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Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Titel: Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss
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Tür und knipste das Licht an. Hinter der Tür stand der kleine schwarze Koffer. »Tragen Sie ihn nach oben!« befahl der Gangster.
    Ich hob ihn auf. Er war ziemlich schwer, zumindest für seine Größe. Anscheinend befanden wir uns in einem kombinierten Lager- und Bürohaus.
    Gleich hinter der Eingangstür links an der Wand hing eine imponierende Zahl von Firmenschildern, nach Etagen unterteilt. Ich sah auf einen Blick, daß es sich hauptsächlich um Spediteure handelte. Rechts von mir war eine verglaste unbesetzte Rezeptionsbox.
    Ich ging mit dem Koffer auf die Treppe zu, blieb aber stehen, als ich feststellte, daß zwei Lifts existierten, einer für Personen und einer für Lasten.
    »Worauf warten Sie noch?« fragte der Gangster mit schnarrender Stimme. »Auf eine schriftliche Einladung? Setzen Sie endlich Ihre Bullenknochen in Eewegung!«
    »Warum nehmen wir nicht den Lift?« fragte ich. »Im Treppensteigen bin ich eine Niete.«
    »Bullen stinken«, erklärte er. »Ich will nicht, daß Sie uns den Fahrstuhl verpesten. Wir gehen zu Fuß!«
    In der zweiten Etage stoppten wir vor einer eisenbeschlagenen Tür, an der zwei Schilder hingen. »Rauchen verboten« stand auf dem einen und »Für Unbefugte Zutritt streng verboten« auf dem anderen.
    »Sind wir befugt?« fragte ich spöttisch.
    »Und ob!« meinte der Gangster grimmig. »Meine Befugnisse schließen die eines Henkers mit ein. Treten Sie zwei Schritte zur Seite, damit ich die Bude aufschließen kann. Wir sind übrigens allein in dem Haus. Wenn ich jetzt abdrücke und Sie mit dem Magazininhalt garniere, würde das höchstens ein paar Mäuse aufschrecken!«
    »Gibt es hier keinen Hausmeister?«
    »Nein, nur einen Nachtwächter. Der macht seine nächste Runde nicht vor zwei Uhr morgens. Wir haben mindestens eine Stunde Zeit, uns ungestört zu unterhalten!«
    »Darauf freue ich mich schon«, spottete ich.
    Er ließ den Regenschirm vom Arm gleiten und holte mit der linken Hand einen Schlüsselbund aus der Tasche. Während er mit seinen Fingern etwas unbeholfen die einzelnen Schlüsselbärte abtastete, ließ er mich keine Sekunde lang aus den Augen. Der Zeigefinger seiner rechten Hand lag am Abzug. Die Waffe in seiner Hand war eine österreichische Steyer-Pistole mit Kipplauf, Kaliber 7.65.
    Endlich hatte er den richtigen Schlüssel gefunden. Er suchte damit, ohne hinzublicken, das Schlüsselloch. Als er es nicht sofort fand, riskierte er einen raschen Blick auf die Tür. Ich nutzte meine Chance und riß blitzschnell den Koffer hoch.
    Noch ehe der Koffer richtig lösgeflogen war, direkt auf den Gangster zu, fiel der Schuß.
    Die Kugel traf den Koffer.
    Während ich nach vorn hechtete und der Flugbahn des Koffers folgte, warf sich der Gangster instinktiv zur Seite. Er prallte mit der Schulter gegen die Tür und drückte ungewollt zum zweiten Mal ab.
    Die Kugel pfiff über mich hinweg und klatschte in die weißgetünchte Wand.
    Im nächsten Moment traf der Koffer den Gangster vol) von vom.
    Er riß ihm die Brille von der Nase und behinderte seine Verteidigung für den Bruchteil einer Sekunde. Selbstverständlich nutzte ich diesen Moment.
    Diese Dinge geschahen so rasch, daß es schon einer Zeitlupenkamera bedurft hätte, um sie chronologisch einzuordnen.
    Ich erwischte den rechten Arm des Gangsters am Handgelenk und praktizierte einen Judodrehgriff, der sofort eine doppelte Wirkung hatte.
    Aus der Pistole lösten sich zwei weitere Schüsse. Die Kugeln klatschten in die Decke. Dann war es soweit. Der Gangster war gezwungen, die Waffe aus seinen plötzlich kraftlos werdenden Fingern fallen zu lassen.
    Ich kickte die Pistole mit der Fußspitze zur Seite. Die Waffe schlurrte über den Betonboden, krachte gegen eine Fußleiste und blieb dann liegen. Ich hatte keine Zeit, mich um sie zu kümmern.
    Der Gangster riß sein Knie hoch. Er traf mich hart. Ich ließ ihn los und schnappte nach Luft. Der Gangster unterdrückte den Schmerz in seinem rechten Arm und versuchte mit der Linken einen gezielten Tiefschlag. Ich blockte ihn ab und konterte hart.
    Ich bemühte mich einige Sekunden, ihn mit der Linken auf Distanz zu halten. Das klappte nur mäßig.
    Der Gangster fightete konzentriert und verbissen. Er wußte, was ihm blühte, wenn ich den Kampf gewann. Sein falscher Bart löste sich. Ich blickte in ein ovales Männergesicht mit hoch angesetzten Backenknochen und einem pickeligen Kinn. Meine Schätzung stimmte, der Bursche war nicht viel älter als fünfunddreißig Jahre.
    Unter
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