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Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Titel: Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird
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interessanter Krimi im Fernsehen.
    Ich blickte Phil böse an. »Das wird Ihnen noch leid tun«, sagte ich.
    »Lernen Sie boxen«, konterte Phil, »dann passiert Ihnen sowas nicht. Kein Richter in den Staaten wird mir auch nur einen Cent abnehmen, weil ich einen G-man auf die Bretter gelegt habe. Für mich sind Sie ’n Kerl wie jeder andere. Oder wollten Sie mich verhaften?«
    Ich drehte mich um, warf ein Geldstück auf die Theke und verließ Bill Tooneys Lokal.
    Hinter mir jubelten sie wie auf einem Baseball-Feld.
    Langsam und noch immer etwas schwankend ging ich die Straße hinunter. Ich mußte damit rechnen, beobachtet zu werden.
    Als ich den Jaguar erreichte, ließ ich mich schwer auf den Sitz fallen. Es dauerte einige Zeit, bis ich den Wagen anließ und abfuhr.
    Ich steuerte ihn um mehrere Häuserblocks, bis ich sicher war, nicht verfolgt zu werden. Dann hielt ich an.
    Phils Nachricht war kurz. Sie lautete:
    »Sie lassen mich nicht aus den Augen. Ich habe ein Zimmer in der Kneipe. Soll für 5000 einen Tresor öffnen. Tooney ist ein Gangster. Habe das Gefühl, daß er allerhand über Pauls Tod weiß. Bleib in der Nähe. Werde versuchen, gegen Morgen ’rauszukommen. Phil.« Ich blickte auf die Uhr. Es war zehn Minuten vor drei. Ich lehnte mich ins Polster zurück und rauchte eine Zigarette.
    ***
    Aldous Petrone hatte den vornehmen Midnight-Club in der Fifth Avenue bisher nur von außen betrachten können. Sein nicht gerade üppiges Gehalt bei der Booney-Forschungsgesellschaft erlaubte ihm keine Extravaganzen. Aber wenn sein Chef, Alfred Winslaw, ihn persönlich einlud, konnte er natürlich nicht nein sagen.
    Aldous gehörte zur alten Garde des Unternehmens. Er hatte schon unter Alfred Winslaws Vater gearbeitet. Da er jedoch kein Examen nachweisen konnte, blieb sein Gehalt in bescheidenen Grenzen.
    Petrone war Junggeselle. So sah er auch aus.
    Der Portier in der goldstrotzenden Uniform musterte ihn mißtrauisch, als Aldous Petrone sich anschickte, den Midnight-Club zu betreten.
    »Sind Sie Mitglied?« fragte der Portier.
    Aldous erschrak. »Nein, — das heißt, ich bin eingeladen. Mein Chef erwartet…«
    »Wer ist denn Ihr Chef?« unterbrach ihn der Portier.
    »Mr. Alfred Winslaw.«
    Der Portier wurde bedeutend freundlicher. »Dann sind Sie Mr. Petrone. Bitte, Sir, Mr. Winslaw erwartet Sie im Blauen Salon. Darf ich Ihnen den Mantel abnehmen?«
    Er verzog keine Miene, als Petrone ihm den dünnen Baumwollmantel übergab. Er winkte einen Pagen heran.
    »Führe den Herrn in den Blauen Salon.« Der Page verneigte sich. Beinahe hätte Petrone das gleiche getan.
    Er ging über dicke Teppiche, bewunderte die Bilder, die überall an den Wänden hingen, und hätte wahrscheinlich vergessen, wo er sich befand, wenn der Page ihn nicht daran erinnert hätte. »Der Blaue Salon, Sir!«
    Der Junge riß die Tür auf, und Petrone betrat den Raum.
    Der Salon war nicht groß, aber wundervoll eingerichtet. In einer Nische saß Mr. Winslaw mit einer Dame.
    »Hallo!« sagte der Chef und winkte ihn heran. Er begrüßte ihn mit einem kräftigen Handschlag. »Das ist Aldous Petrone, einer unserer ältesten und zuverlässigsten Mitarbeiter«, stellte er seinen Gast der Dame vor.
    Eine schmale, mit Ringen besetzte Hand streckte sich Petrone entgegen, die er vorsichtig ergriff und wie ein Kavalier der alten Schule kaum mit den Lippen berührte.
    »Ich freue mich«, sagte Miß Agorti. »Kommen Sie, setzen Sie sich zu mir.« Winslaw lächelte herablassend. Das etwas steife Verhalten seines Angestellten schien ihm nicht peinlich zu sein. »Was möchten Sie trinken, Aldous?« Mr. Petrone konnte sich nicht erinnern, je von seinem Chef mit dem Vornamen angeredet worden zu sein.
    »Es ist mir gleich, Mr. Winslaw. Nur nichts Starkes. Alkohol bin ich nicht gewöhnt.«
    Winslaw goß ihm ein Glas Sekt ein, und Miß Agorti prostete ihm zu.
    »Ich habe Sie hergebeten«, begann Winslaw dann, »weil ich einmal ganz privat mit Ihnen sprechen wollte. Natürlich geht es dabei um Geschäfte«, fügte er wie entschuldigend hinzu. »Um Dinge, über die nur Sie allein Bescheid wissen.«
    »Gewiß, Mr. Winslaw. Ich stehe Ihnen gern zur Verfügung.«
    »Erinnern Sie sich ah das Funkgerät, das Sie seinerzeit konstruiert haben?« Aldous Petrone erschrak.
    »Ich… ich entsinne mich. Es wurde gestohlen und nie auf gefunden.«
    »Richtig. Aus unerfindlichen Gründen wurden damals die Forschungsarbeiten für dieses Gerät eingestellt. Die Pläne wanderten nach
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