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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)
Autoren: Ian Fleming
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einzelne Münze sei bei Tiffany fünfzig Dollar wert, doch er, der Verkäufer, brauche dringend Bargeld und Tiffany sei ohnehin zu weit entfernt. Smith kaufte eine Münze für zwanzig Dollar, und nachdem er herausgefunden hatte, dass ihm ein benachbarter Pfandleiher fünfundzwanzig Dollar dafür geben würde, kehrte er in die Bar zurück und kaufte auch noch die drei restlichen Münzen für sechzig Dollar. Am nächsten Morgen ging er damit zu Fein. Smith hat keinerlei Vorstrafen.«
    M legte das Blatt zurück in die Aktenmappe.
    »Das ist typisch«, sagte er. »Sie haben schon mehrere Male das nächste Glied in der Kette erwischt, den Mittelsmann, der die Münzen ein wenig günstiger gekauft hat, und dann finden sie heraus, dass er eine Handvoll davon gekauft hat, in einem Fall sogar einhundert, und zwar von einem Mann, der sie vermutlich noch günstiger bekommen hat. All diese größeren Transaktionen fanden in Harlem oder Florida statt. Das nächste Glied in der Kette war immer ein unbekannter Neger, jedes Mal ein gut situierter, wohlhabender, gebildeter Mann, der sagte, er vermute, bei den Münzen handelte es sich um Piratengold aus Blackbeards Schatz.
    Diese Blackbeard-Geschichte würde den meisten Nachforschungen standhalten«, fuhr M fort, »weil es Grund zu der Annahme gibt, dass ein Teil dieses Schatzes um Weihnachten des Jahres 1928 an einem Ort namens Plum Point ausgegraben worden ist. Das ist ein schmaler Landstrich in Beaufort County, North Carolina, wo ein Bach namens Bath Creek in den Pamlico River fließt. Glauben Sie bloß nicht, dass ich ein Experte bin«, sagte er lächelnd, »Sie können alles darüber im Dossier nachlesen. Demnach wäre es von diesen vom Glück gesegneten Schatzsuchern theoretisch recht vernünftig gewesen, die Beute zu verstecken, bis die Geschichte in Vergessenheit geraten war, und die Münzen dann schnell auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Alternativ hätten sie sie damals, oder später, auch alle auf einen Schlag verkaufen können, und der Käufer hat sich jetzt plötzlich entschieden, sie zu Bargeld zu machen. Wie dem auch sei, es ist eine gute Tarnung – abgesehen von zwei Punkten.«
    M hielt inne, um seine Pfeife neu anzuzünden.
    »Zum einen war Blackbeard von etwa 1690 bis 1710 aktiv, und es ist sehr unwahrscheinlich, dass keine seiner Münzen nach 1650 geprägt worden sein sollen. Außerdem ist es, wie schon erwähnt, unwahrscheinlich, dass sich in seinem Schatz Rosennobel von Edward IV. befinden sollen, da es keine Aufzeichnungen darüber gibt, dass ein englisches Schatzschiff auf dem Weg nach Jamaika gekapert wurde. An die wagten sich die Brüder der Küste nämlich nicht heran. Sie hatten zu starken Geleitschutz. Wenn man damals als Plünderer unterwegs war, gab es sehr viel leichtere Ziele.
    Und zweitens«, sagte M, schaute kurz zur Decke und dann wieder zu Bond, »weiß ich, wo sich der Schatz befindet. Zumindest bin ich mir recht sicher. Und er ist nicht in Amerika. Er ist auf Jamaika, und es ist der von Bloody Morgan. Ich schätze, dass es sich dabei um einen der wertvollsten Schatzhorte in der Geschichte handelt.«
    »Gute Güte«, meinte Bond. »Wie … wo kommen wir ins Spiel?«
    M hob eine Hand. »Hier werden Sie sämtliche Einzelheiten finden«, erklärte er und ließ die Hand auf die braune Aktenmappe sinken. »Nur ganz kurz: Abteilung C hat ein Auge auf eine Dieseljacht geworfen, die
Secatur
, die von einer kleinen Insel vor der Nordküste Jamaikas durch die Florida Keys in den Golf von Mexiko und von dort an einen Ort namens Saint Petersburg fährt. Das ist eine Art Vergnügungsanlage in der Nähe von Tampa an der Westküste Floridas. Mithilfe des FBI haben wir den Besitzer des Schiffes und der Insel ausfindig gemacht. Es handelt sich um einen Mann namens Mr Big, einen Negergangster. Er lebt in Harlem. Haben Sie schon mal von ihm gehört?«
    »Nein«, erwiderte Bond.
    »Und seltsamerweise«, fuhr M etwas leiser fort, »wurde ein Zwanzigdollarschein, den einer dieser zufälligen Neger für eine Goldmünze bezahlt und dessen Registrierungsnummer er sich zufällig für das Peaka-Peow-Glücksspiel notiert hatte, von einem von Mr Bigs Handlangern ausgegeben, um«, M deutete mit dem Stiel seiner Pfeife auf Bond, »einen Doppelagenten des FBI, der Mitglied der kommunistischen Partei ist, für die von ihm erhaltenen Informationen zu bezahlen.«
    Bond pfiff leise.
    »Kurz gesagt«, fuhr M fort, »vermuten wir, dass dieser jamaikanische Schatz benutzt wird, um das
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