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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod
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wohnen.«
    »Wissen sie schon Bescheid?«
    »Nein.«
    »Dann komm. Einer muß es ihnen sagen, und es ist besser, wenn wir vom Revier das machen. Eagle, sagtest du?«
    »Ja.«
    »Die kenne ich vom Sehen. Eine nette ruhige Familie. Er ist ein Wissenschaftler oder so was. Die wohnen doch — na, wenn das wahr ist!«
    »Was?«
    »Steig ein, wir wollen nachsehen.«
    Sie fuhren das Stück hinunter bis fast zu der Stelle, wo sie vor kurzem schon geparkt hatten. O’Brien und Donnagan stiegen aus und überquerten die Straße. Sie lasen die Namensschilder an den Haustüren.
    »Tatsächlich«, brummte O’Brien und zeigte auf eine geschlossene Haustür. »Was war hier?«
    Donnagan sah sich um. »Du meinst, Tom, das war dieselbe Tür, aus der die beiden Kerle mit der Metallkiste kamen?«
    »Ja — oder nicht?«
    »Ich bin nicht mehr sicher, Tom. Die Häuser hier sehen alle gleich aus. Und ich habe mehr auf den Wagen geachtet als auf das Haus.«
    »Wir werden mal klingeln.«
    Sie stapften die wenigen Stufen hinauf, die zur Haustür führten. O’Brien legte den Daumen auf den Klingelknopf. Hinter der Tür konnte man deutlieh ein Summen vernehmen. Aber im Haus blieb es still. O’Brien klingelte noch einmal. »Soll ich was aus dem Wagen holen, damit wir die Tür öffnen können?« fragte Donnagan.
    »Willst du deine Uniform schon wieder ausziehen?« erwiderte O’Brien und schüttelte den Kopf. »Auch wenn ihr Junge einen Unfall hatte, berechtigt uns das nicht, in ihre Wohnung einzudringen. Nicht ohne einen Durchsuchungsbefehl. Und den kriegen wir nicht, da ja nichts gegen die Familie vorliegt. Nichts zu machen, Jimmy.«
    Er klingelte noch einmal. Aber auch diesmal regte, sich nichts hinter der Tür. Schließlich blieb ihnen nichts anderes übrig, als wieder zu gehen.
    ***
    Allan Eagle versuchte vergeblich, die Dunkelheit vor seinen Augen zu durchdringen. Die Binde bestand aus einem zu dichten und wahrscheinlich mehrfach gefalteten Material, als daß er etwas hätte erkennen können. Jemand drückte ihn nieder. Allan verlor das Gleichgewicht und fiel hart auf einen Holzstuhl. Er stieß sich die auf dem Rücken zusammengebundenen Hände an der hinteren Lehne.
    »Machen Sie die Beine breit!« befahl jemand.
    Allan zögerte einen Augenblick, dann kam er der Aufforderung nach. Es hätte ja doch keinen Sinn gehabt, Widerstand zu leisten. Und so lange er nicht wußte, was das ganze Theater eigentlich sollte, wäre es Unfug gewesen, sie zu reizen.
    Jemand wand eine Nylonleine um seine Waden und Fußgelenke und fesselte die Beine damit straff an die Stuhlbeine. Es mußten mindestens drei Männer sein, die sich mit ihm beschäftigten, denn Allan spürte, wie je zwei kräftige Fäuste seine beiden Oberarme packten, während andere Hände an den Fesseln herumnestelten, mit denen seine Gelenke zusammengebunden waren.
    Als seine Arme frei waren, zwang man ihn, die Unterarme auf die Seitenlehnen des Stuhls zu legen, wo sie festgebunden wurden. Erst als er wohlverschnürt auf seinem schweren Holzstuhl saß, ließen die Männer von ihm ab und nahmen ihm sogar die Binde von den Augen.
    Allan blinzelte in das grelle Licht, das jäh in seine Augen brach. Er schloß die Lider und spürte wieder heftigen, stechenden Schmerz in seinem Hinterkopf. Wenigstens habe ich keine Gehirnerschütterung, dachte er, denn sonst müßte ich jetzt einen starken Brechreiz verspüren, und davon kann keine Rede sein. Wenn ich nur wüßte, was sie mit Eileen gemacht haben. Immerhin ist es ein Trost, daß unser Junge nicht auch noch mit hineingezogen wurde in diese verdammte Geschichte. Ein Glück, daß er schon zur Schule gegangen war.
    Er öffnete die Lider einen schmalen Schlitz und versuchte, seine Umgebung wahrzunehmen. Undeutlich sah er vor sich die Fläche eines großen viereckigen Tisches, auf dem eine Lampe stand. Ihr Licht war nicht so grell, wie er anfangs geglaubt hatte. Eagle öffnete die Augen ganz und drehte den Kopf. Offenbar war er allein in einer Art Keller. Die Wände bestanden aus grob verputztem Gemäuer, das einmal gekalkt gewesen war, jetzt aber längst schmutziggrau aussah. Es war kühl und feucht und moderig. Ein Fenster konnte er nirgends entdecken. Und wenn es eine Tür gab, so mußte sie sich hinter seinem Rücken befinden.
    Allen Eagle begann, über seine Situation nachzudenken. Er war ein Wissenschaftler mit einem guten Gehalt, aber er war kein wohlhabender Mann, schon gar nicht reich. Wenn man ihn also gekidnappt hatte, um ein Lösegeld zu
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