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Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Titel: Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird
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unzufrieden?«
    »Stimmt, Chef.«
    »Phil ist zu den gleichen Ergebnissen gekommen, nur auf anderen Wegen. Danach ist Mike Barness der Mörder Paul Alders.«
    »Glauben Sie das wirklich, Chef?«
    Mr. High kam um den Schreibtisch herum und blieb vor mir stehen. »Was paßt Ihrer Meinung nach nicht zusammen?«
    »Es paßt alles zu gut zusammen, Chef! Das ist es, was mich stutzig macht. Ich habe Mike Barness’ Vorleben in seinen Akten studiert. Er ist viermal vorbestraft, wurde jedoch nie gewalttätig und trug nie eine Waffe. Er hat nie für sich gearbeitet, immer für Auftraggeber. Über diese Leute wissen wir nichts. Auch den letzten Raub hat Barness im Auftrag anderer durchgeführt. Was sollte er mit einem Funkgerät? Glauben Sie, daß Barness über die nötigen Verbindungen verfügte, um so einen Coup allein zu landen?«
    »Setzen wir uns«, schlug der Chef vor. »Ich möchte mehr über die Sache erfahren.«
    Wir nahmen Platz.
    Ich fuhr fort.
    »Auch wenn Phil oder ein anderer Mike Barness anbrächte, und Mike gestehen würde — selbst dann hätte ich noch Zweifel.«
    »Warum, Jerry?«
    »Weil Paul Alder kein Anfänger war. Er wies keinerlei äußere Verletzungen auf. Barness ist kein Athlet. Glauben Sie, daß Paul stillhielt und wartete, bis Barness die Schlinge um seinen Hals knüpfte? Paul wog reichlich 90 Kilo. Barness dagegen nach dem letzten Bericht knapp 65. Er war nicht besonders fit. Zwei Jahre Zuchthaus machen mürbe. Paul Alder hing 28 Zoll über dem Fußboden. Seine Hände waren mit Draht zusammengebunden, die Füße ebenfalls. Wir sollten ihn finden und zwar möglichst schnell. Deshalb haben die Täter die Schuhe und den Hut ausgelegt.«
    »Und die Aussagen der Leute in der Kneipe?«
    »Stimmen wahrscheinlich sogar. Nur haben sie vielleicht etwas vergessen. Und das möchte ich ’rausbringen.«
    Mr. High lächelte. »Wenn ich Sie richtig verstehe, Jerry, möchten Sie von mir einen Sonderauftrag haben, der Sie völlig frei arbeiten läßt. Und Phil soll mal wieder mit von der Partie sein.«
    »Danke, Mr. High!«
    »Ein Kollege von uns wurde ermordet«, sagte Mr. High ernst. »Ich könnte alle verfügbaren Kräfte einsetzen, um den vermutlichen Mörder zu hetzen und der Gerechtigkeit zu überantworten. Aber Sie und Phil sollen den Auftrag haben. Ab Sofort sind Sie von allen übrigen Aufgaben freigestellt.«
    ***
    Phil blieb einen Augenblick stehen, als sich das Zuchthaustor hinter ihm schloß. Er wirkte abgerissen. Sogar die Gesichtsfarbe zeichnete ihn als einen von der Zunft aus. Die Entlassungspapiere stimmten ebenso mit seinem Steckbrief überein, wie alle übrigen Angaben zu seiner Person, die wir durch V-Leute in der Unterwelt verbreiten ließen.
    Phil sah nicht nur so aus, er war jetzt Charly Ranson, der »Schränker« aus Detroit. Daß der echte Ranson vor drei Wochen im Zuchthaus Philadelphia an einem Herzschlag gestorben war, konnte sich noch nicht herumgesprochen haben. Wir hatten jedenfalls ordentliche Überführungspapiere des Zuchthauses Philadelphia an das Zuchthaus New York. Es stimmte alles.
    Phil ging langsam um die Ecke und nahm Kurs auf Bill Tooneys Kellerkneipe. Er öffnete die Tür, warf einen kurzen Blick zur Theke und setzte sich an einen leeren Tisch. An einer Unterhaltung schien er nicht interessiert zu sein.
    Der Barkeeper bemühte sich selbst hinter der Theke hervor.
    »Neu hier, was?« fragte er.
    Phil grunzte nur.
    »Von drüben?« Der Keeper deutete mit dem Daumen in die Richtung, in der das Zuchthaus lag.
    Phil grunzte wieder, was der andere als Zustimmung auffaßte.
    »Was Scharfes?«
    »Ja, ’ne Flasche Bourbon, wenn ihr sowas in eurem schäbigen Laden führt.« Der Keeper schluckte die Beleidigung und schlurfte hinter die Theke zurück. Er nahm einen »Four Roses« aus dem unteren Fach, wischte flüchtig mit einem schmierigen Handtuch über zwei Wassergläser und ging an den Tisch zurück.
    Unaufgefordert setzte er sich zu Phil an den Tisch, goß zwei Gläser bis zum Rand voll und prostete seinem Gast zu.
    »Heute waren nur zwei Entlassungen, Pete Hallowyn und Charly Ranson. Pete ist ein Kunde von mir, also müßtest du Ranson sein.«
    »Und wenn?« fragte Phil gedehnt. »Stört es dich etwa?«
    »Im Gegenteil, mich freut’s sogar. Wenn du ausgetrunken hast, kannst du mal nach hinten gehen. Der Chef will dich sprechen.«
    »Ich hab keinen Chef. Bin ein Einzelgänger und…«
    »Wir wissen alles über dich, Charly«, grinste der Barkeeper. »Du solltest trotzdem mal
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