Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse

Titel: Jedi-Akademie 01 - Flucht ins Ungewisse
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
des Gebäudes zum Einsturz, legten metallene Tragkonstruktionen frei und schoben die Trümmer in seinen Verarbeitungsschlund, wo das Material sortiert und in Form neuer Werkstoffe ausgestoßen wurde.
    Im vergangenen, von gewalttätigen Konflikten erschütterten Jahr hatte es Luke zur Festung des wiederauferstandenen Imperators im galaktischen Zentrum verschlagen, und dort hatte er die Dunkle Seite kennengelernt und war ihr verfallen. Er war der oberste Statthalter des Imperators geworden, genau wie sein Vater Darth Vader. Er hatte einen gewaltigen Kampf mit sich selbst ausgetragen, und nur dank der Hilfe und der Freundschaft und der Liebe Leias und Hans war es ihm gelungen, sich zu befreien…
    Luke sah eine Diplomatenfähre aus dem Orbit kommen, mit Positionslichtern, die in einem komplizierten Muster blinkten. Ihre Düsen verstummten mit einem winselnden Laut, als sie auf einem Landefeld an der anderen Seite des Palastes niederging.
    Luke Skywalker war durchs Feuer gegangen. An der Stelle seines Herzens saß ein diamantharter Klumpen. Er war nicht nur irgendein Jedi-Ritter – er war der einzige überlebende Jedi- Meister. Er hatte Prüfungen und Bewährungen bestanden, auf die ihn das normale Jedi-Training nicht vorbereitet hatte. Luke verstand jetzt mehr von der Macht, als er sich je hatte träumen lassen. Manchmal machte es ihm Angst. Er dachte an die Tage zurück, in denen er voller Idealismus und Abenteuerlust gewesen war. Unterwegs mit dem Millennium Falken hatte er blind mit einem Droidentrainer gekämpft, während Ben Kenobi zusah. Luke erinnerte sich auch an die Zweifel, die ihn während der Schlacht um Yavin beim Anflug auf den ersten Todesstern beherrscht hatten, als er nach der winzigen Auslaßöffnung des Hitzeaustauschers suchte; Bens Stimme hatte damals zu ihm gesprochen und ihn aufgefordert, der Macht zu vertrauen. Luke verstand jetzt sehr viel besser, warum die Augen des alten Mannes einen derart gehetzten Ausdruck gehabt hatten.
    Ein weiterer Fiederhabicht stieß in das dunkle Labyrinth der unteren Gebäudeebenen hinunter, stieg flügelschlagend wieder in die Höhe, in den Klauen eine zappelnde Beute. Luke verfolgte, wie ein zweiter Flederhabicht heranschoß und dem ersten das Beutetier entriß. Trotz der Entfernung konnte er ihre krächzenden Schreie hören, während sie aufeinander einhackten. Die zappelnde Beute stürzte unbeachtet in die Tiefe, hin und her geschleudert von den Thermiken, bis sie irgendwo in einer der dämmrigen Straßen auf dem Boden aufschlug. Die beiden Flederhabichte, in einem tödlichen Kampf verkrallt, stürzten nun ebenfalls, bis sie auf einem Vorsprung der verlassenen unteren Ebenen zerschmetterten.
    Ein besorgter Ausdruck erschien auf Lukes Gesicht. Ein Omen? Gleich mußte er vor dem Senat der Neuen Republik sprechen. Es wurde Zeit, daß er sich auf den Weg machte. Er wandte sich ab und kehrte in die kühlen Korridore zurück, wobei er seine Robe enger um sich zog.
     
    Luke stand am Eingang des Senatssaals. Der Raum fiel zu einem riesigen Amphitheater ab, dessen innerer Ring den gewählten Senatoren Platz bot, während die äußeren Reihen den Vertretern verschiedener Planeten und Nichtmenschenrassen vorbehalten waren. Echtzeitholos der Sitzung würden in ganz Imperial City zu sehen sein und für die Übertragung zu anderen Planeten aufgezeichnet werden.
    Sonnenlicht fiel gefiltert durch die bruchstückhaften Kristallsegmente der hohen Decke, zerfaserte in alle Farben des Spektrums und legte sich als Regenbogen über die bedeutendsten Personen in der Mitte des Saals, so daß sie bei jeder Bewegung funkelten – ein Trick des Imperators, wie Luke wußte, um die Zuschauer in Ehrfurcht zu versetzen.
    Mon Mothma sprach auf dem Zentralpodium, doch die Pracht des Sitzungssaals schien der Staatschef in der Neuen Republik Unbehagen einzuflößen. Luke gestattete sich ein Lächeln, als er sich an seine erste Begegnung mit Mon Mothma erinnerte, wie sie beim Anflug der Rebellen auf Endor die Pläne des zweiten Todessterns erläutert hatte.
    Mit ihren kurzen rötlichen Haaren und der weichen Stimme machte Mon Mothma nicht den Eindruck eines hartgesottenen Militärcommanders. Als ehemaliges Mitglied des imperialen Senats schien Mon Mothma jetzt mehr in ihrem Element zu sein, da sie versuchte, die Fraktionen der Neuen Republik zu einer starken, einigen Regierung zusammenzuschmieden. Neben Mon Mothma saß – aufrecht und auf jedes Wort der Rede konzentriert – Lukes Schwester Leia
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher