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Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis

Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis

Titel: Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis
Autoren: Jude Watson
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Obi-Wan. Und Obi-Wan war jederzeit bereit, das zuzugeben.
    »Noch nicht. Der Nebel wird sich jeden Moment lichten.« Das hoffte er zumindest. Er wusste, dass die zerklüfteten Gipfel der Eisberge dicht unter ihnen lagen. Sie mussten nur einen Landeplatz finden.
    »Und dann werdet Ihr mir auch sagen, wo wir sind?«, fragte Anakin.
    »Alles zu seiner Zeit.« Obi-Wan bemerkte, dass der Nebel bereits dünner zu werden begann. Er war jetzt von Flecken aus einem hellerem Grau durchsetzt. Als das Schiff tiefer sank, erschienen plötzlich die Gipfel der Eisberge. Sie ragten bedrohlich aus den Wolken und blitzten silbern aus dem Grau auf.
    Obi-Wan las die Koordinaten für seinen Zielort ab und suchte die Schluchten zwischen den Bergen nach einem Landeplatz ab. Aber um sie herum sah er nichts außer blendend weißem Eis und Schnee. Er wusste, dass in den scheinbar senkrecht abfallenden Steilwänden der Eisberge Felsvorsprünge und versteckte Höhlen verborgen waren. Die Eisdecke konnte auch trügerisch sein.
    Irgendwann sah er einen Felsvorsprung, der windgeschützt zu sein schien. Er war frei von Schnee und es lagen nur ein paar isolierte Eisflächen darauf. Der Vorsprung würde für das Schiff nur knapp ausreichen und es bestand durchaus die Gefahr, dass es auf dem Eis geradewegs über die Kante hinweg abstürzte. Obi-Wan jedoch wusste, dass sein Padawan es schaffen würde.
    »Da«, sagte er zu Anakin und gab ihm die Koordinaten.
    Der Junge sah ihn überrascht an. »Wirklich?«
    »Du schaffst es.«
    »Ich weiß, dass ich es schaffe«, sagte Anakin. »Ich frage mich nur, weshalb Ihr wollt, dass ich es tue.«
    »Weil es von dort aus leicht ist, zu unserem Zielort zu klettern.«
    Anakin bediente ein paar Schalter und leitete die Landung ein. »Und ich werde besser nicht fragen, was unser Zielort ist.«
    Obi-Wan lehnte sich zurück und sah voller Bewunderung zu, wie Anakin mit kühlem Kopf und fester Hand das Schiff auf dem engen Vorsprung landete. Er setzte das Schiff so sanft ab, als wäre ihr Landeplatz ein Nest voller Kroyie-Eier. Sie hatten jetzt gerade noch genug Platz, um die Luke zu öffnen und auszusteigen.
    Anakin sah sich durch die Sichtscheibe die senkrechten Eisklippen an, die sie umgaben. »Könnt Ihr mir jetzt wenigstens sagen, wie der Planet heißt?«
    »Ilum«, gab Obi-Wan zurück und beobachtete aufmerksam den Gesichtsausdruck seines Padawans.
    Der Name brachte bei Anakin offensichtlich eine Glocke zum Läuten. Seine hellen Augen leuchteten auf. Er beherrschte jedoch seine Stimme. »Ich verstehe.«
    »Wir befinden uns hier nicht auf einer Mission«, fuhr Obi-Wan fort. »Es ist eine Aufgabe. Hier wirst du die Kristalle suchen, aus denen du dein eigenes Lichtschwert fertigen wirst.«
    Auf Anakins ernsthaftem Gesicht breitete sich das Grinsen aus, auf das sich Obi-Wan schon gefreut hatte. Ein Lächeln, das Freude und Hoffnung ausstrahlte.
    »Vielen Dank für diese Ehre«, sagte er.
    »Du bist so weit«, gab Obi-Wan zurück.
    »Findet der Rat das?«, fragte Anakin.
    Das war eine gute Frage, denn der Rat war tatsächlich geteilter Meinung darüber, ob Anakin schon bereit war, alle Rechte eines Jedi zu übernehmen. Die Einen waren der Meinung, dass er mit der Jedi-Ausbildung zu spät begonnen hatte. Sie waren wegen des Zornes und der Angst besorgt, die er tief in sich verbarg. Sie waren wegen seines früheren Lebens als Sklave besorgt und wegen der starken Bindung an seine Mutter, die ihn damals hatte gehen lassen.
    Yoda und Mace Windu gehörten zu diesen zögernden Ratsmitgliedern, die Obi-Wan zahlreiche bedrückende Momente beschert hatten. Er schätzte ihre Meinung zu sehr, um sie völlig außer Acht zu lassen.
    Aber das Versprechen, das er seinem früheren Meister Qui-Gon Jinn gegeben hatte, war wichtiger. Qui-Gon war jetzt seit vier Jahren tot, doch in Obi-Wans Leben war er noch immer so gegenwärtig, dass er die Bindung an seinen Meister auch jetzt noch als genau so stark empfand wie zu dessen Lebzeiten. Anakin als seinen Padawan anzunehmen, war nicht nur ein Schwur seinem geliebten Meister gegenüber gewesen, sondern auch die richtige Entscheidung.
    Zu guter Letzt hatte sich Obi-Wan ohnehin auf seinen Instinkt verlassen müssen. Und auch Yoda und Mace Windu mussten seinem Instinkt vertrauen. Er hatte hart darum gekämpft, seinen Padawan hierher zu bringen und schließlich hatte sich der Rat auch nicht mehr gegen ihn stellen können.
    Er hatte damals gehofft, dass seine Entscheidung richtig gewesen war. Anakins
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