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Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin

Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin

Titel: Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin
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gibt richtig Ärger. Und bestimmt mehr, als du sowieso
    immer bekommst«, fügte er hinzu.
    »Ich kann aber nicht!« Janey schluckte. »Jemand hat meine Sportsachen geschmolzen!«
    Alex zog seine Augenbrauen hoch und starrte Janey an. »Was? Versuch das mal der Lehrerin beizubringen - das glaubt sie dir sicher sofort.«
    ›Ja, ja, du Schlaumeier‹, dachte Janey giftig, während sie hinter ihm herschlich. Alex war clever und sehr sportlich, mit braunen Augen und dichtem glänzendem Haar, genau das Gegenteil zu Janeys dünnen straßenköterfarbenen Locken. Noch dazu war er der Sohn der Schulleiterin und deshalb unantastbar.
    Janey schlurfte zu Frau Aron. Ihre neue Lehrerin sah sie mit einem warmherzigen Blick an.
    »Was ist los, Janey?«, fragte sie und zog ihre Nase kraus. Janey fand, sie sah sehr jung und nett aus in ihrem Sport Outfit und der Trillerpfeife um den Hals. Sie war auch neu an der Schule und schien sich als Einzige ein wenig für Janey zu interessieren.
    »Meine Schuhe sind geschm ..., ähm, ich kann sie nicht ... ich meine, ich hab die falsche Tasche mitgenommen, und jetzt hab ich keine Sportsachen dabei. Es tut mir wirklich leid.«
    Frau Aron seufzte leise. »Okay, Janey, mach dir keine Gedanken. Es ist sowieso fast Schulschluss. Setz dich auf die Bank dort beim Tor, dann kann ich dich im Auge behalten und du kannst am Ende der Stunde gleich als Erste los.«
    »Oh, vielen Dank, Frau Aron.«
    Mit einem Seufzer lief Janey los, um ihre Sporttasche aus dem Umkleideraum zu holen. Als sie sich dann auf die harte Bank am Tor setzte, musste sie fast wieder weinen. Sie schämte sich so: dafür, dass sie nichts gegen diese gemeinen Zettel tun konnte; dafür, dass sie so langweilig und unattraktiv war und sie deswegen auch nach zwei Wochen an der neuen Schule noch keine einzige Freundschaft geschlossen hatte. Doch am meisten schämte sie sich, weil sie sich gerade jetzt in diesem Moment ganz, ganz doll nach ihrer Ma sehnte.
    »So ein Pech, dass deine Mutter jetzt nicht hier ist, hab ich recht?«
    Jemand hatte ihre Gedanken gelesen. Sie drehte sich um und sah auf der anderen Seite des Geländers eine Frau stehen. Ihr Grinsen war so breit wie Janeys ganzer Kopf, und sie sah sehr merkwürdig aus, wie eine Mischung aus einer überaus freundlichen Tante und einer absolut Wahnsinnigen.
    »W-was haben Sie gesagt?«, fragte Janey und betrachtete den riesigen wabbeligen Körper, der in einen pinkfarbenen Stretch-Minirock, ein hautenges Top mit Leopardenmuster, ein Kopftuch und in hohe schwarze Gummistiefel gezwängt war. Die Beine waren fett und fleischig, das Makeup viel zu dick aufgetragen und die blonden Haare wild wie nach einer Explosion.
    Die fremde Frau wedelte mit ihren beringten Fingern vor Janey herum, und ihre nasale Stimme dröhnte furchtbar laut. »Nun, ich dachte gerade eben, dass es eine Schande ist, dass deine Mutter jetzt nicht hier ist. Sie wüsste genau, wie man mit diesen Dingen umgeht, nicht wahr?«
    »Ähm, ja, ich denke schon. Meine Ma wäre jetzt eine echte Hilfe.«
    »Dachte ich mir!«, erwiderte die Frau fröhlich, zog einen flauschigen braunen Schal aus ihrer Tasche und schlang ihn sich um den Hals. Der Schal hatte in regelmäßigen Abständen Fransen, und am Ende war ein kleines Gesicht, wie bei einem altmodischen Fuchspelz. Es sah unangenehm lebendig aus, so als wenn jeden Moment ein Auge aufgehen könnte, um Passanten feindselig anzustarren, vor allem Janey. »Ich wusste es. Immer Klassenbeste gewesen, deine Mutter, Janey. Ziemlicher Star.«
    »Sie ... kennen meine Mutter? Und mich auch?«
    Die Frau starrte Janey einen Moment lang neugierig an.
    »Ganz richtig, Janey, das tue ich. Harry Knitter, das tue ich! Ich weiß, dass du Jenny-Penny bist, weil ich ... nun, ich bin deine Patentante.«
    Janey fiel die Kinnlade runter, und im Geiste ging sie schnell die armselige Liste der wenigen Verwandten durch, die sie im Laufe der Jahre kennengelernt hatte. Es gab da Onkel James, der »in der Stadt« arbeitete. Janey hatte ihn nur wenige Male getroffen. Und dann war da Onkel Solomon, der Bruder ihres verstorbenen Vaters, der ihr großartige Geschenke und Briefe zu merkwürdigen Gelegenheiten schickte, doch sie hatte ihn noch nie gesehen. Niemand hatte ihr gegenüber jemals irgendeine Patentante erwähnt, schon gar nicht eine, die aussah wie eine wandelnde Altkleidersammlung.
    »Schätzchen, du hast noch nie von mir gehört, stimmt's? Noch nie von deiner großartigen, fetzigen Patentante
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