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James Bomb jagt die Zombies

James Bomb jagt die Zombies

Titel: James Bomb jagt die Zombies
Autoren: Manfred Taut
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Sir!“
    „Das könnte ich mir durchaus vorstellen“, sagte Bomb und grinste.
    „Sir Humbert und Lady Constance erwarten Sie um 20 Uhr dreißig zum Dinner, Sir James“, verkündete Nicolas und verbeugte sich abschiednehmend.
    „Sehr schön“, sagte Bomb. Dann verblieb ihm noch eine gute Stunde zu einem kleinen Nickerchen.
    Das entzückende Zimmermädchen knickste artig und folgte Nicolas.
    Der Agent Ihrer Majestät entledigte sich gähnend seiner Reisekleidung und legte sich ermattet aufs Bett.
    Er mußte haushalten mit seinen Kräften, seitdem er in die Jahre kam.

5
    Dennoch, als der Beamte 006, James Bomb, im schneeweißen Dinnerjackett, höhensonnengebräunt, geschniegelt, frisch geschrubbt und nach Aramis duftend die breite Treppe herunter kam, an deren Ende ihn das Botschafterehepaar zum Dinner erwartete, bot er den Anblick eines durchtrainierten Geheimagenten wie aus dem Bilderbuch.
    Das unwiderstehliche, grausame Lächeln seine schmalen Lippen umspielen lassend, während sich die Beretta gefährlich unter seiner linken Achsel bauschte, würde er - mit dem Finger auf den Betrachter zeigend - auf jedes Plakat passen mit der Unterschrift: „Her Majestys Service want’s you.“
    Bomb war sich seiner Wirkung voll bewußt, als er sportlich hinabeilte - wobei er allerdings an der untersten Stufe einige Mühe hatte, nicht über eine lose Teppichstange zu stolpern.
    Es gelang ihm durch einen federnden Hupfer der Blamage zu entgehen, seinen Gastgebern vor die Füße zu stürzen.
    Verärgert bemerkte er, daß die Gattin des Botschafters amüsiert, aber kaum merklich den Mund verzog.
    Trotzdem war Lady Constance eine angenehme Überraschung.
    Bomb hatte irgendwie eine salzwassergegerbte, sehnige Amazone fortgeschrittenen Alters erwartet. Statt dessen sah er sich einer durchaus attraktiven, wohlproportionierten Blondine Anfang der Dreißig gegenüber.
    Optisch war sie eine Mischung zwischen Deborah Kerr und Ursula Andress, allerdings mehr auf die Kehrseite zu. Sie war braungebrannt, hatte strahlende türkisfarbene Augen und einen festen Händedruck.
    Ein weißes, plissiertes, schulterfreies Kleid umfloß schmeichelnd ihre sportlich schlanke Figur.
    Sir Humbert war ein etwas rachitischer Endfuffziger, der leicht gekrümmt in einem schwarzen Smoking neben ihr stand. M hatte schon recht gehabt, als er sich wunderte, wie der alte Shnatterley zu so einer Frau gekommen sei.
    Nach der Begrüßung gingen sie zu einer kleinen Mahagonibar im Nebenraum hinüber, wo Sir Humbert eigenhändig einen Willkommenstrunk mixte und drei Gläser vollgoß.
    Es waren ganz beachtliche Humpen, wie Bomb respektvoll feststellte, offensichtlich schien man in diesem Haus dem Alkohol nicht ganz abhold zu sein. Das Gebräu war natürlich etwas mit Rum und Eis, dazu Grenadinesaft oder ähnliches, verziert mit einigen Gewürzblättern. Es schmeckte aber nicht übel.
    Sie ließen sich auf den hohen Barstühlen nieder, und Bomb richtete die Grüße von M aus.
    „Ah, der gute alte Miles“, sagte Sir Humbert, „er war zwar immer ein bißchen schrullig, aber zu guter Letzt hat er es doch noch zu etwas gebracht.“
    Darauf nahmen sie alle drei noch einmal einen kräftigen Schluck.
    Lady Constance musterte Bomb ungeniert von oben bis unten, wobei er das Gefühl hatte, daß ihr nicht mißfiel, was sie sah.
    „Sie haben eine Kampfschwimmerausbildung, Sir James?“ fragte sie.
    Bomb nickte grimmig.
    „Dann können Sie ja mit dem Messer unter Wasser umgehen“, bemerkte sie zufrieden. „Das kann Ihnen hier von großem Nutzen sein. Die Riffhaie sind oft schlechtgelaunte Burschen, dafür sind aber die Barrakudas meist recht gut aufgelegt, das heißt, sie schnappen unternehmungslustig nach allem, was ihnen in den Weg kommt.
    Vor Überraschungen sind Sie jedenfalls nie sicher. Sehen Sie hier!“
    Sie schob ungeniert den plissierten Rock in die Höhe und entblößte oberhalb ihres rechten Knies eine bogenförmige Narbe.
    Sir Humbert seufzte: „Constance läßt sich durch nichts vom Tauchen abhalten, und dann fährt sie immer allein hinaus, was schon gegen jede Vorsicht ist.“
    Da wär’ ich mir nicht so sicher, alter Junge, daß sie immer allein ist, dachte Bomb.
    Lady Constance verzog geringschätzig den Mund.
    „Aber Humbsie, das war doch nur ein Haijüngling, der mich da vernaschen wollte.“
    Bomb betrachtete interessiert die Narbe auf dem gebräunten Oberschenkel und die höherliegende Umgebung.
    „Das kann ich gut verstehen“, entfuhr es
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