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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)
Autoren: Ian Fleming
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trat hinter dem Hotelportier hervor und kam auf sie zu. Auf dem Bürgersteig stellte Halloran ihn vor.
    »Mr Bond, das ist Captain Dexter.« Er verhielt sich ehrerbietig. »Darf ich ihn Ihnen jetzt übergeben, Captain?«
    »Sicher, sicher. Lassen Sie sein Gepäck einfach nach oben bringen. Zimmer 2100. Oberster Stock. Ich werde mich um Mr Bond kümmern und dafür sorgen, dass er alles bekommt, was er wünscht.«
    Bond drehte sich herum, um sich von Halloran zu verabschieden und ihm zu danken. Für einen Augenblick hatte Halloran ihm den Rücken zugewandt, da er dem Portier etwas über Bonds Gepäck mitteilte. Bond sah an ihm vorbei über die Fünfundfünfzigste Straße. Er kniff die Augen zusammen. Eine schwarze Limousine, ein Chevrolet, bog direkt vor einem Taxi scharf in den dichten Verkehr ein. Das Taxi bremste daraufhin abrupt, und sein Fahrer schlug mit der Faust auf die Hupe. Die Limousine fuhr weiter, schaffte es gerade noch über die grüne Ampel und verschwand die Fifth Avenue hinunter Richtung Norden.
    Es war ein cleveres, entscheidungsfreudiges Fahrmanöver gewesen, doch was Bond verwunderte, war die Tatsache, dass eine Negerin am Steuer gesessen hatte, eine gut aussehende Negerin in einer schwarzen Chauffeuruniform. Und durch die Heckscheibe hatte er einen einzelnen Passagier erspäht – ein riesiges grauschwarzes Gesicht, das sich langsam zu ihm herumgedreht und ihn direkt angesehen hatte. Dessen war sich Bond ganz sicher, als der Wagen in Richtung Avenue beschleunigte.
    Bond schüttelte Halloran die Hand. Dexter berührte ihn ungeduldig am Ellbogen.
    »Wir werden direkt zu den Fahrstühlen gehen. Schräg rechts durch die Lobby. Und bitte behalten Sie Ihren Hut auf, Mr Bond.«
    Als Bond Dexter die Stufen hinauf ins Hotel folgte, dachte er darüber nach, dass es wohl bereits zu spät für diese Vorsichtsmaßnahmen war. So gut wie nirgendwo auf der Welt sah man eine Negerin, die ein Auto fuhr. Eine Negerin, die als Chauffeurin fungierte, war sogar noch außergewöhnlicher. Selbst in Harlem war das kaum vorstellbar, doch von dort stammte der Wagen zweifellos.
    Und die riesige schwarze Gestalt auf dem Rücksitz? Das grauschwarze Gesicht? Mr Big?
    »Hm«, murmelte Bond, während er Captain Dexters schmalem Rücken in den Fahrstuhl folgte.
    Der Fahrstuhl verlangsamte, als er den einundzwanzigsten Stock erreichte.
    »Wir haben eine kleine Überraschung für Sie vorbereitet, Mr Bond«, sagte Captain Dexter, klang dabei jedoch nicht besonders enthusiastisch, wie Bond fand.
    Sie gingen den Flur entlang bis zum Eckzimmer.
    Der Wind heulte draußen vor den Flurfenstern, und Bond konnte einen flüchtigen Blick auf die Dächer der anderen Wolkenkratzer und die dahinterliegenden Bäume des Central Park werfen. Er fühlte sich, als hätte er den Boden unter den Füßen verloren, und für einen kurzen Moment überkam ihn ein seltsames Gefühl der Einsamkeit und der Leere.
    Dexter schloss die Tür des Zimmers mit der Nummer 2100 auf und machte sie hinter ihnen zu. Sie befanden sich in einem kleinen, beleuchteten Eingangsbereich. Sie ließen ihre Hüte und Mäntel auf einem Stuhl, und Dexter öffnete die Tür vor ihnen und hielt sie auf, damit Bond hindurchgehen konnte.
    Er betrat ein hübsches Wohnzimmer, das im Empire-Stil eingerichtet war – bequeme Stühle und ein breites Sofa aus blassgelber Seide, eine gute Kopie eines Aubusson-Teppichs auf dem Fußboden, blassgraue Wände und Decken, eine französische Anrichte mit bogenförmiger Front, auf der Flaschen und Gläser sowie ein metallüberzogener Eiskübel standen, ein großes Fenster, durch das die Wintersonne von einem klaren Himmel hereinschien. Die Zentralheizung war gerade noch auszuhalten.
    Die Durchgangstür zum Schlafzimmer öffnete sich.
    »Ich habe nur noch schnell die Blumen neben Ihr Bett gestellt. Gehört alles zum berühmten Service der CIA.« Ein großer, schlanker junger Mann kam mit einem breiten Grinsen und einer ausgestreckten Hand auf Bond zu, der vor Erstaunen wie angewurzelt dastand.
    »Felix Leiter! Was zum Teufel machen Sie hier?« Bond ergriff die feste Hand und schüttelte sie freundschaftlich. »Und was zum Teufel suchen Sie in meinem Schlafzimmer? Gott! Es tut gut, Sie zu sehen. Warum sind Sie nicht in Paris? Erzählen Sie mir nicht, die haben Ihnen diesen Auftrag zugeteilt.«
    Leiter betrachtete den Engländer herzlich.
    »Sie sagen es. Genau das haben sie getan. Großartige Sache! Zumindest für mich. Die CIA fand, dass wir bei diesem
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