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Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff

Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff

Titel: Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff
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und nichts ließ erkennen, ob Zoff rechts oder links abgebogen war.
    »Links«, sagte Janey instinktiv. Das Echo ihrer Stimme hallte entlang der Tunnelwände wider. »Hoppsala«, fügte sie jetzt leiser hinzu, während sie in die linke Röhre kletterte und darin weiter geradeaus lief.
    Zum Glück gab es hier Spuren! Entlang der Wände sah sie einige Kratzer, und die stammten eindeutig von Krallen. Zoff hatte versucht, sich loszureißen, und gehofft, sein Entführer würde ihn fallen lassen. Es hätte ihn nicht im Geringsten gestört, im Wasser zu landen. Er liebte Wasser und hasste Mäuse, was sehr ungewöhnlich für Katzen ist. Janeys Vater hatte einmal im Beisein von Zoff einen Frosch in eine Maus verwandelt, und die Katze schien sich nie ganz von dem Schock erholt zu haben. Janey vermutete allerdings, dass die Exemplare hier unten sehr viel größer als Mäuse waren: Ratten!, dachte sie. Igitt.
    Das Wasser, das ihre Knöchel umspülte, nahm an Geschwindigkeit zu und es wurde tiefer. Langsam stellte sich ein bekannter Geruch ein.
    »Was ist das? Gas? Nein. Irgendetwas ...«
    Der Geruch erinnerte sie an die Ferien, die sie gerade gehabt hatte ... Spielen in der Sonne und ... Der Geruch wurde intensiver, und auf einmal hörte Janey ein lautes Gurgeln. »Das riecht nach Chlor!«, erkannte sie. Wurde etwa das Wasser aus einem privaten Schwimmbad abgelassen? Nein ...
    Das Gegurgel vervielfachte sich plötzlich zu einem gewaltigen Rauschen und Getöse. Janey drehte um und rannte zurück zu der Kreuzung, von der sie erst vor ein paar Minuten gekommen war. Hinter ihr donnerte die riesige Wassermenge durch das Rohr direkt auf sie zu. Sie rannte, so schnell sie konnte, und stolperte, als sie sich nach hinten umsah. Das Rauschen war jetzt ohrenbetäubend, und dann konnte sie es sehen - der reißende Strom aus gechlortem Wasser stürzte auf sie zu. Endlich kam die Kreuzung in ihr Blickfeld, doch das Wasser war schneller. Sie schrie, als die Flut sie erfasste und ihr den Boden unter den Füßen nahm. Sie wurde mitgerissen und schaukelte wie ein Korken an der Oberfläche und erkannte entsetzt, dass das Wasser den Tunnel komplett fluten würde. Bevor sie die Kreuzung und den rettenden Kanaldeckel erreicht hätte, würde ihr die Luft ausgehen.
    Der SPIder! Als das Wasser schon in ihre Ohren, gegen ihre Nase und Stirn spülte, wühlte Janey in ihrer Tasche und griff nach dem komischen Kaugummi. Gegen den Wasserdruck schob sie ihn sich schwerfällig in den Mund, und im selben Moment schwappte ihr das Wasser über den Kopf.
    Und dann kam es - eine wunderbare Sauerstoff-Welle, die ihre Kehle hinunterströmte. Janey kaute noch mal und noch mal, und jedes Mal formte sich eine Sauerstoffblase in ihrem Mund.
    Jetzt, da sie wieder atmen konnte, entspannte sie sich ein wenig. Janey versuchte, durch ihre SPIon-Brille, die sie zum Glück nicht verloren hatte, etwas zu sehen. Die Kreuzung war nicht mehr weit entfernt, doch das Wasser riss sie weiter mit. Sie versuchte, ihre Füße gegen die Tunnelwand zu stemmen, doch die Oberfläche war zu glatt und die Kraft des Wassers zu groß. Mit Mühe drehte sie ihren Kopf, blickte nach hinten und erleuchtete mit ihrem Laserstrahl das Wasser. Ein großes braunes Objekt schoss direkt auf sie zu. Es drehte sich wild um seine eigene Achse, wie in einem Wasserwirbel. Zoff!
    Vor sich nahm Janey schwach einen glänzenden Gegenstand wahr. Als sie näher kam, erkannte sie, dass es ein Metallring war, den Arbeiter wahrscheinlich zum Aufhängen einer Lampe benutzten. Es war die einzige Möglichkeit, sich festzuhalten!
    Janey griff nach dem Ring, doch eigentlich war er zu klein für ihre ganze Hand. Lediglich zwei Finger konnte sie hindurchstecken. Sie hielt sich mit aller Kraft, während der Sog des Wassers an ihr zog. Ihre Finger begannen zu schmerzen. Sie würde jeden Moment fortgerissen werden. Sie brauchte etwas, das sie durch den Ring ziehen konnte, doch an ihrem hautengen Taucheranzug war nichts, was sie dafür hätte verwenden können. Es gab nur eine Lösung.
    Mit der allerletzten Kraft, die ihre tauben Finger noch aufbringen konnten, wuchtete sie sich selbst gegen den Strom. Sie versuchte, mithilfe des SPIders gleichmäßig zu atmen, und bewegte sich dabei rückwärts, um ihren Kopf möglichst dicht an den Metallring zu bringen. Sie fädelte ihren multifunktionalen Pferdeschwanz durch den Ring und hielt das Ende fest. Es funktionierte! Sie hing jetzt von der Decke des Tunnels und wurde nur von ihren
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