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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)
Autoren: Ian Fleming
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Casinoauftrag ganz gut zusammengearbeitet haben 1 , also haben sie mich von den Jungs des JIS in Paris weggeholt, mich in Washington auf den neuesten Stand gebracht, und jetzt bin ich hier. Ich diene als eine Art Verbindungsmann zwischen der CIA und unseren Freunden vom FBI.« Er winkte in Captain Dexters Richtung, der diese unprofessionelle Überschwänglichkeit ohne Begeisterung beobachtete. »Es ist natürlich ihr Fall, zumindest der amerikanische Teil davon, aber wie Sie wissen, gibt es dabei auch einige bedeutende Gesichtspunkte, die Gebiete in Übersee betreffen, sodass die Sache ebenso in den Zuständigkeitsbereich der CIA fällt und wir uns gemeinsam darum kümmern. Sie sind hier, um für die Briten die Sache auf Jamaika zu übernehmen, und damit ist das Team vollständig. Was meinen Sie? Setzen wir uns und gönnen uns einen Drink? Ich habe das Mittagessen bestellt, sobald ich hörte, dass Sie die Lobby betreten haben, und es wird wohl schon unterwegs sein.« Er ging zur Anrichte und machte sich daran, einen Martini zu mischen.
    »Ich fasse es nicht«, sagte Bond. »Natürlich hat mir dieser alte Teufel M nichts davon verraten. Er gibt einem immer nur die Fakten. Die guten Nachrichten erwähnt er nie. Er dachte wohl, dass es meine Entscheidung beeinflussen würde, den Fall anzunehmen oder nicht. Jedenfalls ist es großartig.«
    Bond spürte plötzlich die Stille, die von Captain Dexter ausging. Er drehte sich zu ihm um.
    »Ich schätze mich sehr glücklich, hier Ihrem Befehl zu unterstehen, Captain«, sagte er taktvoll. »So wie ich es verstehe, lässt sich der Fall problemlos in zwei Hälften aufteilen. Die erste liegt voll und ganz in amerikanischem Territorium. Das ist natürlich Ihr Zuständigkeitsbereich. Und bei der anderen Hälfe sieht es so aus, als müssten wir die Angelegenheit in die Karibik verfolgen. Jamaika. Ich soll demnach wohl die Bereiche außerhalb der territorialen Gewässer der Vereinigten Staaten übernehmen. Und unser guter Felix hier wird die beiden Hälften für Ihre Regierung zusammenfügen. Ich werde London während meines Aufenthalts hier über die CIA Bericht erstatten und direkten Kontakt zu meinen Vorgesetzten haben, sobald ich in die Karibik aufbreche, wobei ich die CIA natürlich ebenfalls weiterhin auf dem Laufenden halte. Trifft das so weit zu?«
    Dexter lächelte dünn. »So ist es, Mr Bond. Mr Hoover lässt Ihnen ausrichten, dass er sehr erfreut ist, Sie bei dieser Sache an Bord zu haben. Als unseren Gast«, fügte er hinzu. »Selbstverständlich haben wir mit dem britischen Teil des Falls nicht das Geringste zu tun, und wir sind sehr froh, dass die CIA sich gemeinsam mit Ihnen und Ihren Leuten in London darum kümmern wird. Es sollte alles glattlaufen. Auf den glücklichen Ausgang dieser Mission.« Damit hob er das Cocktailglas, das ihm Leiter in die Hand gedrückt hatte.
    Sie genossen das eiskalte, starke Getränk anerkennend. Auf Leiters raubvogelartigen Zügen lag ein leicht skeptischer Ausdruck.
    Es klopfte an der Tür. Leiter öffnete, um den Hotelpagen mit Bonds Koffern hereinzulassen. Ihm folgten zwei Kellner, die Rollwagen voller zugedeckter Teller, Besteck und schneeweißer Leinenservietten vor sich herschoben. Sie kamen herein und breiteten alles auf einem Klapptisch aus.
    »Weichpanzerkrabben mit Sauce tartare, Rindfleischhamburger vom Holzkohlegrill, halb durch, Pommes frites, Brokkoli, gemischter Salat mit Thousand-Island-Dressing, Eiscreme mit geschmolzenem Butterscotch und die beste Liebfrauenmilch, die man in Amerika bekommen kann. Okay?«
    »Klingt gut«, meinte Bond, der im Geiste einen Vorbehalt gegen den geschmolzenen Butterscotch hegte.
    Sie nahmen Platz und aßen sich stetig durch jeden der köstlichen Gänge aus außergewöhnlich gutem amerikanischem Essen.
    Sie sprachen wenig, und erst nachdem der Kaffee serviert und der Tisch weggeräumt worden war, nahm Captain Dexter die Fünzig-Cent-Zigarre aus dem Mund und räusperte sich bestimmt.
    »Mr Bond«, sagte er, »würden Sie uns jetzt vielleicht verraten, was Sie über diesen Fall wissen?«
    Bond schlitzte mit dem Daumennagel eine neue Packung extralanger Chesterfields auf, und während er sich in diesem warmen, luxuriösen Zimmer auf seinem bequemen Stuhl zurücklehnte, rief er sich den bitterkalten Januartag vor zwei Wochen ins Gedächtnis, als er aus seiner Wohnung in Chelsea ins trübe Dämmerlicht des nebelverhangenen Londons hinausgetreten war.
    1 Dieser erschreckende Glücksspielfall wird in
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