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Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Titel: Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown
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Sekunden.«
    Miß Gerwin öffnete den Mund zu einer Zurechtweisung, doch dann schien sie es sich anders zu überlegen. Sie betätigte den Knopf der elektrischen Türöffnungsanlage.
    Terence Starkey verschwand in Mr. Buddings Büro.
    Es war ein Riesenraum. Überhaupt war alles viel zu groß geraten, der Schreibtisch, die Polstergarnitur, die Bilder, die Bar…
    »Hallo, Ike!« sagte Terence zu dem Dicken hinter dem Schreibtisch, und ließ sich in den nächsten Polstersessel fallen. »Pjelna war besser als das Girl da draußen.«
    Budding erhob sich nervös. »Keine Namen. Miß Tiliano hat Urlaub genommen, um eine kranke Tante zu besuchen. Mehr wissen wir nicht.«
    »Auch gut, — dann interessiert es dich also nicht, wie die Nummer gelaufen ist?«
    »Natürlich, hast du…«
    Terence grinste häßlich. »Dieser Kroate hat. Und er wird dafür brennen. Sie haben ihn erwischt, verstehst du? Mit blutigen Händen! Er ist schon so gut wie tot.«
    Der Dicke schnaufte beruhigt auf. »Ausgezeichnet, wirklich ganz ausgezeichnet. Das ist Maßarbeit, wie wir sie von dir gewöhnt sind.«
    »Die Reden kannst du dir sparen. Ich bin nur gekommen, um den Zaster abzuholen. Hast du ihn bereit?«
    Budding rieb sich die schweißnassen Hände. »Äh, ja, natürlich, — das heißt, ich… ich kann dir diesmal nur die Hälfte geben. Der Boß meinte, du hättest an den letzten fünf Sachen ein Vermögen verdient und könntest mal einen Freundschaftspreis machen.«
    »Ich höre wohl nicht gut«, sagte Terence gefährlich langsam.
    Budding hob die Hände. »Tut mir leid, aber ich habe meine Anweisungen, die ich nicht überschreiten darf.«
    Terence sprang wie ein von der Sehne geschnellter Pfeil aus dem Sessel, hechtete über den Schreibtisch und legte seine Hände wie Eisenklammern um den Hals des Dicken. Dabei sagte er kein Wort. Der Druck seiner sehnigen Finger wurde stärker und stärker. Budding lief blaurot an, wand und drehte sich, versuchte durch Schläge in den Unterleib seines Gegners freizukommen und erreichte doch nichts.
    Der andere schien überhaupt nichts zu spüren.
    Plötzlich ließ er los.
    Budding klappte zusammen, sein Kopf knallte auf die Schreibtischplatte, und dann fing er haltlos an zu weinen.
    »Waschlappen«, knurrte Starkey. »Du bist nichts als ein praller Sack.« Er schlug ihm rechts und links Ohrfeigen herunter, riß seinen Kopf zurück und stieß ihn gegen die Sessellehne. »Wo ist das Geld, Ike?«
    »Ich… ich habe wirklich nur die Hälfte«, wimmerte Budding. »Hier in der Schublade.«
    »Behalt das Drecksgeld. Ich will alles und zwar heute noch. In einer Stunde komme ich wieder. Wenn dann der Zaster nicht hier vor mir liegt, wirst du die Sache ausbaden müssen. Und Witze mache ich nicht, erinnere dich daran!«
    Terence drehte sich um und verließ das Büro.
    Budding blickte ihm nach. Seine Augen waren voll Haß, aber gleichzeitig saß auch Angst darin. Der Haß war stärker.
    Mit zitternden Händen griff Budding nach dem Telefon. Er wählte eine Nummer, die in keinem New Yorker Telefonbuch verzeichnet war. Als sich am anderen Ende eine heisere Stimme meldete, gab Ike eine überstürzte Schilderung der letzten Minuten.
    »Wann will er wieder kommen?« fragte der Heisere.
    »In einer Stunde, Boß.«
    »Er wird nicht kommen, — jedenfalls nicht bis ins Büro. Terence Starkey ist größenwahnsinnig geworden, und das liebe ich nicht.«
    Als Ike Budding den Telefonhörer auflegte, glänzte sein feistes Gesicht vor Hohn und Schadenfreude.
    ***
    Wir blickten gespannt auf die Tür. Jeden Augenblick mußte sie sich öffnen, und dann würde ein Mann hereinkommen, der nach Meinung Captain Hywoods ein sechsfacher Mörder war.
    Phil goß sich eine Tasse Kaffee ein. »Willst du auch eine?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ist dir etwas über die Leber gelaufen?«
    »Nein, aber Kaffee regt mich neuerdings immer so furchtbar auf«, lächelte ich zurück. »Und für das kommende Verhör möchte ich einen klaren Kopf behalten. Fälle, die so glatt aussehen wie dieser hier, haben meistens ein dickes Ende.«
    Phil blickte mich mißtrauisch an. »Mit dir ist etwas nicht in Ordnung, Jerry! Die Sache geht uns doch eigentlich nichts an! Captain Hywood hat den Fall geklärt. Daß wir uns den Jungen mal ansehen, ist jetzt nur ein reines Entgegenkommen. Routinesache, wenn du so willst!«
    Ich schloß die Akte, in der ich lustlos geblättert hatte und schob sie zu den anderen. »Warten wir es ab, Phil.«
    Ich wollte noch etwas sagen,
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