiten. Machen Sie mit, Diaz?« Der Südamerikaner zeigte ein ernstes Gesicht. »Sie lassen mir keine andere Wahl.«
    »Spielen Sie nicht den Edelmann! Sie sind keiner! Sagen Sie unseren zukünftigen Partnern, daß wir dabei sind, noch mehr Material heranzuschaffen. Wenn die Verbindung erst einmal hergestellt ist, kann sie zu einem Dauergeschäft ausgeweitet werden.«
    »Wie kann ich Sie erreichen, falls ich wichtige Nachrichten für Sie habe?«
    »Ich weiß, wie ich Sie erreichen kann, Diaz. Das genügt. Machen Sie sich an die Arbeit.« Das Licht erlosch, leuchtete aber eine Sekunde später wieder auf. Zum zweitenmal fing der Lichtkegel den Diplomaten ein. »Übrigens, Mr. Diaz, falls Sie den geringsten Versuch unternehmen sollten, mich zu finden oder auch nur die hübsche
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher