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Janusliebe

Janusliebe

Titel: Janusliebe
Autoren: E Mier
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er, ihr wehzutun.
Aber als er ihre Ungeduld und ihren Hunger spürte, hielt er sich nicht länger zu-
rück.
Irgendwann stoppte er seinen Rhythmus.
«Es ist einfach wunderbar», flüsterte er dicht an Carrys Ohr, und dann fuhr er
fort, sie zu küssen und zu berühren, bis Carry sich ungeduldig unter ihm wand.
Langsam begann er sich zu bewegen, wurde schneller und schneller, bis sich Car-
rys Körper verkrampfte. Sie hielt die Luft an, ein Stöhnen entrang sich ihrer Kehle,
das sich mit Lawrence’ Schrei vermischte, als auch über ihm die Wellen der Lust
zusammenschlugen.
Eng umschlungen, keuchend und mit Körpern, die nass waren vor Schweiß,
kehrten sie in die Wirklichkeit des Wohnzimmers zurück.
Eine Weile lagen sie schweigend nebeneinander auf dem Sofa, dann hob Law-
rence den Kopf und sah Carry an.
«Und, wirst du mich jetzt heiraten?»
«Ich habe Hunger.» Carry streckte sich. «Liebe am späten Nachmittag macht
mich immer hungrig.»
«Was heißt hier immer?», brauste Lawrence eifersüchtig auf. «Verdammt,
welches Spiel spielst du jetzt wieder mit mir? Willst du mich endgültig um den
Verstand bringen?»
Carry wollte sich erheben, aber er hielt sie fest und zog sie in seine Arme.
«Wenn du mir nicht sofort eine Antwort auf meine Frage gibst, drehe ich
durch. Heiratest du mich jetzt, ja oder nein?»
Carry sah ihn nachdenklich an.
«Tja», machte sie dann grübelnd und krauste dabei ihre Nase, sodass es aus-
sah, als würden die Sommersprossen darauf herumtanzen. «Sagen wir es mal so:
    Die Prüfung hast du auf jeden Fall bestanden. Aber ich warne dich.» Sie versetzte
Lawrence einen leichten Schlag auf die Wange. «Wir werden uns jeden Tag min-
destens einmal lieben.»
«Traust du mir das nicht zu?», erkundigte er sich in gespielter Entrüstung.
«Doch, doch!» Carry nickte beruhigend. «Aber schau, wenn es so sein wird wie
eben, dann werde ich wahrscheinlich dauernd Hunger haben und bald dick und
rund werden. Wirst du mich dann immer noch lieben?»
«Sehr sogar.» Lawrence sah sie mit feierlichem Ernst an. «Ich wünsche mir
Kinder, weißt du. Und seit ich dich kenne, wünsche ich mir sogar ganz viele Kin-
der.» Er kicherte fröhlich. «Du wirst also gar keine Zeit haben, schlank zu wer-
den.»
«Moment mal!» Carry fuhr entsetzt auf. «Darüber haben wir ja noch gar nicht
gesprochen!»
«Und wir tun es auch jetzt nicht», schnitt Lawrence ihr grinsend das Wort
ab. «Wir fahren jetzt nämlich zum Flughafen und buchen den nächsten Flug ins
nächste Ferienparadies.»
«Aber ich ...»
«Du hast keine Katze, du hast keinen Vogel und die drei Blumen da am Fenster
kann Daphne gießen.» Während er sprach, hangelte Lawrence bereits nach seiner
Hose. «Im Übrigen verfügt der Continental Airport über ein ausgezeichnetes Re-
staurant.» Er warf Carry ihren Slip zu. «Wir verbinden unsere Hochzeit und die
Flitterwochen miteinander und diskutieren den Werdegang unserer Ehe im Flug-
zeug aus.»
«Aber ...»
«Natürlich darfst du dich noch anziehen», spottete Lawrence glücklich. «Aber
nicht zu viel. Ich mag nachher nicht so wahnsinnig viel auspacken müssen.»
Carry gab sich glücklich lachend geschlagen. Es war verrückt, aber es war wun-
derbar. Ein wahnsinniges Abenteuer, in das sie mit beiden Beinen hineinspringen
musste. Aber wäre das Leben nicht eine endlos langweilige Aneinanderreihung
von Tagen und Nächten, wenn es nicht diese Abenteuer, Überraschungen und
spontane Entscheidungen gäbe?
Carry wollte das Wagnis «Ehe» mit Lawrence eingehen, auch wenn es wider
alle Vernunft war. Manchmal musste man eben mal unvernünftig sein!
———————
Daphne stieß die Tür mit der Ferse zu und taumelte zum Sofa. Ihre Füße fühlten
sich an wie Tischtennisschläger. Aber das war ja kein Wunder. Immerhin war sie
stundenlang mit Vincent durch Denver-Downtown gestreift, auf der Suche nach
    passenden Hochzeitsdekorationen. Es gab so viele Ausstatter, dass sie schließlich
beide den Überblick verloren hatten.
Zum Schluss, beide am Ende mit den Nerven und total entkräftet, hatten sie
endlich beschlossen, überhaupt keine große Feier zu veranstalten. Eine schlichte
Trauung in einer kleinen Kirche in Evergreen, danach ein kleiner Sektempfang
nur mit den engsten Freunden und Verwandten (gab es nun wirklich nicht viele)
und dann in den Flieger und ab zum Honeymoon auf Hawaii!
Mit einem Stöhnen fiel Daphne auf die Couch und kickte die hochhackigen
Pumps von den
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