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Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Titel: Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen
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und stellte mich eine Sekunde später neben dem Bach auf die Beine. Im ersten Moment waren meine Knie wie Pudding, und der Farmer mußte mich stützen.
    »Au, verdammt«, sagte er. »Sind Sie wirklich vom FBI?«
    Ich bestätigte es ihm abermals.
    »Komisch«, sagte er. »Auf den Dingern, die Sie an Ihren Handgelenken tragen, steht nämlich was.« Er machte ein betroffenes Gesicht.
    »Und zwar?«
    »Eigentum der New Yorker City Police.« Sein Ton war wesentlich anders als vorher.
    »Ich bin G-man«, sagte ich erneut. »Gangster haben mich in eine Falle gelockt. Was die Handschellen von der City Police damit zu tun haben, muß ich erst noch nachprüfen.«
    »Das könnte dir so passen, mein Freund«, sagte er bissig. »Das lassen wir mal lieber die Polizei nachprüfen.«
    Ehe ich dazu etwas sagen konnte, hob er mich hoch und trug mich über die Böschung zu einem Feldweg. Auf einem Acker jenseits des Weges stand ein Wagen, dem anzusehen war, daß der Farmer zuletzt Kompost darauf transportiert hatte.
    Er trug mich über den Weg und beförderte mich unsanft auf die harte Pritsche des unappetitlichen Fahrzeugs.
    »Keine Dummheiten, Freund«, mahnte er. Dann überzeugte er sich schnell davon, daß die Handschellen auch fest genug saßen.
    Er ging nach vorn und ließ den Motor seines Traktors lostuckern.
    »Bin verdammt überzeugt davon«, sagte er, »daß die Polizei mit Sehnsucht auf dich wartet.«
    ***
    Bill Bushman, Corporal bei der New York City Police, stand neben dem Schaltkasten auf der Südecke der Kreuzung 3. Avenue, Wills Avenue und 149. Straße in der Bronx.
    Er sah auf die Uhr. Es war schon zwei Minuten vor zwölf.
    Bushman gähnte herzhaft. Immerhin machte er jetzt schon die zweite Dienstschicht hintereinander. Von der Nachtschicht, die ziemlich turbulent verlaufen war, wußte allerdings kem Vorgesetzter etwas. Ebensowenig konnten sie ahnen, daß der Corporal Bill Bushman nicht nur als Revierbeamter im Dienst der öffentlichen Sicherheit, sondern nebenberuflich als Gangster im Solde eines Chefs arbeitete, der nichts mehr haßte als die Polizei.
    Bushman nahm den doppelten Dienst gern auf sich, denn er konnte damit sein reguläres Einkommen vervielfachen. Allerdings trug er sich schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, seinen Job bei der City Police ganz aufzugeben und nur noch auf der Gegenseite zu arbeiten.
    »Warte damit bis nach unserem großen Coup«, hatte ihm vor wenigen Tagen sein Boß gesagt.
    Wieder sah Bill Bushman auf die Uhr. Eine Minute vor zwölf. Punkt zwölf mußte Bushman im Schaltkasten sinen anderen Phasenablauf der Ampelanlage in Betrieb setzen, um den Mittagsstoßverkehr an der Kreuzung zu bewältigen.
    Noch einmal gähnte er herzhaft.
    Der Mann, der hinter einem Fenster im vierten Stock eines Hauses jenseits :1er Kreuzung den Corporal durch ein Zielfernrohr beobachtete, lachte leise.
    »Was ist?« fragte der Gangsterbo/3 Timothy Idelworm, der seitlich neben dem Fenster stand.
    »Unser Freund Bushman ist müde«, sagte John Sharkey, Idelworms Killer, »er gähnt dauernd und sieht aus wie ein Maulwurf mit Maulsperre.«
    »So«, bemerkte Idelworm, »er ist müde. Gleich wird er schlafen. Mehr, als ihm lieb ist.«
    »Aber davon merkt er nichts mehr«, überlegte Sharkey.
    »Hoffentlich. Ich traue diesem Ding noch immer nicht richtig«, brummte der Gangsterboß und deutete auf das Gewehr, das Sharkey im Anschlag hielt.
    Sharkey deutete auf das Zielfernrohr. »Jetzt hat er umgeschaltet«, sagte er. »Dem Ding kannst du trauen. Auf diese Entfernung ist es absolut zuverlässig. Du wirst sehen, daß der Bulle umfällt wie ein Ochse im Schlachthaus.«
    »Hoffentlich«, brummte Idelworm. »Meinst du nicht doch, daß es noch zu früh ist, ihn abzuknallen?« gab Sharkey zu bedenken. »Wenn ich den Finger krummgemacht habe, können wir nichts mehr ändern. Vielleicht brauchen wir Bushman doch noch?«
    »Er hat seinen Zweck erfüllt«, antwortete der Boß entschieden. »Es ist zu gefährlich. Oder meinst du, daß dieser G-man die Sache auf sich beruhen lassen wird? Du kannst dich darauf verlassen, daß er die ganze City Police überprüft. Wenn er Bushman dabei findet, können wir einpacken.«
    »Du bist der Boß«, knurrte Sharkey kurz und schaute erneut durch das Zielfernrohr.
    Der Corporal schloß den Schaltkasten wieder ab und beobachtete den Verkehr, der aus allen Richtungen auf die Kreuzung zufloß. Er wurde zusehends stärker. Tausende und aber Tausende von Arbeitnehmern machten sich auf den
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