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Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis

Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis

Titel: Jedi Quest 01 - Der Pfad der Erkenntnis
Autoren: Jude Watson
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Wesen unterwegs als sonst. Amee hatte gelernt, sich beinahe unsichtbar durch die Straßen zu bewegen, um so den unberechenbaren Raumfahrern und Schmugglern aus dem Weg zu gehen.
    Anakin wusste genau, wo sie ihr Picknick abhalten würden, obwohl auch er noch nie eines mitgemacht hatte. Er hatte den Platz vor ein paar Wochen gefunden, als er am Rand des Raumhafens nach herumliegenden Teilen gesucht hatte.
    Die Hügel von Tatooine waren sandig und kahl, aber irgendwo mittendrin hatte Anakin eine kleine Schlucht entdeckt. Dort stand ein Baum mit glitzernden goldenen Blättern. Er hatte diese Spezies noch nie zuvor gesehen und es war auch das erste Mal, dass er eine solche Farbe in der Natur gesehen hatte. Die Landschaft von Tatooine bestand ansonsten nur aus Variationen von Beige und Braun.
    Der Baum war knorrig und kämpfte offensichtlich ums Überleben, doch wenn man darunter saß und die Augen schloss, konnte man das Rascheln der trockenen Blätter hören. An einem Tag wie diesem konnte man sich beinahe einbilden, auf einem schönen grünen Planeten zu leben.
    »Hier ist es wunderbar«, hauchte Amee.
    Sie machten sich über Shmis Fleischbällchen und Halas Proviant her. Sie tranken süßen Saft und schmiedeten Zukunftspläne, was in Anakins Fall immer die Befreiung aller Sklaven auf Tatooine einschloss. Irgendwann näherte sich die Sonne dem Horizont. Der Nachmittag war plötzlich vorüber.
    »Wir sollten besser zurückgehen«, sagte Anakin zögerlich.
    »Ich hasse das Sklavendasein«, gab Amee zurück. Sie stopfte die leeren Verpackungen mit ungewohnter Heftigkeit in ihre Tasche zurück.
    Anakin wusste nicht, was er entgegnen sollte. Sie alle hassten das Sklavendasein. Anakin schwor sich, dass Shmi eines Tages ein behütetes, angenehmes Leben führen würde; ein Leben voller Freizeit und guter Dinge zu essen, so wie es der heutige Tag gewesen war. Er würde dafür sorgen.
    Zusammen mit Amee schlenderte er zwischen den sandigen Hügeln hindurch nach Mos Espa. Zu ihrer Überraschung waren die Straßen jetzt beinahe leer und die Essensbuden geschlossen.
    »Was ist denn los?«, wunderte sich Anakin. »Es ist so, als würde ein Sandsturm kommen, aber die Luft ist vollkommen klar.«
    Je näher sie ihrem Zuhause kamen, desto unruhiger wurden sie. Am Stadtrand sahen sie aufgebrochene Eingangstüren und Trümmer in den Straßen. Sie kamen an einem Mann vorbei, der den Kopf in den Händen vergraben hatte und mit zuckenden Schultern weinte.
    Anakin und Amee sahen sich schweigend an. Die Angst, die immer unter der Oberfläche lauerte, brach plötzlich aus wie ein aktiver Vulkan. Hier war etwas ganz und gar nicht in Ordnung.
    Eine Frau mit tränenüberströmtem Gesicht lief an ihnen vorbei. »Elza!«, rief sie. »Elza!«
    »Elza Monimi«, sagte Amee. In ihrer Stimme erklang plötzlich Panik. »Er ist unser Nachbar. Was ist hier los?«
    Sie begannen laufen. Sämtliche Häuser schienen zerstört zu sein. Allerlei Wesen liefen auf den Straßen umher und fragten einander nach Töchtern, Söhnen, Müttern und ganzen Familien. Sie hörten, wie immer wieder und wieder voller Schrecken und Furcht ein bestimmter Name geflüstert wurde.
    Anakin hielt einen Nachbarn an, Titi Chronelle. »Was ist passiert?«
    »Sklavenraubzug«, gab Titi zurück. »Piraten. Angeführt von Krayn. Mit Blastern und Fangapparaturen. Sie haben Transmitter, die unsere stören. Sie holen sich, wen immer sie haben wollen. Sie haben viele mitgenommen.« Titi sprach in kurzen Stößen, so als bekäme er keinen ganzen Satz heraus.
    Anakin spürte, wie sein Atem stockte. »Meine Mutter?«
    Titi sah ihn traurig an, bevor er weiterlief. »Ich weiß es nicht.«
    Ohne ein Wort zu sagen, lief Amee zu ihrem Zuhause. Auch Anakin lief los. Sein Herz schien zu zerreißen, als ihn seine Beine zu seinem Haus trugen. Er lief hinein. Er sah sich wild um.
    Alles schien wie immer zu sein. Aber wo war Shmi?
    Dann sah er sie in der Ecke. Sie saß mit angezogenen Knien und gesenktem Kopf auf dem Boden. Als er auf sie zulief, riss sie den Kopf hoch.
    Einen Moment lang sah er nichts als blankes Entsetzen in ihrem Gesicht. Der Schock lähmte ihn. Er hatte seine Mutter noch nie angstvoll gesehen. Sie war für ihn immer ein Vorbild an Ruhe und Kraft gewesen. Sie hatte immer alle Schrecken des Lebens von ihm fern gehalten.
    Als sie seinen Gesichtsausdruck sah, wich sofort die Angst aus ihren Augen. Die Wärme, die er von ihr kannte, kehrte zurück. Sie streckte die Arme aus und Anakin lief zu
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