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Jenseits der Finsternis - Eine Vampir Romanze (German Edition)

Jenseits der Finsternis - Eine Vampir Romanze (German Edition)

Titel: Jenseits der Finsternis - Eine Vampir Romanze (German Edition)
Autoren: Markus Gregory Paerm
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Alles war verfallen und vermodert. Der Geruch von Moos stieg ihm in die Nase. Hier drin war es merklich dunkler als draußen. Er schaltete seine Taschenlampe an, um nicht über Wurzeln oder anderes Gehölz zu stolpern.
    Von draußen hörte er ein heiseres Krächzen.
    Das sind nur die Raben und die Falken , redete er sich gut zu. Aber er wusste, dass das nicht stimmte. Er wusste, dass es die verfluchten Kreaturen der Finsternis waren, die ihm auf den Fersen waren. Aber er würde sie nicht über ihn triumphieren lassen. Die Dämmerung würde noch ein paar Minuten anhalten, vielleicht eine halbe Stunde. Wenn die Vorsehung es so gewollt hatte, dass er hierher kam, dann würde er sein Werk hier auch verrichten können.
    Die Vorsehung , maßregelte er sich selbst. Du solltest eher auf Gott vertrauen und nicht auf diesen abergläubischen Unsinn. Aber sein Glaube vermochte ihn in dieser Situation nicht zu trösten. Mit dem Handrücken wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Er rieb sich die Augen und hatte das Gefühl, dass sich sein Gesicht älter und verbrauchter anfühlte, als es war. Mit Mitte Dreißig sollte er eigentlich noch nicht solche Ermüdungserscheinungen zeigen.
    Pater Francis Garner näherte sich dem Altar und umschritt ihm. Nach den alten Überlieferungen, war das Buch des Alchemisten Aldin von Gwynedd darunter versteckt.
    Aldin von Gwynedd. Francis erschauderte, wenn er an diesen Namen dachte. Dabei lag in seinen Aufzeichnungen vielleicht die Rettung vor dem Triumph des Bösen über die Welt.
    Er nahm einen kleinen Rucksack von seinen Schultern, den er mit verschiedenen Werkzeugen gefüllt hatte. Daraus nahm er eine kleine Klappschaufel hervor. Dann begann er zu graben. Er musste schnell sein. Sehr schnell.
    Ein knackendes Geräusch unterbrach ihn. Keuchend blickte er auf. Aber die Dämmerung war mittlerweile so weit hereingebrochen, dass er kaum bis zu dem verfallenen Eingangsportal sehen konnte. Die Nebelschwaden machten sich auch bereits im Inneren der Kirche breit. So senkte er also seinen Blick wieder und grub weiter. Dabei verlor er jegliches Zeitgefühl. Er grub und schaufelte einen Spaten voll Erde nach dem anderen über sich. Bald stand er bis zu den Knien im Dreck.
    Doch dann, plötzlich, stieß er mit dem Spaten auf einen harten Widerstand. Francis legte die kleine Schaufel weg und leuchtete auf den Boden.
    Unter ihm lag eine Marmorplatte. Die Jahrhunderte hatten sie mit Erde und Wurzeln überwuchert. Mit der Schaufel versuchte er sie zu heben. Es funktionierte überraschend leicht.
    Unter dem Marmor war etwas, das aussah wie eine Schatulle. Francis kniete sich hin und zerrte es aus der fast schwarzen Erde hervor. Der kleine Metallkasten war nicht schwer. Er schüttelte ihn. Darin befand sich etwas, das sich anhörte wie ein einziger Gegenstand, ein Buch vielleicht.
    Francis kämpfte sich mit einem Arm aus dem Loch heraus und trat an die Vorderseite des uralten Steinaltars. Er legte die Schatulle darauf und brach sie mit der Kante des Spatens auf.
    Tatsächlich. Im Inneren befand sich etwas, das die Form eines Buches hatte. Es war in Lumpen gehüllt. Hastig wickelte Pater Francis es aus.
    Und da lag es. In seinen Händen.
    Francis schluckte und rieb sich die Augen mit seinen schmutzigen Händen. Die Taschenlampe klemmte er sich zwischen die Zähne und begann zu blättern. Das meiste von dem, was er sah, konnte er nicht entziffern. Es waren Schriftzeichen und Formeln, anatomische Zeichnungen von menschlichen und unmenschlichen Wesen, mit schwarzer Tinte auf vergilbtem Pergament geschrieben. Immer wieder stieß er auf den Namen des Verfassers: Aldin von Gwynedd. Schnell blätterte er weiter, getrieben davon, endlich zu finden, was er suchte.
    Schließlich sah er es. Das Geheimnis. Es war ein einzelnes Stück Pergament, das so zwischen den Seiten lag. Francis Garner schluckte. Er konnte es fast nicht glauben. Nun würde sich alles zum Guten wenden. Er nahm das Pergament und steckte es in seine Jackentasche. Nur das wollte er aufheben, den Rest wollte er vernichten.
    Nun würde das Morden in New York City aufhören. Die gequälten Leiber würden ihren Frieden finden, und es würde kein neues Blut mehr fließen.
    Sein Herz klopfte stark, aber er dachte dennoch an seine Mission: Er nahm die kleine Flasche mit Benzin und vergoss sie über dem Buch. Diese Buch musste vernichtet werden. Niemand durfte es in die Hand bekommen. Niemand hatte auch nur den Hauch einer Ahnung, welch teuflischen Dinge sich
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